Politik

Biosprit statt Nahrungsmittel 30 Millionen in Armut

Die Hilfsorganisation Oxfam macht die Biosprit-Politik der Industrieländer für den weltweiten Anstieg der Nahrungsmittelpreise mitverantwortlich. Die Förderung der Agrartreibstoffe sei zu gut 30 Prozent am weltweiten Anstieg der Nahrungsmittelpreise beteiligt und habe dadurch mindestens 30 Millionen Menschen in die Armut getrieben, erklärte Oxfam.

Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) müsse sich in Brüssel für die Zurücknahme des EU-weiten Zehn-Prozent-Ziels für Agrosprit einsetzen, forderte die Organisation. Bleibe das Ziel, werde sich die Nahrungsmittelkrise noch deutlich verschlimmern. Dies wäre "verantwortungslose Politik auf dem Rücken hungernder Menschen", sagte der Klima-Experte bei Oxfam Deutschland, Jan Kowalzig.

Völlig verfehlte Politik

Wer in den Industrieländern Agrartreibstoffe anbaue, könne sich über enorme Vergünstigungen freuen: Es winkten Steuerbefreiungen, Zollsenkungen und Subventionen. Immer mehr Landwirte würden daher Agrartreibstoffe statt Nahrungsmittel produzieren. Als Folge seien die Getreidereserven so gering wie nie zuvor, beklagte Oxfam. Gleichzeitig würden für den Biosprit-Boom weltweit Wälder und Sümpfe in Ackerflächen umgewandelt, kritisierte die Hilfsorganisation. Dies setze gewaltige Mengen an Treibhausgasen frei.

Quelle: ntv.de

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