Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 20:50 Deutsche Luftwaffe soll 40 Milliarden bekommen +++

Die deutsche Luftwaffe soll Insidern zufolge den Löwenanteil vom geplanten 100 Milliarden Euro schweren Bundeswehr-Sondervermögen erhalten. Etwa 40 Milliarden Euro seien für die Luftwaffe vorgesehen, erfährt Reuters von mit der Angelegenheit vertrauten Personen. Rund 27 Milliarden Euro sollen in die Verbesserung der Führungsunterstützung und moderne Fluggeräte fließen. Das Heer solle 17 Milliarden Euro und die Marine zehn Milliarden Euro erhalten. Das nächste Treffen zur Beratung über den Fonds dürfte am Montag im Kanzleramt stattfinden, verlautet weiter aus den Kreisen.
Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 20:35 Baerbock: Putin glaubt selbst an seine Lügen +++
Außenministerin Annalena Baerbock wirft dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vor, mit Lügen und Falschinformationen in den Krieg gegen die Ukraine gezogen zu sein. "Dieses falsche Narrativ, das er der Welt erzählt, glaubt er offensichtlich auch selbst", sagt die Grünen-Politikerin im CNN-Interview. Die wenigen Menschen mit direktem Zugang zu Putin wagten es nicht, ihm die Wahrheit über die Lage in der Ukraine zu sagen, insbesondere dass seine Truppen längst nicht so erfolgreich seien wie gedacht, fügt Baerbock an.

+++ 20:20 Mariupol-Konvoi bricht Rettungsversuch ab +++
Der Konvoi des Internationalen Roten Kreuzes, der Einwohner aus Mariupol evakuieren sollte, kehrt um. Die Lage mache es unmöglich, mit dem Hilfseinsatz fortzufahren, heißt es in einer Stellungnahme. In den vergangene Tagen sind wiederholt geplante Feuerpausen für die Evakuierung von Zivilisten über bestimmte Straßen nicht eingehalten worden. Die humanitäre Lage in der Stadt spitzt sich Tag für Tag zu, Wasser, Lebensmittelm geheizte Räume sind kaum noch verfügbar.

+++ 19:57 Ukraine plant Strafsteuer für russlandfreundliche Firmen +++
Die Ukraine will die Steuern für ausländische Unternehmen, die weiter Geschäfte in Russland machen, um 50 Prozent erhöhen. Das Parlament stimmt in erster Lesung für einen entsprechenden Gesetzentwurf. Nach einer zweiten Lesung muss er von Präsident Wolodymyr Selenskyj unterzeichnet werden.

+++ 19:29 Kiew bestreitet Angriff auf russisches Gebiet +++
Der Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates in der Ukraine, Olexij Danilow, dementiert, Streitkräfte seines Landes stünden hinter dem Brand eines Treibstofflagers in Russland. "Aus irgendwelchen Gründen behaupten die, wir waren es", sagt er im Fernsehen mit Blick auf russische Darstellungen, Ukrainer hätten die Tanks angegriffen. "Nach den Informationen, die ich habe, entspricht das nicht der Wahrheit", erklärt Danilow.

+++ 19:01 Bericht: Onkologe untersuchte Putin 35 Mal in vier Jahren +++
Während der Kreml Details zum Gesundheitszustand des russischen Präsidenten unter Verschluss hält, veröffentlicht die russische Investigativgruppe Proyekt Hinweise auf eine mögliche Krebserkrankung Wladimir Putins. In seiner Residenz am Schwarzen Meer sei Putin in vier Jahren 35 Mal von einem Krebschirurgen besucht worden, zitiert die britische "Times" aus den Untersuchungen. Putin werde von einer Brigade von Ärzten begleitet, darunter Yevgeny Selivanov, ein Onkologe, der sich auf Schilddrüsenkrebs spezialisiert hat, recherchierte Proyekt demnach. Selivanov soll den Kremlchef zwischen 2016 und 2020 insgesamt 166 Tage lang besucht haben, während Putin in Sotschi war. Die Investigativjournalisten deckten Putins mutmaßliche medizinische Behandlung auf, indem sie öffentlich zugängliche Beschaffungsdokumente der Regierung untersuchten. Diese zeigen, welche Ärzte der Präsidentenklinik in Moskau in vier verschiedenen Hotels untergebracht waren, schreibt die "Times".

+++ 18:42 EU warnt China vor Unterstützung Moskaus +++
Die Europäische Union und China sehen in dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine eine Gefahr für die globale Sicherheit und die Weltwirtschaft. Das teilt EU-Ratspräsident Charles Michel nach einem virtuellen Treffen mit Chinas Staatsspitze mit. An die Adresse der Regierung in Peking gerichtet warnt Michel, jegliche Form der Unterstützung Russlands etwa zur Umgehung der Sanktionen würde den Krieg unnötig verlängern. Schritte Chinas zu helfen, den Krieg zu beenden, seien dagegen willkommen.

+++ 18:17 Zweiter Flieger mit Flüchtlingen in Deutschland gelandet +++
Der zweite Flug aus Moldau mit ukrainischen Flüchtlingen ist in Deutschland eingetroffen. Die Maschine mit 117 Flüchtlingen an Bord landet auf dem Flughafen Erfurt-Weimar, wie das Bundesinnenministerium mitteilt. Moldau ist als kleines Nachbarland der Ukraine vom russischen Angriffskrieg besonders betroffen. Vor einer Woche waren 134 ukrainische Flüchtlinge von Moldau nach Frankfurt ausgeflogen worden. Am kommenden Dienstag soll auf einer Moldau-Konferenz weitere konkrete Hilfen für die frühere Sowjet-Republik besprochen werden.

+++ 17:54 USA warnen Indien vor Öl-Importen aus Russland +++
Die USA warnen Indien vor einer schnellen Ausweitung von Ölimporten aus Russland. Zwar gebe es derzeit kein Verbot von Energieimporten aus Russland, aber die USA und ihre europäischen Partner teilten das gemeinsame Interesse, ihre Abhängigkeit von einem "unzuverlässigen Energielieferanten" wie Russland zu verringern, zitiert die "Hindustan Times" den stellvertretenden nationalen US-Sicherheitsberater Daleep Singh. Demnach sind die USA auch bereit, Indien dabei zu helfen, seinen Bedarf an Energie und Militärausrüstung zu diversifizieren. Indien hat seit Kriegsbeginn bereits mehrere Millionen Barrel russisches Öl zu günstigen Preisen gekauft und möchte diesen Import ausbauen.

