Panorama

Rassismusvorwürfe gegen Gucci Designer-Label muss Pullover zurückziehen

Gucci entschuldigte sich für die "Beleidigung".

Gucci entschuldigte sich für die "Beleidigung".

(Foto: imago/ZUMA Press)

Zum wiederholten Mal in diesem Monat sorgt Blackfacing für einen Rassismus-Skandal. Das Luxusmodehaus Gucci muss sich für einen Rollkragenpullover aus der neuen Kollektion entschuldigen und ihn wieder vom Markt nehmen.

Gegen das italienische Luxusmodehaus Gucci sind Rassismus-Vorwürfe laut geworden. Grund dafür ist ein schwarzer Pullover, dessen Rollkragen sich tief ins Gesicht ziehen lässt und den Mund mit einer rot umrandeten Öffnung freilegt. In den sozialen Netzwerken wurde Gucci deswegen sogenanntes Blackfacing vorgeworfen - eine umstrittene, rassistische Praxis beispielsweise im Theater, um Schwarze darzustellen, indem sich Weiße ihr Gesicht schwarz anmalen.

Das in Florenz gegründete Unternehmen entschuldigte sich für die "Beleidigung" und nahm den Pullover vom Markt. Vielfalt sei ein fundamentaler Wert, den Gucci hochhalte und respektiere, der bei jeder Entscheidung an erster Stelle stehe, erklärte Gucci auf Twitter.

Im November hatte sich der italienische Modekonzern Dolce & Gabbana mit umstrittenen Werbespots in China Rassismus-Vorwürfe eingehandelt. Darin war eine Chinesin zu sehen, die versucht, Pizza, Pasta und sizilianisches Gebäck mit Stäbchen zu essen. Große Online-Händler des Landes verbannten daraufhin Produkte der Luxusmarke.

Februar ist Black History Month

Besonders grenzwertig an der Geschichte ist die Tatsache, dass der Februar in den USA seit fast hundert Jahren als Black History Month gilt. Seit 1926 feiern ihn die USA alljährlich, um den Fokus auf die Errungenschaften von Afroamerikanern zu richten. Doch was in der ersten Februarwoche dieses Jahres beobachtet werden konnte, ist wohl kaum das, was der Historiker Carter G. Woodson im Sinn hatte, als er den Black History Month initiierte.

Blackfacing sorgte in der vergangenen Woche in der US-Politik bereits mehrmals für Aufsehen. So tauchten alte Partyfotos des Gouverneurs von Virginia auf, auf dem er schwarz angemalt neben einem Freund steht, der als Mitglied des rassistischen Ku-Klux-Klans verkleidet ist. Wenige Tage später brachte ein ähnliches Bild den Justizminister des Bundesstaates in Bedrängnis, der sich nach eigenen Angaben mit seinen Freunden als Rapper verkleidet hatte.

 

Quelle: ntv.de, lri/dpa

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