Ärzte, Hebammen, Apotheker 15.300 Fälle von Betrug
07.05.2007, 18:49 UhrDie gesetzlichen Krankenkassen haben in den vergangenen Jahren etwa 15.300 Fälle von Abrechnungsbetrug und Korruption im Gesundheitswesen verfolgt. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf einen Bericht von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) an den Gesundheitsausschuss des Bundestags.
Mehr als die Hälfte der Fälle konnten die Kassen intern abschließen. Etwa 300 Vorgänge wurden an Staatsanwälte überwiesen. Insgesamt konnten die Kassen mehr als 32 Millionen Euro Schadenersatz durchsetzen.
Neben Medizinern sind auch Angehörige anderer Heilberufe wie Hebammen, Physiotherapeuten oder Apotheker betroffen. Ein Apotheker habe in großem Umfang Rezepte gefälscht, indem er auf den Verordnungen teure Medikamente zusätzlich einfügte und gegenüber der Kasse abrechnete.
Ein niedergelassener Arzt stellte Impfleistungen in Rechnung, obwohl die Patienten bereits verstorben waren. Zahnärzte setzten bei Patienten verbilligten Zahnersatz aus Thailand ein und rechneten ihn zu deutschen Preisen ab.
Quelle: ntv.de