+++ 17:30 IAEA kündigt Kontrollmission nach Tschernobyl an +++
Nach dem Abzug russischer Truppen aus Tschernobyl will die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in den kommenden Tagen Experten in das ehemalige ukrainische Atomkraftwerk entsenden. IAEA-Chef Rafael kündigt in Wien an, dass er die Hilfsmission selbst anführen werde. Die IAEA werde auch anderen Atomanlagen sicherheitsrelevante Ausrüstung und Expertise bereitstellen, sagt er.

+++ 17:17 Kiews Atombehörde: Russen wurden in Tschernobyl verstrahlt +++
Russische Soldaten sollen sich nach offiziellen Angaben aus Kiew bei einem Einsatz um das frühere Atomkraftwerk Tschernobyl Strahlenschäden zugezogen haben. Die ukrainische Atomenergiebehörde Energoatom teilt mit, dass russische Truppenteile in der Sperrzone rund um den Unglücksmeiler Gräben ausgehoben und sich dabei mit radioaktivem Material verseucht hätten. Zuvor gab es Berichte, dass das russische Militär nach mehreren Wochen Krieg das Kraftwerk wieder verlassen hätte. "Es ist unmöglich, das Ausmaß der radioaktiven Verstrahlung russischer Soldaten zu beziffern", sagt der Kraftwerksdirektor Walerij Sejda. In einem auf der Webseite der Behörde veröffentlichten Interview sagt der Energoatom-Chef Petro Kotin, dass die Soldaten keine Physiker und völlig ahnungslos in die radioaktiv verstrahlte Region geschickt worden seien. Die stellvertretende Ministerpräsidentin der Ukraine, Iryna Wereschtschuk, schreibt auf ihrer Facebook-Seite, dass sie eine so hohe Strahlendosis abbekommen hätten, dass "deren Folgen ihnen Ärzte in Schutzanzügen erklären werden müssen". Der Kreml äußert sich zunächst nicht.
Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 16:50 Putin sucht nach "inneren Sicherheitsbedrohungen" +++
Der russische Präsident Wladimir Putin erörtert der Agentur Tass zufolge mit Mitgliedern seines Sicherheitsrats zusätzliche Maßnahmen zur "Abwendung und Neutralisierung innerer Sicherheitsbedrohungen". Details dazu bleiben offen. Vergangenen Monat hatte Putin vor "Verrätern" gewarnt, die der Westen als Fünfte Kolonne zur Zerstörung Russlands nutzen wolle.

+++ 16:40 Ankunft in Kiew: EU-Parlamentspräsidentin verspricht mehr Hilfe +++
EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola ist in der ukrainischen Hauptstadt Kiew angekommen. "Ich bin in Kiew, um eine Botschaft der Hoffnung zu überbringen. Wir sind mit Euch", schreibt die Politikerin auf Twitter. Zudem veröffentlicht sie ein Video in dem sie zusichert: "Wir werden helfen, Eure Städte wieder aufzubauen." Finanzielle und militärische Hilfe werde aufrecht erhalten und ausgebaut. Der ukrainische Regierungschef Denys Schmyhal bezeichnet den Besuch als kraftvolles Signal politischer Unterstützung. Man habe über schärfere Sanktionen gegen Russland gesprochen und betont, die Ukraine sei voll und ganz für den nächsten Schritt zur EU bereit. Man sei dankbar für die Hilfe.

+++ 16:35 Tschechien ruft russische Diplomaten zur Meuterei auf +++
In einem ungewöhnlichen Schritt ruft das tschechische Außenministerium russische Diplomaten auf, aus Protest gegen den Ukraine-Krieg ihre Ämter niederzulegen. "Bitte verlassen Sie dieses sinkende Schiff", heißt es in einem auf Russisch und Tschechisch veröffentlichten Appell. Die Diplomaten werden aufgefordert, den "Kreis der Komplizen" verlassen. Andernfalls müssten sie mit ernsten Folgen rechnen, warnt das Außenministerium in Prag: "Russland wird für seine Verantwortung für die apokalyptische Zerstörung eines souveränen Nachbarstaats zur Rechenschaft gezogen werden."

+++ 16:15 Holocaust-Gedenkstätten mit "Z" beschmiert +++
In Litauen haben Unbekannte in der Holocaust-Gedenkstätte Paneriai bei Vilnius mehrere Denkmäler mit Symbolen für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine beschmiert. Nach Angaben der Polizei des baltische EU- und Nato-Landes wurden die Gedenksteine mit den Buchstaben Z und V verunstaltet, die zu Symbolen für die Unterstützung Russlands geworden sind. Ein Ermittlungsverfahren wegen eines Verstoßes gegen die öffentliche Ordnung wurde eingeleitet, sagt eine Behördensprecherin der Agentur BNS. Litauens Regierungschefin Ingrida Simonyte verurteilt die Tat als "offensichtliche Provokation", die darauf abziele, die Gesellschaft gegeneinander aufzubringen. "An einem der tragischsten Orte in der Geschichte Litauens, wo die Nazis und andere Kriminelle Tausende unschuldiger Menschen ermordet haben, haben die Provokateure ein weiteres Symbol des Hasses versprüht."

+++ 16:03 Kreml will Depardieu Ukraine-Krieg "erklären" +++
Nach der heftigen Kritik des Schauspielers Gérard Depardieu am russischen Präsidenten Wladimir Putin wegen des Ukraine-Konflikts hat der Kreml dem "Enfant terrible" des französischen Films angeboten, ihm die Hintergründe "zu erklären". "Ich würde sagen, dass Depardieu höchstwahrscheinlich nicht ganz versteht, was vor sich geht", sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow. Depardieu hatte Putin am Donnerstag "verrückte und inakzeptable Exzesse" bescheinigt.
Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 15:48 Angriff auf russisches Gebiet? Kiew verweigert Kommentar +++
Das ukrainische Verteidigungsministerium lehnt eine Stellungnahme zu russischen Vorwürfen ab, ukrainische Truppen hätten ein Treibstofflager in der russischen Stadt Belgorod angegriffen. Die Ukraine verteidige sich derzeit und könne nicht für "jede Katastrophe auf russischem Territorium" verantwortlich gemacht haben, sagt ein Ministeriumssprecher. "Ich werde diese Vorwürfe weder bestätigen noch dementieren." Russischen Angaben zufolge hatten zwei ukrainische Militärhubschrauber das Treibstofflager in der Nähe der Grenze zur Ukraine in Brand geschossen.

