Panorama

Junge Sportler ausgeschlossen Ebola-Epidemie wohl schlimmer als vermutet

Schon mehr als 1000 Menschen sind an dem Ebola-Virus gestorben.

Schon mehr als 1000 Menschen sind an dem Ebola-Virus gestorben.

(Foto: imago/Xinhua)

Die Ebola-Epidemie in Westafrika grassiert weiter und soll nach Ansicht der WHO weitaus schwerwiegender sein, als bisher angenommen. In den betroffenen Ländern herrscht Notstand, sogar Sportler dürfen nicht mehr zu Olympischen Jugendspielen anreisen.

Die Weltgesundheitsorganisation befürchtet, dass die Ebola-Epidemie in Westafrika schwerwiegender als angenommen ist. Mitarbeiter hätten in den betroffenen Gebieten Hinweise dafür gefunden, dass das wahre Ausmaß des Ausbruchs deutlich über den bislang bekannten Zahlen zu Krankheitsfällen und Opfern liege, teilte die WHO mit.

Bei der Organisation sind bislang 1975 Fälle in den vier von Ebola betroffenen Ländern Guinea, Liberia, Sierra Leone und Nigeria erfasst, 1069 Menschen starben an den Folgen des Virus. In Nigeria hat sich derweil ein weiterer Arzt mit Ebola angesteckt. Damit erhöhe sich die Zahl der Infizierten im Land auf elf, sagte Gesundheitsminister Onyebuchi Chukwu. Drei davon seien gestorben.

USA und Deutschland fordern zu Ausreise auf

Die USA forderten Angehörige von Mitarbeitern der US-Botschaft in Sierra Leone auf, wegen der Ebola-Seuche das Land zu verlassen. Dies sei eine Vorsichtsmaßnahme, da es seit dem Ausbruch an medizinischer Versorgung mangele, teilte das US-Außenministerium mit. US-Präsident Barack Obama telefonierte mit den Staatsoberhäuptern von Sierra Leone und Libera und sagte Unterstützung der USA zu.

An Ebola-Medikamenten wird derzeit verstärkt geforscht - hier eine Pflanzenplantage in Owensboro, Kentucky, zur Herstellung eines möglichen Medikaments zur Bekämpfung des tödlichen Virus.

An Ebola-Medikamenten wird derzeit verstärkt geforscht - hier eine Pflanzenplantage in Owensboro, Kentucky, zur Herstellung eines möglichen Medikaments zur Bekämpfung des tödlichen Virus.

(Foto: AP)

Das Auswärtige Amt in Berlin hatte alle deutschen Staatsbürger zur Ausreise aus den westafrikanischen Ländern Guinea, Sierra Leone und Liberia aufgefordert. Das gelte ausdrücklich nicht für medizinisches Personal, das dringend zur Bekämpfung des Ausbruchs benötigt werde, betonte ein Sprecher. Auch die deutschen Vertretungen blieben geöffnet.

Derweil rief Guinea als letztes der vier von Ebola betroffenen Länder den Gesundheitsnotstand aus. In Liberia droht wegen der Epidemie inzwischen eine Knappheit von Nahrungsmitteln und anderer lebenswichtige Güter, da der Luftverkehr aus und in das Land immer weiter abnimmt. Mehrere internationale Airlines haben ihre Flüge nach Monrovia bereits eingestellt.

Sportler dürfen nicht zu Olympischen Jugendspielen

Für die an diesem Samstag beginnenden Olympischen Jugendspiele in Nanjing/China sind Athleten aus den Ebola-Epidemie betroffenen Ländern Sierra Leone und Nigeria ausgeschlossen worden. Das teilten die Organisatoren mit. Diese Maßnahme betrifft drei Sportler, zwei aus den Kampfsportarten und einen aus den Schwimmdisziplinen. Mit der Entscheidung solle "die Sicherheit der Teilnehmer gewährleistet" werden.

Sportler aus westafrikanischen Ländern sollen während der Spiele "regelmäßigen Temperatur- und Körperuntersuchungen" unterzogen werden. Verdachtsfälle habe es im Vorfeld nicht gegeben, zudem sei das Risiko einer Infektion laut den Gesundheitsbehörden "extrem unwahrscheinlich". Sportler aus Liberia werden ebenfalls nicht nach Nanjing reisen. Die Delegationen aus Sierra Leone und Nigeria hatten ihre Teilnahme zuvor abgesagt - dies soll allerdings auch auf Druck der chinesischen Regierung geschehen sein.

Quelle: ntv.de, hla/dpa/sid

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