Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:52 Kiew meldet Lieferung des ersten Mars-II-Raketenwerfers aus Deutschland +++
Die Ukraine hat das erste Mehrfachraketenwerfersystem vom Typ Mars-II aus Deutschland erhalten. Dies teilt Verteidigungsminister Oleksij Resnikow via Twitter mit. Zudem hätten die USA vier weitere Mehrfachraketenwerfer vom Typ Himars geliefert. Deutschland hat der Ukraine insgesamt drei Mars-II-Systeme in Aussicht gestellt. Die Mehrfachraketenwerfer sind aus Sicht Kiews entscheidend im Kampf gegen die russischen Angreifer.
+++ 23:12 Baerbock: Nukleare Teilhabe innerhalb der NATO nötig +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock verteidigt, dass weiterhin US-Atomsprengköpfe in Deutschland lagern. Im Bundestagswahlkampf hatten die Grünen gefordert, sie zu entfernen. "Wir haben damals auch in der Opposition nicht gesagt, dass man so tut als gäbe es keine Atomwaffen", so Baerbock bei RTL Direkt. Man habe sich für gemeinsame Abrüstungsschritte eingesetzt. "Leider ist die brutale Realität seit dem 24.Februar eine andere." Russland sei nicht an den Verhandlungstisch zur nuklearen Abrüstung gekommen und habe die europäische Friedensordnung "im wahrsten Sinne des Wortes in die Luft gesprengt". Deshalb gehöre in diesen Tagen nukleare Abrüstung zusammen mit nuklearer Teilhabe innerhalb der NATO. "Weil wir leider erleben müssen, dass wir uns auf die Versprechen, die das russische Regime einmal gegeben hat, alleine nicht verlassen können", so Baerbock.
+++ 22:08 Bericht: USA schließen ukrainischen Angriff auf Kriegsgefangenenlager aus +++
Die USA schließen einem Bericht zufolge aus, dass die Ukraine für den Tod etlicher ukrainischer Kriegsgefangener in Oleniwka im Donbass verantwortlich ist. "Wir wissen, dass die Ukraine den Komplex nicht mit HIMARS-Raketensystemen angegriffen hat, weil es auf dem Geländer keinerlei Anzeichen eines HIMARS-Angriffs gibt", zitiert das US-Nachrichtenportal Politico zwei amerikanische Regierungsbeamte, die mit der Untersuchung des Vorfalls vertraut sind. Russen und Ukrainer beschuldigen sich gegenseitig, für den Tod der ukrainischen Kriegsgefangenen verantwortlich zu sein.
+++ 21:41 Heineken will Russlandgeschäft vor Jahresende abstoßen +++
Die niederländische Brauerei Heineken will in der zweiten Jahreshälfte einen Käufer für ihr Russlandgeschäft finden. "Wir haben am 28. März erklärt, dass wie Russland verlassen werden", teilt das Unternehmen mit. "Wir machen Fortschritte bei der Suche nach einem neuen Eigentümer, dem wir das Geschäft in Einklang mit internationalen und lokalen Gesetzen überlassen können." Heineken gibt den Wert seines Russlandgeschäfts mit 475 Millionen Euro an.
+++ 21:03 Polens Präsident Duda: Russen wollen "andere Völker unterordnen" +++
Polens Präsident Andrzej Duda betrachtet Russland als Gefahr für Europa. "Sollte die Ukraine mit ihrem heldenhaften Widerstand den imperialen Plänen Putins nicht standhalten, wären Polen und die baltischen Staaten direkt von einer weiteren Ausweitung der russischen Einflusssphäre auf Mitteleuropa bedroht", sagte Duda der "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Duda sprach von "großrussischen Ideen, in denen es darum geht, sich andere Völker unterzuordnen". Dies seien nicht nur Ideen des russischen Präsidenten Wladmir Putin, vielmehr sei ein großer Teil der russischen Gesellschaft davon durchdrungen. "Dank der Ukraine ist diese Gefahr heute eingedämmt. Aber ich denke, dass diese Gefahr leider in der Zukunft aktuell werden wird"
+++ 20:46 Gazprom fördert so wenig Gas wie zuletzt 2008 +++
Gazprom hat nach den Berechnungen von "Bloomberg" im vergangenen Monat durchschnittlich 774 Millionen Kubikmeter Gas pro Tag gefördert, was einem Rückgang von 14 Prozent im Vergleich zum zurückliegenden Juni entspreche. Das sei der niedrigste Wert seit mindestens 2008, berichtet das US-Finanzportal. Gazprom hatte die Zahlen selbst veröffentlicht.
+++ 20:12 Russland erwartet beste Getreideernte auf Krim seit 1989 +++
Die von Russland annektierte Halbinsel Krim erwartet nach Angaben des regionalen Landwirtschaftsministeriums die beste Getreideernte seit mehr als 30 Jahren. Mehr als zwei Millionen Tonnen seien zusammengekommen, wie das Ministerium mitteilt. Das sei die höchste Ausbeute seit 1989 zu Zeiten der Sowjetunion. Damals kamen 2,2 Millionen Tonnen Getreide zusammen. Die Ukraine wirft Moskau vor, Getreide aus ihren Gebieten, die seit dem Einmarsch der russischen Armee am 24. Februar besetzt wurden, zu stehlen und anschließend als angeblich russische Ernte zu exportieren. Moskau streitet dies ab.
+++ 19:36 Seeminen bereiten "Razoni"-Crew Sorgen +++
Hier lesen Sie mehr.
+++ 19:12 Blinken: Russland betreibt "nukleares Säbelrasseln"+++
US-Außenminister Antony Blinken wirft Russland vor, seine Atomwaffen für rücksichtlose Kriegsdrohungen einzusetzen. Frühere Äußerungen von Kremlchef Wladimir Putin, wonach militärische Hilfe für die Ukraine beispiellose Folgen haben könne, seien "gefährliches nukleares Säbelrasseln", sagte Blinken zum Start der Überprüfungskonferenz zum Atomwaffensperrvertrag (NVV) in New York. Die Aussagen stünden im Widerspruch zu internationalen Vereinbarungen. "In unserer Welt ist kein Platz für nukleare Abschreckung auf der Grundlage von Gewalt und Einschüchterung oder Erpressung."
+++ 18:46 Russland führt Patriotismus-Unterricht ein +++
Russische Schüler erhalten ab September Unterricht im neuen Schulfach "Gespräche über wichtige Dinge". Der Unterricht werde vorläufig einmal in der Woche an weiterführenden und an Berufsschulen stattfinden, erklärte der stellvertretende russische Bildungsminister Denis Gribow laut der staatlichen Nachrichtenagentur Interfax in Jekaterinburg. Ziel sind demnach "offene Diskussionen über wichtige Ereignisse. Im Anschluss soll die russische Flagge gehisst und die russische Nationalhymne gespielt werden.
+++ 18:17 Moskau wundert sich über Bidens Atomwaffen-Vorschlag +++
Ein russischer Regierungsvertreter zeigt sich verwundert über den Vorschlag von US-Präsident Joe Biden, über ein neues Rüstungskontrollabkommen für Atomwaffen zu verhandeln. "Ist das eine ernst gemeinte Aussage, oder ist die Website des Weißen Hauses gehackt worden?", sagte der Mitarbeiter des Außenministeriums, der namentlich nicht genannt werden will. "Wenn das ernst gemeint ist, mit wem wollen sie es besprechen?" Biden erklärte am Montag, seine Regierung sei zu beschleunigten Verhandlungen über ein neues Rahmenabkommen bereit. Das New-Start-Rüstungsabkommen läuft 2026 aus.
+++ 17:49 Militär: 46 Siedlungen in Cherson zurückerobert +++
Die ukrainischen Truppen drängen die russische Armee in der südlichen Region Cherson nach eigenen Angaben weiter zurück. "Heute wurden 46 Siedlungen in der Region Cherson befreit", zitiert die Nachrichtenagentur Interfax Ukraine den amtierenden Leiter der regionalen Militärverwaltung von Cherson Dmytro Butrii - die meisten davon den Angaben zufolge im Norden der Oblast an der Grenze zur Region Dnipropetrowsk und etwas weiter südlich an der Grenze zur Region Mykolajiw.
+++ 17:23 Moskau setzt Ex-Premier Cameron auf Sanktionsliste +++
Der frühere britische Premierminister David Cameron steht ab sofort auf der russischen Sanktionsliste. Das teilt das russische Außenministerium mit. Insgesamt wurden demnach 39 britische Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Medien auf die Sanktionsliste gesetzt. Ihnen ist somit auf unbestimmte Zeit die Einreise nach Russland verboten. Insgesamt befinden sich inzwischen 255 Britinnen und Briten auf der schwarzen Liste. Zudem wurden Sanktionen gegen 32 Staatsangehörige aus Neuseeland verhängt.
Mehr dazu finden Sie hier.
+++ 16:59 Russland veröffentlicht Pläne für Mariupol +++
Russland will schon nächsten Monat die ersten neuen Gebäude in der nahezu komplett zerstörten Stadt Mariupol eröffnen. "Die ersten Wohngebäude werden im September stehen", sagte Vize-Ministerpräsident Marat Chusnullin dem russischen Fernsehsender RBC. Auch sollten bis dahin die ersten Krankenhäuser fertig gebaut sein. Ferner gebe es Pläne für den Wiederaufbau des historischen Zentrums von Mariupol. Russischen Truppen hatten die Stadt im Südosten der Ukraine vor ihrer Eroberung wochenlang belagert und bombardiert.
Hier lesen Sie mehr.
+++ 16:41 Angehörige von Kriegsgefangenen klagen Russland an +++
+++ 16:11 Lukaschenko ernennt neuen Russland-Botschafter +++
Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko ernennt Dmitry Krutoi zum neuen belarussischen Botschafter in Russland. Die Entscheidung, den bisherigen Botschafter Wladimir Semashko zu ersetzen, hätten Lukashenko und der russische Präsident Wladimir Putin bereits in einem Telefonat am 22. Juli getroffen, berichtet die staatliche belarussische Nachrichtenagentur Belta. Krutoi war bisher stellvertretender Vorsitzender der Präsidialverwaltung in Minsk. Den Angaben zufolge war er in der Vergangenheit vor allem in Programme zur russisch-belarussischen Integration involviert. In einem ersten Statement als Botschafter kündigte er an, dass die beiden Länder bis zum 1. Januar 2024 einen gemeinsamen Wirtschaftsraum entwickeln wollen. Das politische Ziel sei eine "vollwertige Union".
+++ 15:34 EU überweist Ukraine eine Milliarde Euro +++
Die Europäische Union unterstützt den ukrainischen Haushalt mit einer Milliarde Euro. Das Geld solle helfen, die finanziellen Folgen des Krieges zu bewältigen, teilt der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmygal auf Telegram mit. Diese Milliarde sei Teil eines großen Hilfspaketes von insgesamt neun Milliarden Euro. Die erste Tranche von 500 Millionen Euro sei bereits auf dem Konto der ukrainischen Zentralbank eingegangen, die zweite werde voraussichtlich am 2. August folgen.
+++ 15:14 USA übergeben vier weitere HIMARS-Raketenwerfer +++
Die Ukraine kann vier weitere HIMARS-Raketensysteme der USA in Betrieb nehmen. Nach Angaben von Verteidigungsminister Olexij Resnikow wurden die präzisen Mehrfachraketenwerfer vor kurzem ausgeliefert. Er sei Präsident Joe Biden, Verteidigungsminister Lloyd Austin und dem amerikanischen Volk dankbar, dass sie das ukrainische Militär unterstützten, schreibt Resnikow auf Twitter. "Der Klang der HIMARS ist der Tophit an der Front." Die Mehrfachraketenwerfer haben eine größere Reichweite und sind präziser als die noch aus Sowjetzeiten stammende Artillerie der Ukraine.
+++ 14:47 Separatisten: 50 ukrainische Soldaten im Donbass getötet +++
Prorussische Separatisten erzielen nach eigenen Angaben Fortschritte im Donbass. Demnach haben Truppen der selbsternannten Volksrepublik Luhansk (LNR) in den vergangenen 24 Stunden 50 ukrainische Soldaten getötet. Außerdem wurden laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur TASS, die einen Sprecher der LNR zitiert, vier gepanzerte Truppentransporter zerstört. Wo sich die Kämpfe ereignet haben, wurde nicht mitgeteilt. Ob die Angaben korrekt sind, kann nicht überprüft werden.
+++ 14:18 Bürgermeister: Spione treiben sich in Mykolajiw rum +++
+++ 14:00 Russland setzt Angriffe Richtung Bachmut und Soledar fort +++
In der ostukrainischen Region Donezk setzen die russischen Truppen Angaben aus Kiew zufolge ihre Angriffe in Richtung der Stadt Bachmut fort. "Die Kämpfe dauern an", teilt der ukrainische Generalstab auf Facebook mit. Auch in der benachbarten Stadt Soledar gebe es Vorstöße der Russen, die aber abgewehrt werden. Die Angaben lassen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Der ukrainische Generalstab berichtet zudem von Kämpfen nordwestlich und westlich der unter russischer Kontrolle stehenden Großstadt Donezk. Die russischen Attacken bei Pisky und Marjinka bleiben jedoch ohne Erfolg, heißt es.
+++ 13:45 Berlin und Moskau froh über Getreidelieferung +++
"Das ist ein Hoffnungsschimmer", sagt ein Sprecher des Bundesaußenministeriums in Berlin zu dem ersten Getreide-Export aus der Ukraine per Schiff seit Kriegsbeginn. Dies sei zu begrüßen. Nun sei es wichtig, dass weitere Schiffe aus ukrainischen Schwarzmeer-Häfen auslaufen könnten. Außerdem müsse an alternativen Routen gearbeitet werden, um den Getreide-Stau aufzulösen. Auch Russland begrüßt den Start des ersten Frachtschiffes mit ukrainischem Getreide aus dem Schwarzmeer-Hafen Odessa. "Das ist ziemlich positiv", sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. "Das ist eine gute Möglichkeit, die Effektivität der Arbeit von Mechanismen zu testen, die bei den Verhandlungen in Istanbul vereinbart wurde." In Istanbul wird am 22. Juli das unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei ausgehandelte Abkommen über den Getreideexport unterzeichnet.
+++ 13:34 Deutschland liefert dritten Mehrfachraketenwerfer MARS II an Ukraine aus +++
Laut ukrainischem Verteidigungsminister Olexij Resnikow ist ein weiterer Mehrfachraketenwerfer vom TYP MARS II in der Ukraine eingetroffen. Damit verfügt die Ukraine nun über drei Systeme dieses Typs. Deutschland liefert die Systeme an die Ukraine. Verteidigungsminister Resnikow dankt Deutschland und seiner Verteidigungsminister Christine Lambrecht ausdrücklich für die Lieferung.
+++ 13:21 Franziskus und Kirill - Treffen beim Kongress der Weltreligionen möglich +++
Papst Franziskus reist im September zum Kongress der Weltreligionen nach Kasachstan, wo er womöglich Patriarch Kirill trifft. Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche steht wegen seiner Unterstützung der russischen Invasion der Ukraine in der Kritik. Der Vatikan erwähnt in seiner Ankündigung der Papst-Reise vom 13. bis 15. September nach Nur-Sultan keine Begegnung der beiden. Allerdings sagt Franziskus, das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche, zuletzt in mehreren Interviews, er hoffe auf ein Treffen mit Kirill.
+++ 13:05 Russland: Zwei HIMARS-Systeme zerstört +++
Russlands Armee zerstört in der Ukraine eigenen Angaben zufolge erneut westliche Militärtechnik. In der ostukrainischen Stadt Charkiw werden demnach auf einem Werksgelände zwei Abschussanlagen für US-amerikanische HIMARS-Raketen getroffen, sagt der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Moskau, Igor Konaschenkow. Unweit der Schwarzmeer-Metropole Odessa hätten die russischen Truppen eine Vorrichtung für ebenfalls von den USA gelieferte Schiffsabwehrraketen des Typs Harpoon zerstört. Die Aussagen lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Experten weisen darauf hin, dass die HIMARS-Raketenwerfer nur schwer zu orten und zu zerstören seien.
+++ 12:44 Ukraine will auch vom Hafen in Mykolajiw Getreide exportieren +++
Wenn das Getreideabkommen mit Russland hält, will die Ukraine Verhandlungen aufnehmen und versuchen, auch den Hafen Mykolajiw für die Ausfuhr von Getreide per Schiff zu öffnen. Das kündigt Infrastrukturminister Olexandr Kubrakow an. Das erste Getreide transportierende Schiff seit Beginn der russischen Invasion im Februar verlässt Odessa am Morgen.
+++ 12:23 Drei tote Zivilisten bei russischen Angriffen in Ostukraine gemeldet +++
In der ostukrainischen Region Donezk werden nach Angaben des Gouverneurs drei Zivilisten bei russischen Angriffen in den vergangenen 24 Stunden getötet. Zwei Tote gebe es in der Stadt Bachmut, einen im nahe gelegenen Soledar, erklärt Gouverneur Pawlo Kyrylenko. Die Industriestadt Bachmut, die zugleich ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt ist, liegt in den vergangenen Wochen verstärkt unter russischem Beschuss. Die russischen Streitkräfte versuchen, nach der fast vollständigen Einnahme der Region Luhansk nun Donzek komplett unter ihre Kontrolle zu bekommen. Die beiden Regionen bilden den Donbass.
+++ 11:59 Deutsche Luftwaffe sichert nun NATO-Luftraum im Baltikum +++
Die Luftwaffe übernimmt zusammen mit Ungarn und Italien die Sicherung des NATO-Luftraums im Baltikum. Deutsche Militärmaschinen fliegen in dem Gebiet an den Grenzen zu Russland für die kommenden neun Monate bis April 2023 Patrouillen, wie das Bundesverteidigungsministerium mitteilt. Die Bundeswehr verlegt dazu Ende Juli fünf Eurofighter auf den estnischen Stützpunkt Ämari. Laut NATO sind ab Montag auch Flugzeuge aus Ungarn von Litauen aus im Einsatz, italienische Maschinen patrouillieren demnach von Polen aus. Die neuen Kontingente ersetzen Maschinen aus Belgien, Frankreich und Spanien, die seit April im Einsatz sind. Die NATO übernimmt die Luftraumüberwachung bereits 2004, da die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen nicht über keine ausreichend große Luftwaffe verfügen. Deutschland beteiligt sich seit 2005 an dem so genannten Air Policing im Baltikum.
+++ 11:38 "Russland will 'US-Dominanz der Meere' nicht hinnehmen" +++
Mit einer Parade der maritimen Streitkräfte demonstriert Russland Stärke in der Ostsee. Warum ausgerechnet St. Petersburg als Schauplatz ausgesucht wurde und inwiefern Hoffnung in der Getreide-Krise angebracht ist, erklärt Moskau-Korrespondent Dirk Emmerich.
+++ 11:19 Russen sollen Krankenhaus in Mykolajiw beschossen haben +++
Oleksandr Senkewytsch, Bürgermeister von Mykolajiw, berichtet auf Telegram, dass russische Truppen die Stadt in der Nacht zum 1. August erneut intensiv beschossen haben sollen. Nach seinen Angaben werden dabei zahlreiche Gebäude getroffen, darunter ein Krankenhaus. Angaben über Opfer macht Senkewytsch nicht.
+++ 10:59 EU muss sich laut von der Leyen in Energiekrise "auf schlimmste Situation vorbereiten" +++
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen warnt vor einer Zuspitzung der Energiekrise in der Europäischen Union im Zuge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. "Da Russland bereits zwölf Mitgliedsländern (der EU) die Gaslieferungen ganz oder teilweise abgedreht hat, müssen wir uns alle auf die schlimmste Situation vorbereiten", erklärt von der Leyen im Interview der spanischen Zeitung "El Mundo". Der in der Vorwoche vereinbarte europäische Notfallplan zur Drosselung des Gaskonsums werde aber "dazu beitragen, unseren Bedarf an Wintervorräten zu decken". Sie betont: "In nur einer Woche hat sich die EU darauf geeinigt, einen entscheidenden und beispiellosen Schritt zu unternehmen, um der Drohung von (Kremlchef Wladimir) Putin, die Gaslieferungen vollständig einzustellen, zu begegnen."
+++ 10:32 Getreidetransport trifft am Dienstagnachmittag zu Kontrolle in Türkei ein +++
Die Türkei erwartet das erste Frachtschiff mit ukrainischem Getreide am Dienstag zur Inspektion in Istanbul. Es werde gegen 15 Uhr Ortszeit (14 Uhr MESZ) vor der Küste der Meerenge Bosporus in Istanbul sein, sagt der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu. Nach dem Ankern werde die gemeinsame Delegation es kontrollieren. "Auch die nachfolgenden Schiffe werden auf ähnliche Weise problemlos weiterfahren." Als erstes Schiff seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine Ende Februar verlässt der Frachter "Razoni" am Montagmorgen den Hafen von Odessa. Er ist mit rund 26.000 Tonnen Mais beladen und soll nach der Inspektion in Istanbul weiter in den Libanon fahren.
+++ 09:59 Debatte um Oleniwka - Satellitenbilder deuten Massengräber an +++
In der Debatte um den Angriff auf das Gefängnis in Oleniwka tauchen neue Satellitenbilder auf. Journalisten vermuten, dass diese Aufnahmen Massengräbern zeigen, die vor den Toren des Gefängnisses durch die russischen Truppen ausgehoben wurden. Da sie bereits am 27. Juli, also zwei Tage vor dem Angriff auf das Gefängnis, existieren, sehen Experten darin eine weitere Bestätigung, dass die Tötung von rund 50 ukrainischen Gefangenen nicht auf ukrainischen Beschuss, sondern auf gezielte Exekution durch Russland zurückzuführen ist. Am Tag nach dem Beschuss des Gefängnisses sind viele der Gräber demnach wieder geschlossen. Bereits zuvor führen Experten zahlreiche Fakten ins Feld, die einen Beschuss durch ukrainische Mehrfachraketenwerfer, wie ihn Russland behauptet, als nahezu ausgeschlossen erscheinen lassen. So seien die Zerstörungen am Gebäude viel zu gering, zudem fehle ein Einschlagkrater. Dafür sind Brandspuren innerhalb des Gebäudes dokumentiert, die beim Einsatz von Raketenwerfern des Typs HIMARS nicht entstehen sollen. Zudem werden angeblich keine russischen Wächter verletzt oder getötet. Ungewöhnlich ist auch der Umstand, dass Russland zwar Vertreter des Internationalen Roten Kreuzes für eine Untersuchung der Situation vor Ort einlädt, ihnen jedoch bisher den Zugang verweigert.
+++ 09:22 Für Gesamtmetallchef muss Mineralölsteuer runter - Tankrabatt läuft bald aus +++
Einen Monat vor dem Auslaufen des Tankrabatts der Bundesregierung fordert der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Stefan Wolf, eine dauerhafte Senkung der Mineralölsteuer. "Man kann den Satz der Mineralölsteuer senken. Im Vergleich zu anderen Ländern haben wir in Deutschland fast die höchsten Preise für Benzin und Diesel. Damit werden Pendler massiv getroffen", sagt er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Der Staat profitiere von den höheren Spritpreisen massiv durch höhere Steuereinnahmen. Der Chef des Arbeitgeberverbandes der Metall- und Elektroindustrie verteidigt zugleich die Mineralölkonzerne. Zum einen sei der Ölpreis deutlich gestiegen, zum anderen hätten auch die Konzerne mit Mehrkosten zu kämpfen.
+++ 08:52 Ukraine meldet mehr als 41.000 getötete russische Soldaten +++
Nach Angaben der ukrainischen Militärführung verliert Russland seit Beginn seiner Invasion mehr als 41.000 Soldaten in Kampfhandlungen. Dazu kommen mehr als 4000 Schützenfahrzeuge und knapp 1800 Panzer. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Die Militärexperten um Stijn Mitzer gehen in ihrer Auflistung von deutlich geringeren Zahlen verlorenen Kampfgeräts aufseiten der russischen Armee aus.
+++ 08:30 Erste Getreidelieferung von Odessa Richtung Libanon unterwegs +++
Erstmals seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine verlässt wieder ein Schiff mit Getreide den Hafen von Odessa. Das mit Mais beladene Frachtschiff "Razoni" bricht in Richtung Libanon auf, meldet der Sender CNN Türk unter Berufung auf das türkische Verteidigungsministerium.
+++ 08:14 Russland verlegt weiter Truppen - Saporischschja eine Schwachstelle? +++
Nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums verlegt Russland offenbar weiterhin Truppen aus den Donbass-Regionen in den Bezirk Saporischschja. Nach Einschätzung der Experten macht Russland diesen derzeit als Schwachstelle aus und will mit der Verlegung von Ausrüstung und Soldaten hier entgegenwirken. Parallel gehen die Angriffe nahe der Stadt Bachmut weiter. Hier macht Russland in den letzten Tagen allerdings nur kleine Fortschritte.
+++ 07:45 Branchenchef sieht Blindflug bei Gaseinsparung: Aluminiumproduktion müsste reduziert werden +++
Der Präsident des Branchenverbandes Aluminium Deutschland, Hinrich Mählmann, sieht für sein Unternehmen, die Otto Fuchs Gruppe, keine Möglichkeit, Gas einzusparen ohne Produktionskürzungen. "Wir können nicht 15 Prozent einsparen, ohne die Produktion zu reduzieren", sagt er im ARD-Morgenmagazin. "Das heißt, wir würden weniger ausliefern können." Das träfe dann etwa die Bauindustrie, die Automobilindustrie oder auch die Medizintechnik. Mählmann fordert Klarheit über die Marschroute. "Wir bräuchten eine klare Ansage, was ist systemrelevant, wie werden die Abschaltungen dann gemacht ... Im Moment ist das ein Blindflug, und es nichts planbar."