+++ 15:29 Amnesty bestätigt: Russland setzt Streubomben ein +++
Russland setzt nach einem Bericht von Amnesty International beim Krieg in der Ukraine auch verbotene Streumunition ein. Die Menschenrechtsorganisation wirft den russischen Truppen "unerbittliche, wahllose Angriffe" auch auf Zivilisten vor. Die Echtheit von "physischen Beweisen" für den Einsatz solcher Munition sei von Amnesty-Ermittlern in der Ukraine bestätigt worden. Als Streumunition werden Raketen oder Bomben bezeichnet, die noch in der Luft über dem Ziel zerbersten und eine Vielzahl kleiner Sprengkörper freisetzen. Diese Mini-Bomben fallen dann in einem Umkreis von mehreren Dutzend Metern zu Boden. Amnesty-Expertin Janine Uhlmannsiek sagt: "Die Liste der Kriegsverbrechen des russischen Militärs wird mit jedem Tag länger."

+++ 15:15 Rubel-Gas-Streit: "Putin ist ein schlechter Stratege" +++

+++ 14:56 Wladimir Klitschko auf Rundreise in Berlin +++
Die russischen Truppen in der Ukraine sind nach Angaben des österreichischen Kanzlers Karl Nehammer demoralisiert. Berichte des Bruders des Bürgermeisters von Kiew, Wladimir Klitschko, deckten sich mit Berichten der Geheimdienste, sagt Nehammer, der Klitschko in Berlin traf. Es gebe "dramatische Ausfälle". Klitschko sprach in Berlin ebenfalls mit Bundeskanzler Olaf Scholz, Wirtschaftsminister Robert Habeck und Außenministerin Annalena Baerbock. "Mein Bruder betonte bei allen Treffen die Notwendigkeit weiterer Hilfe für die Ukraine, die derzeit um die Existenz ihres Staates und ihre Freiheit kämpft", schreibt Vitali dazu auf Instagram.
Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 14:36 EU will Umtausch von Hrywnja in Euro ermöglichen +++
Die EU-Kommission will ukrainischen Flüchtlingen den Umtausch der Landeswährung Hrywnja in Euro ermöglichen. Pro Person sollten bis zu 10.000 Hrywnja in gut 300 Euro getauscht werden können, ohne dass Gebühren anfielen, heißt es in einer Empfehlung der Kommission an die EU-Mitgliedsstaaten. Der Vorstoß sei nötig, weil die ukrainische Notenbank den Umtausch einstellen musste, um die Devisenreserven zu schonen. Derzeit ist die Hrywnja in großen Teilen Europas nicht frei konvertierbar und damit praktisch wertlos.

+++ 14:20 Bundeswehr-Reserveoffizier als russischer Spion angeklagt +++
Der Bundeswehr-Reserveoffizier Ralph G. muss sich wegen Spionagevorwürfen vor Gericht verantworten. Die Bundesanwaltschaft hat Anklage vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Düsseldorf erhoben, heißt es in einer Mitteilung der Behörde. Der Angeschuldigte soll dem russischen Nachrichtendienst Informationen zum Reservistenwesen der Bundeswehr sowie zu der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit und der damit verbundenen "Zivilen Verteidigung" verschafft haben. Daneben lieferte er laut Anklage Einblicke aus dem Bereich der Wirtschaft, etwa zu den Folgen der gegen Russland im Jahr 2014 verhängten Wirtschaftssanktionen für Deutschland und die Europäische Union und zur Gaspipeline Nord Stream 2.
Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 13:57 Militärexperte bezweifelt Rückzug: Putin wird kaum auf Kiew verzichten +++
Die russische Armee zieht Bodentruppen rund um Kiew ab, setzt aber offenbar Luftangriffe fort. Militärexperte Thomas Wiegold glaubt ebenfalls nicht, dass Putin jetzt Kiew einfach aufgeben werde, auch der Donbass dürfte dem Kreml-Chef nicht reichen.

+++ 13:46 Zahl der Toten bei Angriff auf Mykolaiw steigt auf 28 +++
Die Zahl der Toten bei dem Raketenangriff auf ein Verwaltungsgebäude in der südukrainischen Hafenstadt Mykolaiw steigt nach Angaben des örtlichen Gouverneurs auf 28.

+++ 13:31 Gazprom informiert Kunden über Änderung der Endzahlungswährung +++
Der russische Gasriese Gazprom hat nach eigenen Angaben damit begonnen, seine Kunden über die geforderte Umstellung der Endzahlungswährung auf Rubel zu informieren. Die russischen Gasexporte werden nach russischen Regeln fortgesetzt, teilt der staatlich kontrollierte Konzern mit. Gazprom bleibe ein verantwortungsvoller Partner, und die Gaslieferungen seien weiterhin sicher.

+++ 12:49 Bericht: Bundesregierung liefert 58 Schützenpanzer an Ukraine +++
Die Ukraine soll eine weitere Waffenlieferung aus Deutschland erhalten. Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht habe eine weitere Lieferung an die ukrainische Armee genehmigt. Das berichtet die "Welt". Im Umfang sollen auch 58 Schützenpanzer vom Typ "PbV-501" enthalten sein, die ursprünglich aus den Beständen der DDR stammen. Die Panzer kommen in diesem Fall aus Tschechien. Das Land hatte die Militärfahrzeuge Ende der 90er Jahre gekauft, für den Weiterverkauf an die Ukraine war jedoch eine deutsche Genehmigung erforderlich. Die Lieferung werde nicht sofort erfolgen, da die Instandsetzung noch einige Wochen dauern werde, berichtet das Blatt.

