Politik

Erste Erfolge für Anti-Euro-Partei AfD kommt auf drei Prozent

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(Foto: REUTERS)

Die neue Partei Alternative für Deutschland (AfD) kommt bei vielen Wählern an. Drei Prozent würden sie bei der Bundestagwahl wählen. Die AfD-Spitze sieht sich schon im Parlament - und droht vollmundig mit dem Sturz von Bundeskanzlerin Merkel.

Klare Kante gegen Bundeskanzlerin Merkel: der AfD-Vordenker Joachim Starbatty.

Klare Kante gegen Bundeskanzlerin Merkel: der AfD-Vordenker Joachim Starbatty.

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Zahlreiche Wähler würden bei der gerade erst gegründete Partei Alternative für Deutschland (AfD) ihr Kreuz machen, wenn jetzt Bundestagwahl wäre. Drei Prozent würde sie laut einer Umfrage des Insa-Instituts im Auftrag der "Bild"-Zeitung erreichen. Institutsleiter Hermann Binkert erklärt dies mit einer zunehmend eurokritischen Haltung der Deutschen: "Die AfD hat ein großes Potenzial. Zwei Drittel der Deutschen lehnen die Milliarden-Rettungsschirme für den Euro ab." In ihrem Wahlprogramm fordert die Partei eine "geordnete Auflösung des Euro-Währungsgebietes".

Mit drei Prozent lag die Alternative für Deutschland in der Insa-Umfrage gleichauf mit der Piratenpartei, die im Vergleich zur Vorwoche einen Punkt zulegte. Die Union kam in der Umfrage auf 39 Prozent, die SPD auf 26 Prozent. Dies entsprach in beiden Fällen dem Wert  der Vorwoche. Die FDP lag wie schon in der Woche zuvor bei fünf Prozent. Die  Grünen verloren einen Punkt und kamen auf 15 Prozent. Auch die  Linkspartei verlor einen Punkt und lag bei sechs Prozent.

Fünf-Prozent-Hürde greifbar nah

Auch der Meinungsforscher Klaus-Peter Schöppner vom Institut TNS-Emnid sieht gute Chancen, dass die AfD bei der Bundestagswahl im September den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde schaffen wird. "Mehr potenzielle Wähler kommen aus dem Lager der Nicht-Wähler als aus der Gruppe enttäuschter CDU-Anhänger", sagte er der "Neuen Westfälischen". Weitere zwei bis drei Prozent der Wahlberechtigten suchten sich immer völlig undogmatisch und unideologisch eine Partei, mit deren Wahl sie ihren Protest artikulieren könnten.

Bei derartig viel Oberwasser schon zum Start des Parteiendaseins schlägt AfD-Vordenker Joachim Starbatty große Töne an: "Wenn wir in den Bundestag kommen - und die Chancen dafür sind sehr groß -, dann ist Angela Merkel Geschichte", sagte er. Die AfD werde im Wahlkampf nicht zuletzt den Regierungsparteien CDU/CSU und FDP Stimmen abjagen, so dass die schwarz-gelbe Koalition keine Mehrheit mehr habe. "Dann wird Angela Merkel nicht mehr die Galionsfigur sein, und dann wird die CDU ihren Kurs überdenken", meinte der Wirtschaftswissenschaftler und Berater der Partei.

Merkel habe Deutschland mit ihren milliardenschweren Rettungspaketen für kriselnde Euroländer in eine verhängnisvolle Situation gebracht. Die Wiedereinführung der D-Mark hält Starbatty nur für den letzten Ausweg. Viel sinnvoller sei ein konsolidierter Euro-Raum. Dafür müsse man Krisenländer wie Griechenland und Spanien davon überzeugen, dass ihre wirtschaftlichen Chancen mit einer stark abgewerteten Nationalwährung deutlich größer seien als im Euro-Raum, sagte das ehemalige CDU-Mitglied Starbatty. Sollte der derzeitige Euro-Raum ganz aufgelöst werden, könnte Deutschland mit anderen wirtschaftlich starken Ländern eine neue, kleine Währungsunion bilden.

Quelle: ntv.de, jtw/dpa/AFP

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