Politik

Tarifstreit geht weiter 20.000 Arbeitnehmer streiken

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Die Warnstreiks der Mitarbeiter im öffentlichen Dienst gehen in eine neue Runde. In Niedersachsen und Bremen verweigern rund 20.000 Arbeitnehmer ihren Dienst. Busse stehen still, Kindertagesstätten bleiben geschlossen.

 

Mit Warnstreiks im Nahverkehr, in Kindergärten und bei der Müllabfuhr hat in Niedersachsen und Bremen die zweite Warnstreikwelle im öffentlichen Dienst begonnen. Wegen des Tarifkonflikts müssen sich die Menschen in beiden Bundesländern den ganzen Tag auf Beeinträchtigungen einstellen. Rund 20.000 Gewerkschaftsmitglieder verweigerten laut Verdi die Arbeit. Viele von ihnen nahmen stattdessen an der zentralen Kundgebung der Gewerkschaften auf dem Opernplatz in Hannover teil - Verdi organisierte 200 Busse für den Transport dorthin.

"Wir bestreiken heute den gesamten Bereich des öffentlichen Dienstes", sagte Verdi-Sprecher Ulf Birch. Der Streik dauere 24 Stunden. Bis zum Betriebsschluss um 3.00 Uhr am Dienstagmorgen seien alle Busse und Bahnen außer Betrieb, sagte ein Mitarbeiter der Hannoverschen Verkehrsbetriebe Üstra.

In der niedersächsischen Landeshauptstadt bleiben auch die städtischen Kindergärten geschlossen und der Müll wird nicht abgeholt. Am Dienstag folgen Warnstreiks in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen. Am Mittwoch soll der öffentliche Dienst ganztägig in Nordrhein-Westfalen bestreikt werden. Bereits während der ersten Streikwelle war NRW betroffen, 55.000 Beschäftigte beteiligten sich damals.

Verdi-Chef Frank Bsirske hat vor einem Scheitern der Tarifverhandlungen gewarnt. "Wir werden uns Ende März einigen müssen, oder die Verhandlungen scheitern", sagte Bsirske im ZDF. "Dann wird es einen großen Arbeitskampf geben", sagte er. Die dritte und letzte vereinbarte Verhandlungsrunde ist für den 28. und 29. März geplant.  

Bereits Anfang des Monats hatten die Gewerkschaften mit Warnstreiks in ganz Deutschland ihren Forderungen in der Tarifauseinandersetzung Nachdruck verliehen. Sie verlangen 6,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 200 Euro monatlich mehr für die Bezieher kleinerer Einkommen.

Die Arbeitgeber - Bund und Kommunen - haben ein auf zwei Jahre angelegtes Stufenmodell angeboten, das nach ihrer Rechnung im zweiten Jahr auf ein Lohnplus von 3,3 Prozent hinauslaufen würde. Zudem sollte es eine Einmalzahlung von 200 Euro geben. Nach Gewerkschaftsrechnung würde damit der Lohn jedoch über die gesamte Zeit im Monatsschnitt nur um 1,77 Prozent steigen. Dies sei unter Inflationsausgleich und damit nicht akzeptabel.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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