Politik

Gegen radikalislamische Milizen AU schickt Truppen nach Somalia

Die Mitglieder der Afrikanischen Union sind sich einig: 2000 Soldaten schicken sie nach Somalia, um den Angriffen der radikalislamischen Miliz zu trotzen. Damit stocken die Länder das Kontingent der Friedensmission um mehr als 30 Prozent auf.

Einigkeit beim Gipfel der Afrikanischen Union in Uganda.

Einigkeit beim Gipfel der Afrikanischen Union in Uganda.

(Foto: Reuters)

Die Staaten der Afrikanischen Union (AU) schicken 2000 zusätzliche Soldaten zu den Friedenstruppen nach Somalia. Zugleich sicherten die Staats- und Regierungschefs der Union auf ihrem Gipfel in Uganda den Truppen der AMISOM-Mission eine bessere Ausrüstung gegen die Angriffe radikalislamischer Milizen zu. Das Mandat zur Friedenssicherung in dem vom Bürgerkrieg zerrütteten Land am Horn von Afrika bleibt unverändert. Jedoch wurde den AU-Soldaten zugestanden, "vorsorglich" zuschlagen zu dürfen, um einen Angriff auf sich zu verhindern.

Derzeit sind in Somalia rund 6000 Soldaten aus Uganda und Burundi stationiert, die im vergangenen Jahr wiederholt Opfer von Selbstmordanschlägen radikalislamischer Milizen waren. Während des AU-Gipfels hatten Guinea und Dschibuti die Entsendung zusätzlicher Soldaten zugesagt. In der Vergangenheit waren allerdings mehrere afrikanische Staaten ihren Versprechen, Soldaten nach Somalia zu schicken, nicht nachgekommen. Sie fürchteten um die Sicherheit der Truppen.

Gipfel von Anschlägen überschattet

Die EU finanziert Ausbildungscamps für Soldaten der Friedensmission AMISOM.

Die EU finanziert Ausbildungscamps für Soldaten der Friedensmission AMISOM.

(Foto: dpa)

Somalische Extremisten hatten vor gut zwei Wochen bei Selbstmordanschlägen in der ugandischen Hauptstadt Kampala mehr als 70 Menschen getötet. Der erste Anschlag der Al-Shabaab-Miliz außerhalb Somalias wurde von den Tätern mit der militärischen Unterstützung Ugandas für die somalische Übergangsregierung begründet.

Der Anschlag hatte auch den von starken Sicherheitsmaßnahmen gezeichneten Gipfel überschattet und die Diskussion über die Lage in Somalia ganz oben auf die Tagesordnung gebracht. Eigentlich sollte auf dem AU-Gipfel vor allem die Bekämpfung der Mütter- und Kindersterblichkeit in Afrika diskutiert werden. Jedes Jahr sterben in Afrika 4,5 Millionen Kleinkinder und Säuglinge und 265.000 Mütter - meist während der Schwangerschaft oder Geburt.

Quelle: ntv.de, dpa

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