+++ 12:22 Russische Blogger wollen eine Milliarde von Zuckerberg +++
Ein Verband russischer Blogger verlangt vom Facebook-Mutterkonzern Entschädigungen in Höhe von einer Milliarde US-Dollar. Dies seien Einnahmen, die russischen Nutzern durch die Sperrung von Instagram entgangen seien, sagte die Gründerin des Verbands, Valeria Rytvina, bei einer Ausschusssitzung des russischen Föderationsrats. Facebook und Instagram werden in Russland gesperrt, russische Influencer haben daher ihre Geschäftsgrundlage verloren. Zusätzlich fordern die russischen Blogger eine öffentliche Entschuldigung von Meta-Chef Mark Zuckerberg, wie Rytvina sagt. Das Video ihrer Rede wurde in einem ukrainischen Telegrammkanal veröffentlicht, dessen Namen man mit "Mein Gott, bist du peinlich" übersetzen könnte. Die Entschädigung solle verwendet werden, um Personen und Unternehmen zu unterstützen, die Verluste durch "illegale Handlungen von Meta Platforms Inc." erlitten hätte, sagt Rytvina. Welche Handlungen des Konzerns rechtswidrig seien, erläutert sie nicht.
Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 12:08 Kreml: Angriff auf Treibstofflager erschwert Verhandlungen +++
Der Kreml erklärt, der Angriff auf ein Treibstofflager im Westen Russlands werde die Verhandlungen über eine Waffenruhe mit Kiew erschweren. "Damit werden natürlich keine günstigen Voraussetzungen für die Fortsetzung der Verhandlungen geschaffen", sagt Kreml-Sprecher Dmitri Peskow vor Journalisten in Moskau.

+++ 12:00 Masala fürchtet trotz Verhandlungen langen Krieg +++
Trotz aller Verhandlungsrunden fürchtet der Militärexperte Carlo Masala, dass der Krieg in der Ukraine noch lange dauern wird. Masala sagt im stern-Podcast "Ukraine - die Lage", er sehe die Verhandlungen nicht mit dem gleichen Optimismus, den die Unterhändler beider Seiten verbreiteten. Zunächst sei sogar eine Eskalation der Kämpfe denkbar. "Darauf müssen wir uns durchaus einstellen", sagt der Politikprofessor der Bundeswehruniversität München. "Denn je mehr Territorialgewinne man macht, desto besser ist die Ausgangsposition für Verhandlungen." Als "Lüge" bezeichnete Masala die Ankündigung Russlands, Truppen aus der Gegend von Kiew abzuziehen. Es gehe nicht um Rückzug, sondern um eine Neuaufstellung angesichts massiver Probleme. Zugleich würden die Ukrainer gestärkt, da ihnen schwerere Waffen aus dem Westen geliefert würden. "Je schwerer die Waffen sind, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass wir ukrainische Territorialgewinne sehen", sagt Masala.

+++ 11:45 Rotes Kreuz auf dem Weg nach Mariupol +++
Teams des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz sind nach Angaben eines Sprechers auf dem Weg in die belagerte Hafenstadt Mariupol. "Wir haben die Erlaubnis, uns heute in Bewegung zu setzen, und sind unterwegs nach Mariupol", sagt er. "Wir sind hoffnungsfroh, dass die Fluchtkorridore heute geöffnet werden können." Allerdings habe man keine Erlaubnis erhalten, Hilfsgüter mit dem Konvoy in die Stadt zu bringen und sei daher ohne Vorräte losgefahren. Der Bürgermeister der Stadt hatte in dieser Woche erklärt, dass 170.000 Einwohner in Mariupol eingeschlossen seien. Sie hätten keinen Strom und die Lebensmittelvorräte gingen zur Neige.

+++ 11:26 Gouverneur: Russland zieht einige Truppen aus Region Kiew ab +++
Russland setzt nach Einschätzung des Gouverneurs der Region Kiew seinen Abzug aus der Region im Norden der ukrainischen Hauptstadt fort. Die Truppen seien auf dem Weg in Richtung Belarus, teilt Gouverneur Olexandr Pawljuk über Telegram mit. "Wir beobachten die Bewegung russischer Kolonnen unterschiedlicher Größe." Die Truppen hätten das Dorf Hostomel verlassen, das in der Nähe des gleichnamigen Flughafens liegt, hielten sich aber im Nachbarort Butscha auf. Die Angaben aus der Ukraine lassen sich nicht unabhängig verifizieren.

+++ 11:12 Ukraine: Immer noch russische Soldaten in Tschernobyl +++
In der Sperrzone um das Unglücks-AKW Tschernobyl befinden sich nach Angaben der zuständigen ukrainischen Behörde immer noch einige russischen Soldaten. Der Chef der Behörde bestätigt im Fernsehen, dass die russischen Truppen die Anlage selbst verlassen hätten, im Umfeld seien aber noch Soldaten zu sehen gewesen.

+++ 11:02 Fast 295.000 Flüchtlinge aus der Ukraine in Deutschland +++
In Deutschland sind fast 295.000 Flüchtlinge aus der Ukraine registriert. "Bis heute hat die #Bundespolizei 294.508 Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland festgestellt", twittert das Bundesinnenministerium. "Überwiegend sind es Frauen, Kinder und alte Menschen."

+++ 10:40 Özdemir: Putin nutzt Hunger als Waffe +++
US-Berichten zufolge greift die russische Armee gezielt Getreidelager in der Ukraine an. Landwirtschaftsminister Cem Özdemir verurteilt diese Kriegstaktik: "Putin benutzt die Verknappung von Nahrung als Waffe. Das tötet nicht so unmittelbar wie seine Bomben, aber der Hunger in den ärmsten Ländern wird sich verschärfen", sagt Özdemir der "Bild"-Zeitung. "Wir verurteilen diese perfide Strategie, mit der Putin weltweit Menschen als Geiseln nimmt. Wir unterstützen jetzt die Menschen in der Ukraine. Über 4000 Paletten Hilfsgüter haben über unsere Koordinierungsstelle die Grenzgebiete zur Ukraine erreicht. Und perspektivisch wird es auch darum gehen, der Landwirtschaft dort wieder auf die Beine zu helfen - wir stehen dafür bereit", so der Minister.

+++ 10:23 Russische Truppen ziehen aus Tschernihiw-Region ab +++
Die russischen Truppen ziehen sich nach Angaben des Gouverneurs von Tschernihiw aus der nordukrainischen Region zurück. Es seien allerdings immer noch einige russische Soldaten da, und auch Raketenangriffe seien weiter möglich. "Das schließt niemand aus", sagt er in einer Videobotschaft. Die ukrainischen Truppen müssten daher wachsam bleiben. Russland hatte am Dienstag angekündigt, die Angriffe in den Regionen Tschernihiw und Kiew zu verringern.

+++ 10:10 OMV-Chef: Verzicht auf russisches Gas ist unmöglich +++
OMV-Chef Alfred Stern hält einen Verzicht auf russisches Gas für derzeit unmöglich. "Außer wir sind bereit, mit massiven Konsequenzen zu leben", sagt der Vorstandschef des Wiener Öl- und Gaskonzerns in einem Interview mit der Tageszeitung "Die Presse". Mit dem russischen Gasriesen Gazprom hat es einem Unternehmenssprecher zufolge nach der Ankündigung, die Gaslieferungen künftig nur noch gegen eine Bezahlung in Rubel zu liefern, einen ersten Kontakt geben. Man warte aber noch auf eine schriftliche Information, sagt der Sprecher der Nachrichtenagentur Reuters.

+++ 09:48 Russische Industrie schrumpft drastisch +++
Die russische Industrie schrumpft so stark wie seit den Anfängen der Corona-Pandemie vor knapp zwei Jahren nicht mehr. Der S&P Global-Einkaufsmanagerindex sank im März um 4,5 Punkte auf 44,1 Zähler und damit auf den niedrigsten Stand seit Mai 2020, wie aus einer Unternehmens-Umfrage hervorgeht. Das Barometer signalisiert bei Werten über der Marke von 50 Punkten ein Wachstum der Industrie, bei Werten darunter ein Schrumpfen. Grund für den Abwärtstrend waren demnach stark steigende Lieferzeiten und Materialengpässe. Die Umfrage verzeichnet den stärksten Anstieg der Verkaufspreise und den kräftigsten Anstieg der Kosten seit Beginn der Datenerhebung im September 1997. Die Beschäftigung ging im zweiten Monat in Folge zurück, was mit dem Rückgang der Kundennachfrage und bei Neuaufträgen zusammenhängt. Dabei beschleunigte sich der Jobabbau so stark wie zuletzt im Juli 2020. Der Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine am 24. Februar wurde in der Umfrage nicht erwähnt.

+++ 09:25 Experte warnt Westen: "Russland ist nicht isoliert" +++
Dass der russische Feldzug in der Ukraine auch in den Augen Putins kein Erfolg sein kann, ist für den Politikwissenschaftler Markus Kaim klar. Die jüngsten Aussagen in Verhandlungen seien aber noch keine entscheidende Wende. Der Westen täte außerdem gut daran, Chinas und Indiens Position zu bedenken.

+++ 09:09 Neue Feuerpause für humanitäre Korridore in Mariupol +++
In der umkämpften ukrainischen Hafenstadt Mariupol soll es an diesem Freitag einen neuen Versuch geben, Menschen über einen humanitären Korridor in Sicherheit zu bringen. Um 9.00 Uhr begann nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums eine Feuerpause, die die Evakuierung von Einwohnern ermöglichen soll. Die Menschen sollten unter Beteiligung des Roten Kreuzes und des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen aus der Stadt herausgebracht werden, sagte Generalmajor Michail Misinzew.

+++ 09:01 USA: Fotos zeigen russische Angriffe auf Getreidelager +++
Die USA haben Informationen, dass russische Streitkräfte wiederholt Getreidelager in der Ostukraine beschädigen. Das würden Luftbildaufnahmen zeigen, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Die beiden Schwarz-Weiß-Bilder würden lange rechteckige Gebäude in der Ostukraine zeigen, die im Januar zuerst intakt und dann im März beschädigte Dächer und Einschlagskrater aufweisen.

+++ 08:33 Bericht: Deutsche Waffenlieferung nicht mit Ukraine abgestimmt +++
Deutschland hat bislang Waffen im Wert von 80 Millionen in die Ukraine geschickt. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht kündigt weitere Lieferungen an. Einem Bericht der "Welt" zufolge soll besagte Lieferung nicht mit der Ukraine abgestimmt worden sein. Lambrechts ukrainischer Amtskollege Oleksij Resnikow habe sich demnach beschwert, dass so vor allem Waffen ankommen würden, die in dieser Phase des Krieges nicht mehr benötigt werden. Von der Waffenliste soll die Ukraine erst erfahren haben, nachdem sich Wladimir Klitschko bei Wirtschaftsminister Robert Habeck danach erkundigt habe, berichtet die "Bild"-Zeitung. Habecks Staatssekretär habe die Liste dann übergeben.

+++ 08:23 Gaszahlungen des Westens sollen über russische Konten laufen +++
Westliche Staaten wie Deutschland müssen nach russischer Darstellung von Freitag an Konten bei der Gazprombank eröffnen, um weiter Gas zu erhalten. Andernfalls würden die Lieferungen für die auf einer Liste "unfreundlicher Länder" aufgeführten Staaten eingestellt, hatte Präsident Wladimir Putin angekündigt. Die Staaten müssen demnach über die Konten, die einen Bereich für Valuta - also Euro oder Dollar - und einen für Rubel haben, künftig eine Zahlung in russischer Währung sicherstellen. Die Bundesregierung beharrt darauf, dass Zahlungen wie vertraglich vereinbart weiter in Euro oder Dollar erfolgen. Die genauen Auswirkungen der geänderten Zahlungsmodalitäten sind nach wie vor unklar.

+++ 08:00 Großbritannien: Ukrainische Armee erobert Dörfer im Norden zurück +++
Den ukrainischen Streitkräften sind nach Angaben des britischen Militärgeheimdienstes Geländegewinne an den Hauptversorgungsrouten zwischen der Hauptstadt Kiew und der umkämpften Großstadt Tschernihiw im Norden des Landes gelungen. Sie hätten entlang dieser Routen die Dörfer Sloboda und Lukaschiwka südlich von Tschernihiw zurückerobert, teilt der Geheimdienst mit. "Die Ukraine hat auch weiterhin erfolgreiche, aber begrenzte Gegenangriffe im Osten und Nordosten von Kiew durchgeführt", erklärt das britische Verteidigungsministerium. Tschernihiw und Kiew würden aber trotz der russischen Ankündigung reduzierter Angriffe in diesen Gebieten weiterhin aus der Luft und mit Raketen attackiert.

+++ 07:48 Kanada lehnt Teilnahme Putins an G20-Gipfel ab +++
Kanada spricht sich dafür aus, Russland wegen seines Kriegs gegen die Ukraine vom diesjährigen Gipfel der Gruppe der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer auszuschließen. Der kanadische Regierungschef Justin Trudeau sagt, er sei sich mit dem diesjährigen Gipfel-Gastgeber, Indonesiens Präsident Joko Widodo, einig, dass eine Gipfel-Teilnahme von Kreml-Chef Wladimir Putin "außergewöhnlich schwierig für uns und unproduktiv für die G20" sei. Bei G20-Gipfeln gehe es darum, "wie wir wirtschaftliches Wachstum in aller Welt bewirken und fördern", hebt Trudeau hervor. Russland habe aber "mit seiner illegalen Invasion der Ukraine Wirtschaftswachstum für jeden in der Welt gekippt" und könne wohl kaum "ein konstruktiver Partner bei der Bewältigung der Krise" sein, die das Land selbst verursacht habe.

+++ 07:35 Vereinzelt Z-Symbole in Deutschland registriert +++
Von russischen Panzern auf deutsche Straßen: Das Z-Symbol als Unterstützung für den russischen Krieg in der Ukraine ist auch in Deutschland bereits vereinzelt aufgetaucht. Mehrere Bundesländer berichten von Fällen im einstelligen Bereich, in denen das Z-Symbol zum Beispiel als Graffiti auf Autos oder Mauern entdeckt wurde.

+++ 07:24 Russland wird EU nicht um Aufhebung der Sanktionen bitten +++
Russland will die Europäische Union nicht um ein Ende der Sanktionen bitten. Wie die russische Nachrichtenagentur RIA berichtet, verfüge man laut Nikolai Kobrinets über einen ausreichenden "Sicherheitsabstand". "Die Europäische Union ist nicht das Zentrum des Universums", sagt Kobrinets, der Leiter der Abteilung für europäische Zusammenarbeit im russischen Außenministerium ist.

+++ 06:59 Ukrainische Hubschrauber sollen russisches Treibstofflager attackiert haben +++
Zwei ukrainische Militärhubschrauber haben Angaben aus Russland zufolge ein Treibstofflager im russischen Belgorod nahe der Grenze angegriffen. Dadurch sei ein Brand in dem Lager ausgebrochen, teilt Regionalgouverneur Wjatscheslaw Gladkow mit. Zwei Menschen seien dabei verletzt worden. Einige nahe gelegene Gebiete der Stadt seien evakuiert worden.

+++ 06:55 Botschafter: Ukraine kann Luftraum bald besser schützen +++
Die Ukraine soll bald ihren Luftraum besser schützen können. Wie der ukrainische Botschafter in Japan, Sergij Korsunsky, auf einer Pressekonferenz mitteilt, erwartet das Land eine Lieferung modernster militärischer Ausrüstung aus den USA und Großbritannien. Die russische Armee sei immer noch überlegen in der Luft, weil sie die besseren Flugzeuge und Raketen hätten: "Wenn sie Marschflugkörper aus großer Entfernung abfeuern, können wir den Abschussort nicht erreichen. Wir müssen sie abfangen. Deshalb brauchen wir diese moderne Ausrüstung." Nur so könne die Ukraine ihren Himmel und die Städte besser schützen, so Korsunsky.

+++ 06:34 USA: Russische Streitkräfte kämpfen ohne Kriegskommandant in der Ukraine +++
Russland führt seinen Angriffskrieg in der Ukraine von Moskau aus durch, ohne dass ein zentraler Kriegskommandant vor Ort das Sagen hätte. Das berichtet die "New York Times" unter Berufung auf hochrangige Beamte des Verteidigungsministeriums. Dieser zentralisierte Ansatz könnte erklären, warum die russischen Kriegsanstrengungen angesichts des stärker als erwarteten ukrainischen Widerstands gescheitert sind, sagten die Beamten. Das Fehlen eines einigenden Militärführers in der Ukraine habe dazu geführt, dass die russischen Luft-, Boden- und Seeeinheiten nicht miteinander abgestimmt seien und es zu vielen zusammenhangslosen Schlachtfeldern gekommen sei.

+++ 06:16 Australien schickt "Bushmaster" in die Ukraine +++
Nach der Ansprache des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj an das australische Parlament sagt Premierminister Scott Morrison dem Krisenland die Lieferung weiterer militärischer Ausrüstung zu. Morrison erklärt, Australien werde der Bitte nachkommen. "Wir schicken unsere Waffen, Munition, humanitäre Hilfe, unsere Schutzwesten. Und wir werden auch unsere gepanzerten Fahrzeuge - unsere Bushmaster - schicken", erklärt der Regierungschef. Die Ausrüstung werde mit Militärtransportflugzeugen in die Ukraine geflogen. Wann dies geschehen soll, lässt Morrison offen. Selenskyj hatte am Donnerstag speziell um Bushmaster-Panzerfahrzeuge gebeten, die die australische Armee benutzt. Diese würden helfen, die ukrainischen Streitkräfte zu stärken, betonte er.

Die elf Tonnen schweren Bushmaster, die Australien unter anderem in Afghanistan eingesetzt hatte, sollen ihre zehn Insassen vor Landminen und anderen Sprengkörpern schützen.

Die elf Tonnen schweren Bushmaster, die Australien unter anderem in Afghanistan eingesetzt hatte, sollen ihre zehn Insassen vor Landminen und anderen Sprengkörpern schützen.

(Foto: imago/UPI Photo)

+++ 06:03 Ministerpräsidentin: Russen lassen Evakuierungsbusse nicht nach Mariupol +++
Die russischen Streitkräfte lassen offenbar 45 Busse zur Rettung von Zivilisten in Mariupol nicht durch. Wie die stellvertretende ukrainische Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk in einem Online-Posting sagt, sind die Busse außerhalb von Berdjansk, etwa 75 km westlich von Mariupol, aufgehalten worden. "Morgen werden wir weiter versuchen, einen humanitären Korridor nach Mariupol durchzusetzen, um unsere Leute nicht allein zu lassen", so Wereschtschuk.

+++ 05:50 Länder fordern vom Bund Pauschale für Ukraine-Flüchtlinge +++
Angesichts der vielen Flüchtlinge aus der Ukraine fordern die Länder vom Bund eine Pauschale von 1000 Euro pro Person im Monat sowie die komplette Übernahme der Unterkunftskosten. Dies erfuhr das "Handelsblatt" einem Vorabbericht zufolge aus Verhandlungskreisen. Der Bund wolle helfen, aber nicht in diesem Umfang. Eine finale Einigung sei erst beim Treffen von Kanzler Olaf Scholz (SPD) und den Ministerpräsidenten am 7. April zu erwarten.

+++ 05:32 Nach Distanzierung von Putin: Netrebko darf nicht in Nowosibirsk singen +++
Die russische Sopranistin Anna Netrebko wird von einem Opernhaus in ihrem Heimatland ausgeladen, weil sie sich von Putins "Militäreinsatz" in der Ukraine distanziert hat. Das für den 2. Juni geplante Konzert der 50-Jährigen könne nicht stattfinden, erklärt die Oper im sibirischen Nowosibirsk. Das Opernhaus wirft der in Österreich lebenden Sängerin indirekt vor, ihr Heimatland verraten zu haben. "In Europa zu leben und die Gelegenheit zu haben, in europäischen Konzertsälen aufzutreten, hat sich als wichtiger erwiesen als das Schicksal des Vaterlandes", teilt die Oper mit. Weiter heißt es: "Unser Land ist reich an Talenten und die Idole von gestern werden durch andere ersetzt, die eine klare staatsbürgerliche Haltung haben."

+++ 04:52 Ukraine meldet Rückeroberungen in Cherson +++
Ukrainische Truppen haben nach eigenen Angaben in den vergangenen Tagen elf Siedlungen im südukrainischen Gebiet Cherson zurückerobert. Beim Vormarsch im Norden der Region sei ihnen auch schwere russische Militärtechnik in die Hände gefallen, darunter Panzer vom Typ T-64, teilt das Verteidigungsministerium in Kiew mit. Dank des Erfolgs könnten die Einwohnerinnen und Einwohner nun Lebensmittel und Medikamente erhalten. Die Zivilbevölkerung habe die ukrainischen Kräfte freudig begrüßt. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden. Russland hatte mitgeteilt, das Gebiet Cherson vollständig erobert zu haben. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte gewarnt, Moskau wolle in der Region eine russlandtreue "Volksrepublik" nach dem Vorbild der ostukrainischen Separatistengebiete Donezk und Luhansk errichten.

+++ 04:23 Greenpeace blockiert russische Öl-Lieferung vor dänischer Küste +++
Greenpeace-Aktivisten haben vor der Küste Dänemarks die Verladung einer Lieferung von russischem Öl verhindert. Schwimmend oder in Kajaks hätten rund zehn Aktivisten die Annäherung des aus Russland kommenden Schiffs "Seaoath" an den Supertanker "Pertamina Prime" verhindert und so den Öltransfer blockiert, sagt Greenpeace-Sprecherin Emma Oehlenschläger. Die Umweltschützer wollen demnach wegen des Krieges in der Ukraine für ein Importverbot fossiler Brennstoffe aus Russland demonstrieren. "Beendet die Finanzierung des Krieges" war auf Schildern der Aktivisten zu lesen. Den Rumpf der "Pertamina Prime" versahen sie mit dem riesigen Schriftzug "Oil fuels war" ("Öl nährt den Krieg").

+++ 03:46 Großbritannien: Russland zieht Truppen aus Georgien in die Ukraine +++
Die russische Militärführung verstärkt ihre Truppen in der Ukraine nach britischen Erkenntnissen mit frischen Kräften aus Georgien. Aus 1200 bis 2000 russischen Soldaten, die zuletzt in den abtrünnigen georgischen Gebieten Abchasien und Südossetien stationiert waren, würden drei taktische Bataillonsgruppen gebildet, teilt das Verteidigungsministerium in London mit. "Es ist höchst unwahrscheinlich, dass Russland beabsichtigt hatte, auf diese Weise Verstärkungen zu bilden, und es ist bezeichnend für die unerwarteten Verluste, die es während der Invasion erlitten hat", hieß es weiter. Seit dem Kaukasuskrieg gegen Georgien 2008 hat Russland Tausende Soldaten als "Friedenstruppen" in Abchasien und Südossetien stationiert.

+++ 03:06 Ukraine könnte die Hälfte der Ernte einbüßen +++
Die ukrainische Regierung fürchtet, dass als Folge des russischen Angriffskriegs die Hälfte der jährlichen Ernte des Landes ausfallen wird. Die Erträge könnten in diesem Jahr um 25 oder sogar 50 Prozent sinken, erklärt Landwirtschaftsminister Mykola Solskyj in einem schriftlichen Interview mit der Nachrichtenagentur AFP. Dies sei "noch eine optimistische Prognose". Die Ukraine gilt wegen ihrer fruchtbaren Böden als Kornkammer Europas. Vor dem Krieg war das Land der weltweit viertgrößte Exporteur von Mais und auf dem besten Weg, der drittgrößte Exporteur von Weizen zu werden.

+++ 02:46 Energieverband BDEW geht weiter von Zahlungen in Euro oder Dollar aus +++
Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) geht von unveränderten Zahlungsmodalitäten für russisches Erdgas aus. "Die Verträge belaufen sich derzeit in Euro oder Dollar", erklärt BDEW-Chefin Kerstin Andreae. "Die Energiebranche geht davon aus, dass dies weiterhin gilt." Die Branche werde in enger Abstimmung mit der Bundesregierung agieren.

+++ 02:29 Handel erwartet weitere Preissteigerungen +++
Der Handelsverband Deutschland (HDE) rechnet wegen des Ukraine-Kriegs mit weiteren deutlichen Preiserhöhungen. Schon vor dem Kriegsausbruch seien die Preise als Folge gestiegener Energiepreise "über die Produktpalette hinweg" um gut fünf Prozent gestiegen, sagt HDE-Präsident Josef Sanktjohanser der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Nun kämen die Folgen des Ukraine-Kriegs noch hinzu. "Die zweite Welle an Preissteigerungen kommt, und die wird sicherlich zweistellig", warnt Sanktjohanser. Erste Handelsketten hätten bereits damit begonnen, Preise anzuheben.

+++ 02:06 Italien kündigt hartes Vorgehen gegen Oligarchen an +++
Anders als andere EU-Länder will Italien mit voller Härte gegen russische Oligarchen vorgehen. Italiens Außenminister Luigi Di Maio sagt der "Bild"-Zeitung, sein Land halte sich "strikt an unsere internationalen Verpflichtungen in Bezug auf Sanktionen und damit auch hinsichtlich der Beschlagnahmung von Eigentum gelisteter Personen in Italien". Bereits in den vergangenen Wochen waren mehrere Villen und Jachten von Oligarchen beschlagnahmt worden. "Bis heute sprechen wir von einem Gesamtwert von rund 900 Millionen Euro. Wir waren schnell und konsequent und werden dies auch weiterhin sein."

+++ 01:30 Kiew: Russland will in Ost- und Südukraine aktiv bleiben +++
Russland will nach Einschätzung des ukrainischen Generalstabs seine militärische Präsenz in der Ost- und Südukraine aufrechterhalten. Es gebe Versuche, eine Verwaltung in den besetzten Regionen der Gebiete Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson aufzubauen, heißt es in einer Mitteilung. Man rechne damit, dass es dort weiterhin zu Kampfhandlungen kommen werde. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte bereits gewarnt, Russland plane im südukrainischen Gebiet Cherson ein Pseudo-Referendum über die Bildung einer "Volksrepublik" wie in den ostukrainischen Separatistengebieten.

