Autopsiebilder gezeigt Zweifel an Jacksons Selbsttötung
12.10.2011, 09:45 Uhr
Was geschah in diesem Raum kurz vor Jacksons Tod?
(Foto: REUTERS)
Der Gerichtsmediziner Rogers, der Michael Jacksons Leiche nach dem Tod untersuchte, bezweifelt die These der Verteidigung, der Popstar habe sich selbst eine tödliche Dosis Propofol verabreicht. Er halte es für wahrscheinlicher, dass sich Murray bei der Dosierung vertan habe, sagt er aus.
Im Prozess gegen Michael Jacksons früheren Leibarzt Conrad Murray hat ein Gerichtsmediziner die Version der Verteidigung angezweifelt, wonach sich Jackson die tödliche Überdosis Propofol selbst verabreicht haben soll. Während der kurzen Abwesenheit seines Arztes habe der Popstar gar nicht die Zeit gehabt, eine so große Menge des Narkosemittels in die Kanüle in seinem Bein einzuführen, dass sein Atem noch vor Murrays Rückkehr stoppte, sagte der Experte Christopher Rogers am Dienstag vor dem Gericht in Los Angeles aus.
Er halte es für wahrscheinlicher, dass sich Murray bei der Dosierung vertan habe, da ihm dazu die notwendige Ausrüstung gefehlt habe. Rogers hatte Jacksons Leiche nach dessen Tod im Juni 2009 untersucht. Rogers verwies auf mehrere Einstichstellen in Jacksons Armen und Beinen.
Bilder von der Leiche
Während der Aussage des Gerichtsmediziners zeigte die Anklage ein bislang unveröffentlichtes Foto von der nackten Leiche des Sängers, dessen Intimbereich vorsorglich geschwärzt worden war. An seinem dünnen Körper sind Verbände und Kanülen angebracht.
Murray ist der fahrlässigen Tötung angeklagt. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Arzt vor, Jackson eine Überdosis des Narkosemittels Propofol gegeben zu haben. Die Verteidigung will beweisen, dass der Sänger selbst zu der tödlichen Dosis griff, als Murray kurz aus dem Schlafzimmer getreten war. Im Falle eines Schuldspruchs drohen ihm bis zu vier Jahre Haft. Mit einer Entscheidung wird für Ende Oktober gerechnet.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP