Politik

Clinton überraschend in Kabul Afghanistan wird Verbündeter

Am Sonntag beraten Vertreter von 70 Geberstaaten über weitere Hilfen für Afghanistan. Auch US-Außenministerin Hillary Clinton wird kommen. Vorher legt sie aber noch einen überraschenden Zwischenstopp in Kabul ein und hat Privilegien für die kommende Zusammenarbeit dabei.

Aus Sicherheitsgründen werden Besuche in Afghanistan selten angekündigt.

Aus Sicherheitsgründen werden Besuche in Afghanistan selten angekündigt.

(Foto: AP)

Die USA haben Afghanistan offiziell den Status eines "wichtigen Nicht-NATO-Verbündeten" zugebilligt. US-Außenministerin Hillary Clinton sagte bei einem nicht angekündigten Besuch in Kabul, damit genieße Afghanistan Privilegien in der künftigen Zusammenarbeit mit den USA. Die Zubilligung dieses Status', der eine langfristige Kooperation in Sicherheitsfragen bedeutet, war in dem Partnerschaftsabkommen vorgesehen, das US-Präsident Barack Obama Anfang Mai in Kabul unterzeichnete.

In Washington veröffentlichte das Weiße Haus das entsprechende Dekret von Obama, womit der neue Status in Kraft tritt. Er sieht eine langfristige Kooperation zwischen den USA und Afghanistan in Sicherheitsfragen vor; die so eingestuften Partnerländer können unter anderem US-Rüstungsprodukte leichter erwerben und finanzieren.

Es ist das erste Mal in der Amtszeit Obamas, dass dieser Status an ein Land vergeben wird. Rund 15 Staaten haben ihn, darunter Israel, Ägypten, Pakistan, Japan und Jordanien. Bei seinem Besuch Anfang Mai in Kabul hatte Obama mit dem afghanischen Präsidenten Hamid Karsai ein Partnerschaftsabkommen unterzeichnet, das die Zubilligung dieses Status' für Afghanistan vorsah. Damit wurde der Abzug der NATO-Truppe ISAF vorbereitet, die ihren seit mehr als zehn Jahren andauernden Kampfeinsatz in dem Land bis Ende 2014 beenden will.

Clinton wollte im Präsidentenpalast von Kabul mit dem afghanischen Staatschef Hamid Karsai zusammentreffen. Karsai fordert für sein Land jährliche Hilfen in Höhe von rund vier Milliarden Dollar (3,2 Milliarden Euro). An der Konferenz in der japanischen Hauptstadt nehmen Vertreter aus mehr als 70 Staaten und internationale Organisationen teil, Deutschland wird durch Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) vertreten. Zur Debatte stehen die zivilen Mittel für den Wiederaufbau und die Entwicklung Afghanistans in den zehn Jahren nach dem Abzug der internationalen Truppen bis 2024.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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