Nachricht
05.01.2005, 16:47 UhrDie rot-grüne Koalition berät derzeit über eine Ausweitung der Kennzeichnungspflicht für Strom. Die Energieversorger sollen danach nicht nur detailliert Auskunft über die Zusammensetzung des Stroms, sondern auch über die Preisgestaltung geben, bestätigte die Grüne-Energieexpertin Michaele Hustedt am Mittwoch einen Bericht der "Financial Times Deutschland". Von einer Einigung könne aber noch keine Rede sein. Derzeit verhandeln die Koalitionsfraktionen von Grünen und SPD über die Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes.
Laut "FTD" sollen die Stromlieferanten die Anteile von Kernkraft, Braunkohle, Steinkohle, Erdgas sowie erneuerbaren Energien im Energiemix ausweisen und auch Auskunft über die Menge der Kohlendioxid-Emissionen oder des radioaktiven Mülls geben, die bei der Erzeugung des Stroms entstanden sind. Zu den Pflichtangaben sollen auch die Entgelte für die Nutzung des Stromnetzes sowie die Umlagen für den Ausbau der Ökostromerzeugung und der umweltfreundlichen Kraft-Wärme-Kopplung gehören. Gleiches gelte für die staatlichen Abgaben.
Die Umweltorganisation Greenpeace begrüßte die Entwicklung. Mit den zusätzlichen Informationen könnten Millionen von Kunden endlich zwischen "dreckigem" und "sauberem" Strom unterscheiden und sich für den richtigen Versorger entscheiden, sagte der Energieexperte der Organisation, Jörg Feddern. Wichtig sei aber, das Kennzeichnungslabel einheitlich zu gestalten, damit der Verbraucher leicht vergleichen könne. Am kommenden Montag wollen die Fraktionen ihrer Verhandlungen über die Energierechtsnovelle fortsetzen.
Quelle: ntv.de