Deutsche in Nigeria entführt AA bemüht sich um Freilassung
12.07.2008, 11:02 UhrNeben den drei verschleppten Bergsteigern in der Osttürkei bemüht sich das Auswärtige Amt nun auch um die Freilassung von zwei in Nigeria entführten deutschen Ingenieuren.
Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) bestätigte bei n-tv die Geiselnahme in dem afrikanischen Staat: "Leider muss ich bestätigen, dass auch wir davon ausgehen, dass es einen weiteren Entführungsfall in Nigeria gibt - dass zwei deutsche Staatsangehörige, Mitarbeiter eines deutschen Bauunternehmens, in Nigeria entführt worden sind." Der Krisenstab im Auswärtigen Amt habe seine Bemühungen aufgenommen, um das Schicksal der Entführten zu klären. "Wir bemühen uns um eine Freilassung."
Nach Angaben des Mannheimer Baukonzerns Bilfinger Berger werden zwei deutsche Ingenieure des Tochterunternehmens Julius Berger Nigeria vermisst. Ein nigerianischer Militärsprecher hatte am Freitag gesagt, Bewaffnete hätten zwei "ausländische Mitarbeiter" der Firma im ölreichen Niger-Delta verschleppt. Die Männer seien auf einer Baustelle 19 Kilometer entfernt von Port Harcourt gekidnappt worden.
Nicht der erste Fall
Bereits im März war ein Mitarbeiter der Firma in Nigeria entführt worden. Er hatte ebenfalls für die Tochterfirma gearbeitet und ein Straßenbauprojekt inspiziert. Die unbekannten Entführer verschleppten ihn in Port Harcourt. Nach etwa zwölf Stunden wurde er aus der Geiselhaft entlassen. Bilfinger Berger nannte auch damals keine Details. Nach Angaben des Konzerns wurde kein Lösegeld gezahlt.
Nigeria ist der größte Ölproduzent Afrikas. In den vergangenen Jahren wurden im Niger-Delta mehrfach Mitarbeiter ausländischer Firmen und Einheimische entführt. Meist wurden sie gegen Lösegeld unverletzt wieder freigelassen.
Quelle: ntv.de