Politik

Rückkehr des Getöteten Afghanistan-Einsatz bleibt

Trotz der jüngsten Anschläge auf die Bundeswehr in Afghanistan mit dem Tod eines Soldaten hat Kanzlerin Angela Merkel (CDU) die Fortsetzung des Einsatzes bekräftigt. "Wir wollen das Land stabilisieren, und zwar weil es im deutschen Interesse ist, dass von dort nie wieder Terroranschläge über die Welt kommen können wie am 11. September 2001", sagte Merkel der "Neuen Presse". Die Kombination von militärischem Engagement und zivilem Wiederaufbau sei ohne jede vernünftige Alternative.

Ähnlich hatten sich zuvor bereits Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) während seines Afghanistan-Besuchs und Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) geäußert – unmittelbar nachdem die Anschläge sich ereignet hatten. Eine Bundeswehr-Patrouille war am Mittwoch in der Nähe des Feldlagers Kundus im Norden des Landes in mehrere Hinterhalte geraten, bei einem Feuergefecht kam der Soldat ums Leben. Insgesamt neun Bundeswehr- Angehörige wurden bei zwei Anschlägen verletzt. "Ich verurteile diese feigen Anschläge zutiefst und bin in Gedanken bei den Familien des getöteten Soldaten und seiner verletzten Kameraden", sagte Merkel.

Trauerfeier kommende Woche

Der Leichnam des gefallenen Soldaten traf am Abend auf dem Militärflughafen Köln-Wahn ein. Nach Angaben eines Bundeswehrsprechers war dort eine militärische Zeremonie für Angehörige und Soldaten ohne Medien und Öffentlichkeit geplant. Eine offizielle Trauerfeier soll es in der kommenden Woche möglicherweise am Standort Donaueschingen in Baden-Württemberg geben. Der getötete Soldat und vier verletzte Kameraden zählen zu einem Bataillon der Deutsch-Französischen Brigade mit Heimatstandort Donaueschingen.

EKD stellt Einsatz in Frage

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) stellte den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr angesichts der neuen Anschläge infrage. "Dass Soldaten im Auslandseinsatz ihr Leben riskieren, macht uns ratlos und bestärkt immer wieder Zweifel an dem eingeschlagenen Weg, aus dem es doch keinen einfachen Ausstieg gibt", sagte der EKD- Vorsitzende Wolfgang Huber am Samstag in Würzburg.

Quelle: ntv.de

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