+++ 00:50 Biden: "Putin scheint sich selbst zu isolieren" +++
Die US-Regierung vermutet, dass Russlands Präsident Wladimir Putin einige seiner Berater von ihren Aufgaben entbunden und sich selber isoliert hat. "Es gibt Anzeichen dafür, dass er einige seiner Berater entlassen oder unter Hausarrest gestellt hat", sagt US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus. Es gebe aber "nicht so viele handfeste Beweise". Auf die Frage, ob Putin von seinen Beratern falsch informiert werde, antwortete Biden: "Es gibt eine Menge Spekulationen. Aber er scheint - ich sage das nicht mit Gewissheit - er scheint sich selbst zu isolieren."

+++ 00:33 Vorwurf des Verrats: Selenskyj feuert zwei Sicherheitsbeamte +++
Der ukrainischen Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben zwei hochrangige Mitglieder des Sicherheitsdienstes entlassen. Wie Selenskyj in einer Videobotschaft erklärt, handelt es sich dabei um den Gesamtleiter der inneren Sicherheit sowie den Leiter der Zweigstelle der Behörde in der Region Cherson: "Ich habe nicht die Zeit, mich mit allen Verrätern zu befassen, aber sie werden nach und nach alle bestraft werden." Die beiden Männer hätten ihren Eid, die Ukraine zu verteidigen, gebrochen. Weitere Einzelheiten nennt Selenskyj nicht.

+++ 00:21 EU-Parlamentspräsidentin auf dem Weg nach Kiew +++
EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola ist zu einer Reise in die ukrainische Hauptstadt aufgebrochen. "Auf dem Weg nach Kiew", schreibt die Christdemokratin bei Twitter. Dazu veröffentlicht die 43-Jährige ein Foto, das sie vor einem ukrainischen Eisenbahnwaggon zeigt. Details zur Reise der aus Malta stammenden Parlamentspräsidentin gab es aus Sicherheitsgründen zunächst nicht. Ihr Sprecher teilt lediglich mit, Metsola werde im Namen des Europäischen Parlaments in Kiew eine Botschaft der Unterstützung und Hoffnung überbringen.

+++ 23:54 Lage in Kiew beruhigt sich etwas +++
Die Lage in Kiew hat sich nach Angaben des Stadtkommandanten etwas entspannt. In den Außenbezirken der ukrainischen Hauptstadt werde aber weiterhin gekämpft, heißt es in einer am Donnerstagabend veröffentlichten Mitteilung von General Mykola Schyrnow. Die zivile Infrastruktur werde wiederhergestellt, dies betreffe Unternehmen ebenso wie Handels- und Dienstleistungseinrichtungen, betont Schyrnow. Der Donnerstag sei ruhig gewesen. "Das ukrainische Militär und Unterabteilungen des staatlichen Rettungsdienstes säubern und entminen die befreiten Gebiete", teilt Schyrnow weiter mit.

+++ 23:33 Lindner: "Es gibt kein Entgegenkommen für Wladimir Putin" +++
Für Gaslieferungen aus Russland soll nach den Worten von Bundesfinanzminister Christian Lindner auch künftig nur in Dollar und Euro gezahlt werden. "Verträge sind Verträge. Die Verträge lauten auf Euro und Dollar", betont Lindner im ZDF. Jegliche Form von "politischer Erpressung" durch den russischen Präsidenten Wladimir Putin sei "nicht akzeptabel". "Es gibt kein Entgegenkommen für Wladimir Putin", unterstreicht der FDP-Chef. "Die bestehenden Verträge werden erfüllt, und wir wollen nicht erlauben, dass die harten Sanktionen auch gegen die russische Zentralbank unterlaufen werden." Ziel sei es, Russland "politisch, finanziell und wirtschaftlich" zu isolieren und "maximalen Druck auf Putin" auszuüben, "damit baldmöglichst seine aggressiven Kriegshandlungen eingestellt werden".

+++ 22:52 Wladimir Klitschko bittet um Unterstützung und dankt Deutschland +++
Der Bruder des Bürgermeisters von Kiew Vitali Klitschko, Wladimir Klitschko, bittet um weitere Unterstützung für sein Land. "Wir haben schon viel bekommen, vor allem von Deutschland", sagt er im ZDF und bedankte sich. Allerdings sei dies nicht genug. "Der Angreifer, der Aggressor macht immer weiter", so der ehemalige Box-Weltmeister. Benötigt würden vom Westen Finanzhilfen, Lebensmittel, Medikamente, Waffen und eine wirtschaftliche Isolierung Russlands.

+++ 22:22 Unabhängig von Kriegsende: USA rechnen mit dauerhaft höherer Truppenpräsenz in Europa +++
Die US-Regierung schließt angesichts des Konflikts mit Russland eine dauerhafte erhöhte Präsenz von US-Truppen in Europa nicht aus. "Unabhängig davon, wie dieser Krieg endet und wann er endet, wird sich das Sicherheitsumfeld in Europa verändert haben", sagt Pentagon-Sprecher John Kirby in Washington. Darauf müsse man reagieren. "Wie das aussehen wird, wissen wir nicht", sagt er weiter. Aber man sei offen für Gespräche, ob es eine größere dauerhafte Präsenz von US-Truppen in Europa geben müsse. Aufgrund der Truppenverstärkungen wegen des Ukraine-Krieges sind inzwischen mehr als 100.000 US-Soldaten in Europa, davon etwa 40.000 in Deutschland.

+++ 22:07 Erneut Pläne für einen humanitären Korridor in Mariupol am Freitag +++
Nach Forderungen Deutschlands und Frankreichs will Russland nach eigenen Angaben an diesem Freitag einen neuen Anlauf für einen humanitären Korridor aus der umkämpften Hafenstadt Mariupol nehmen. Das russische Verteidigungsministerium in Moskau kündigt am Abend eine Feuerpause für den Morgen und den geplanten Beginn der Evakuierung von 9 Uhr MESZ an. Die Menschen sollten unter Beteiligung des Roten Kreuzes und des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen aus der Stadt herausgebracht werden, sagt der Generalmajor Michail Misinzew.

Die vorangegangenen Entwicklungen lesen Sie hier.

Quelle: ntv.de, lve/dpa/rts/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen