Politik

Welternährungsgipfel 800 Millionen hungern

UN-Generalsekretär Kofi Annan hat der internationalen Gemeinschaft schwere Versäumnisse im Kampf gegen den Hunger vorgeworfen. Zwar gebe es weltweit genügend Nahrung, dennoch hungerten noch immer 800 Millionen Menschen, sagte er zum Beginn des einwöchigen Welternährungsgipfels am Montag in Rom.

Annan sagte: "In einer Welt des Überflusses liegt es in unserer Macht, den Hunger zu beenden. Das Versagen, dieses Ziel zu erreichen, sollte uns alle mit Scham erfüllen. Es ist Zeit zu handeln", rief der UN-Generalsekretär den mehr als 4.000 Delegierten zu. Hunger sei "eine der schlimmsten Verletzungen der Menschenwürde". Unter anderem forderte Annan größeren Zugang der Bauern in den Entwicklungsländern zu den Weltmärkten.

FAO-Generaldirektor Jacques Diouf sprach von "mangelndem politischen Willen ". Zwar habe die FAO sich vor sechs Jahren das Ziel gesteckt, die Zahl der Hungernden innerhalb von 20 Jahren auf 400 Millionen zu halbieren. "Aber das Versprechen wurde nicht gehalten. Den Worten folgten keine Taten." Wenn es derart schleppend weitergehe, werde es 60 Jahren dauern, bis das Ziel erreicht ist. Nach wie vor sterben jeden Tag weltweit 24.000 Menschen an Unterernährung.

Diouf forderte ein neues "Anti-Hungerprogramm" in Höhe von 24 Milliarden Dollar. Dies solle den armen Bauern in der Dritten Welt helfen, mehr zu produzieren.

Bereits zuvor hatte Diouf kritisiert, dass die meisten Staats-und Regierungschef der reichen Industriestaaten nicht zu dem viertägigen Gipfel in Rom gekommen sind. Dies zeige, welch geringes Interesse sie dem Kampf gegen den Hunger einräumten.

Der ugandische Staatschef Yoweri Museveni räumte ein, dass auch Kriege und Bürgerkriege ein Hauptgrund für Hungersnöte in Afrika seien. Der südafrikanische Präsident Thabo Mbeki sprach von einer "gemeinsamen Verantwortung " der armen und reichen Länder bei der Beseitigung von Unterernährung.

Quelle: ntv.de

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