+++ 07:25 Russische Truppen sollen Attacken auf Charkiw wieder aufnehmen +++
Nach Angaben des Institute for the Study of War nehmen russische Truppen ihre lokalen Angriffe im Osten der Ukraine wieder auf. Demnach sollen die Voraussetzungen geschaffen werden, von Isjum aus nach Nordwesten und Südwesten vorzurücken. Zudem sollen die Anstrengungen in der Region Charkiw verstärkt werden, und die gleichnamige Großstadt wieder attackiert werden. Zuletzt gibt es im Donbass kaum noch russische Fortschritte. Am ehesten nahe der Stadt Bachmut im Südosten des Donbass können die russischen Truppen Geländegewinne erzielen. Zudem verlegt Russland derzeit zahlreiche Truppen und militärisches Gerät in den Süden der Ukraine. Vor allem in der Region Cherson geraten russische Truppen zuletzt erheblich unter Druck.
+++ 06:56 Türkei: Erste Schiffe mit Getreide sollen Odessa Richtung Istanbul verlassen +++
Nach türkischen Angaben sollen die ersten Getreidetransporte aus der Ukraine die Stadt Odessa um 8.30 Uhr verlassen. Die 16 Schiffe sollen Istanbul am 3. August erreichen. Vor rund zehn Tagen einigen sich Vertreter der Ukraine, Russlands, der Türkei und der Vereinten Nationen, unter bestimmten Bedingungen die Verschiffung ukrainischen Getreides über das Schwarzes Meer zu ermöglichen. Zuvor soll Russland mit seiner Flotte die ukrainischen Häfen, und damit den Transport von Tausenden Tonnen Getreide, blockiert haben. Infolge dieser Blockade steigen die Preise für Getreide auf dem Weltmarkt deutlich. Zahlreiche Länder, vor allem in der Dritten Welt, sind von Importen unter anderem aus der Ukraine abhängig.
+++ 06:48 Melitopol verliert 60 Prozent der Bevölkerung - Russland plant Referendum +++
Mehr als 60 Prozent der Bevölkerung haben die Stadt Melitopol seit der Besetzung durch russische Truppen verlassen, berichtet der Bürgermeister Iwan Fedorow. Ihm zufolge bereiten sich die Besatzer trotz des Protests der Bevölkerung immer noch auf ein Pseudo-Referendum vor zur Unabhängigkeit vor. Es ist auch möglich, dass die Aufnahme in russisches Staatsgebiet geplant ist. Vor dem Beginn der russischen Invasion leben rund 150.000 Menschen in Melitopol.
+++ 06:31 Steinkohlekraftwerk Mehrum steht kurz vor Comeback +++
Als Ersatz für Strom aus Erdgas steht das erste Steinkohlekraftwerk aus der Reserve vor dem Neustart. Es handelt sich um das Kraftwerk Mehrum im niedersächsischen Hohenhameln (Landkreis Peine) zwischen Hannover und Braunschweig, das dem tschechischen Energiekonzern EPH gehört. Es sei bislang die einzige "Marktrückkehr" eines Kraftwerks, die der Bundesnetzagentur angezeigt worden sei, teilt die Behörde auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Seit 14. Juli erlaubt eine Verordnung, dass Steinkohlekraftwerke aus der sogenannten Netzreserve wieder in Betrieb gehen können, um Erdgas einzusparen. Im Juni lag der Erdgas-Anteil an der Stromerzeugung in Deutschland laut Bundesnetzagentur bei 11,2 Prozent.
+++ 05:54 Bericht unterstellt Russland deutlich größeren Beschuss ziviler Ziele +++
Nach Angaben des Ukrainischen Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation greift Russland zivile Ziele 60-mal häufiger mit Raketen an als militärische. Dem Bericht zufolge kommt es zu 17.300 Angriffen auf zivile und 300 auf militärische Objekte. Russland bestreitet stets bewusst zivile Ziele anzugreifen. Laut Zeitung "The Kyiv Independent" sollen daher in den Städten Mariupol, Charkiw, Tschernihiw, Butscha, Sjewjerodonezk und Lyssytschansk mehr als 50 Prozent der Wohngebäude zerstört sein.
+++ 04:39 Aktivisten: Ukraine-Aufbauhilfen müssen sicher gegen Korruption sein +++
Künftige Wiederaufbauhilfen für die kriegszerstörte Ukraine müssen nach Auffassung von Aktivisten von vornherein gegen Korruption gesichert werden. Es werde dann um Milliarden Euro gehen, "deshalb ist es wichtig, jetzt schon daran zu denken", sagt Olena Haluschka von der ukrainischen Nichtregierungsorganisation Antac (Anti-Corruption Action Center) in Warschau. Ihrer Vorstellung nach sollten ausländische Hilfsgelder nicht in den ukrainischen Haushalt fließen, sondern in einen Sonderfonds unter internationaler Aufsicht. Dort solle die Ukraine ihre Erfordernisse anmelden können. "Dann wäre das Vertrauen der Spender größer und auch der Firmen, die sich an Ausschreibungen beteiligen", sagt Haluschka.
+++ 03:33 Deutschland verdoppelt Etat im Kampf gegen Hungerkrise +++
Die Bundesregierung stellt 880 Millionen Euro im Kampf gegen den weltweiten Hunger zur Verfügung. Damit verdoppelt Deutschland eine erste Zusage von 430 Millionen Euro, die Bundeskanzler Olaf Scholz im März als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gemacht hatte, berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe unter Berufung auf ein Papier des Bundesentwicklungsministeriums. Die Mittel sollen demnach dort investiert werden, "wo die Not am größten ist, weil sich mehrere Krisen überlappen". Dies gelte etwa für dürrgeplagte Länder wie Äthiopien, Sudan und Kenia. "Dieses Geld kommt an und es sorgt dafür, dass die Entwicklungsländer unabhängiger werden können", sagt Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze den Funkemedien.
+++ 01:11 Algerien will Brics-Gruppe beitreten +++
Algerien ist nach Angaben von Präsident Abdelmadjid Tebboune daran interessiert, dem Staatenbund Brics beizutreten. Zu der Gruppe gehören Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Algerien erfülle aus seiner Sicht die meisten Bedingungen für einen solchen Beitritt, so Tebboune in einem TV-Interview. Vor wenigen Tagen erst hatte der Iran erklärt, er wolle sich dem Bund anschließen. Nach russischen Angaben ist auch Argentinien interessiert. Mitte Juni hatte Russlands Präsident Wladimir Putin angekündigt, angesichts der westlichen Sanktionen nach dem russischen Angriff auf die Ukraine den Handel mit den Brics-Staaten zu stärken. Bundeskanzler Olaf Scholz hatte gewarnt, die Welt dürfe nicht in eine "G7 plus"- und eine "Brics plus"-Gruppe zerfallen.
+++ 23:00 Selenskyj: Kein russischer Angriff bleibt unbeantwortet +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verurteilt den jüngsten russischen Beschuss auf die südukrainische Stadt Mykolajiw und kündigt eine Reaktion seiner Armee an. "Heute fand einer der brutalsten Bombenangriffe auf Mykolajiw und die Region statt", sagt Selenskyj in seiner Videoansprache. Zugleich betont er: "Kein russischer Angriff bleibt von unseren Militärs und Geheimdienstlern unbeantwortet." Wie zuvor bereits der ukrainische Generalstab berichtet auch Selenskyj von Truppenverlegungen der Russen in besetzte Gebiete im Süden. "Ein Teil der russischen Kräfte wird von ihren Positionen im Osten in den Süden verlegt - in die Gebiete Cherson und Saporischschja. Aber das wird ihnen dort nicht helfen", sagt der ukrainische Staatschef.
+++ 22:19 In Region Sumy sollen 25 Hektar Getreidefelder brennen +++
Laut Angaben des Gouverneurs der Region Sumy, Dmytro Schywytzk, wird die Grenzregion zu Russland im Laufe des Tages insgesamt siebenmal beschossen. Angeblich werden insgesamt 90 Raketen unterschiedlicher Typen auf das Gebiet abgefeuert. Angaben über Opfer gibt es nicht. Allerdings sollen 25 Hektar Getreidefelder in Flammen stehen.
Frühere Entwicklungen des Ukraine-Krieges können Sie hier nachlesen.
Quelle: ntv.de, chr/als/mdi/dpa/rts/AFP