Politik

"Willkür" in Connecticut Abgeordnete kippen Todesstrafe

Mehrere Stunden dauert die Debatte, dann stimmt die Mehrheit der Abgeordneten in Connecticut gegen die Todesstrafe. Seit 1976 lässt der Gesetzgeber in den USA Menschen hinrichten.

Als fünfter US-Bundesstaat in fünf Jahren könnte Connecticut bald die Todesstrafe abschaffen. Der Senat des Bundesstaates stimmte in der Nacht zu Donnerstag für ein Gesetz, wonach anstelle der Todesstrafe lebenslange Haft ohne die Möglichkeit vorzeitiger Haftentlassung als Höchststrafe festgelegt wird. Die elf zum Tode Verurteilten, die in Connecticut derzeit in der Todeszelle einsitzen, könnten aber noch hingerichtet werden.

Das Gesetz muss nun noch vom Abgeordnetenhaus verabschiedet werden, wo die Demokraten wie auch im Senat die Mehrheit haben, und von Gouverneur Dannel Malloy unterzeichnet werden, der für die Abschaffung der Todesstrafe ist. Dies könnte noch in den kommenden Tagen geschehen.

Nur ein Todesurteil

Die Senatoren debattierten mehrere Stunden über das Gesetz, wie die Zeitung "The Hartford Courant" berichtete. Der demokratische Senator Eric Coleman sagte, der Senat könne die "Willkür und Diskriminierung" korrigieren, die die Todesstrafe gekennzeichnet hätten. Bereits 2009 hatten Senat und Abgeordnetenhaus für die Abschaffung der Todesstrafe gestimmt, die damalige Gouverneurin Jodi Rell legte aber ihr Veto ein.

Nach Angaben des Informationszentrums zur Todesstrafe (DPIC) wurde seit Wiedereinführung der Todesstrafe in den USA 1976 in Connecticut nur ein Todesurteil vollstreckt. In den vergangenen fünf Jahren haben bereits die Bundesstaaten Illinois, New Jersey, New Mexico und New York die Todesstrafe abgeschafft.

Quelle: ntv.de, AFP

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