Sex-Skandal um Obamas Bewacher Agenten werden zurückgepfiffen
14.04.2012, 15:24 Uhr
Der US-Präsident wird immer von mehreren Leibwächtern begleitet.
(Foto: REUTERS)
Die Angelegenheit ist pikant, doch geheim halten konnte es selbst der Secret Service nicht: Unmittelbar vor dem am Wochenende stattfindenden Amerika-Gipfel zieht die für den Schutz von Präsident Obama zuständige Behörde eine ganze Einheit ab. Zumindest einer der Agenten soll als Freier bei lokalen Prostituierten gewesen sein.
Aufregung um den Secret Service: Mehrere Leibwächter von US-Präsident Barack Obama sind wegen der Untersuchungen eines möglichen Fehlverhaltens im Vorfeld des Amerika-Gipfels in Kolumbien abgelöst und in die USA zurückgeschickt worden. Wie die "Washington Post" unter Berufung auf einen Sprecher des Secret Service berichtete, wurde eine ungenannte Zahl von Sicherheitsleuten durch andere ersetzt.

Ein ganze Einheit wurde von ihrer Aufgabe entbunden und durch andere Beamte ersetzt.
(Foto: Reuters)
Der Präsident der Interessensvertretung von US-Bundespolizeibeamten (Federal Law Enforcement Officers Association), Jon Adler, sagte nach Angaben der Zeitung, die Beschuldigungen richteten sich gegen mindestens einen Agenten, der Kontakt zu Prostituierten in Cartagena de Indias gehabt haben soll. Die ganze Einheit, zu der der Beschuldigte gehöre, sei zurückbeordert worden.
Der Sprecher des Secret Service, Edwin Donovan, sagte, der Dienst nehme die Anschuldigungen sehr ernst. Er betonte, die Sicherheit des US-Präsidenten sei durch den Vorfall nicht betroffen gewesen. Die Angelegenheit habe sich vor der Ankunft Obamas zugetragen.
Pikant: Einige Agenten sind verheiratet
Die Zeitung schrieb, sie sei auf die Affäre von einem früheren Reporter der "Washington Post" aufmerksam gemacht worden. Dieser habe auch ein Buch über die Präsidenten-Schützer geschrieben. Kontaktaufnahme zu Prostituierten sei unschicklich für Angehörige des Secret Service, selbst wenn das in Kolumbien in bestimmten "Toleranzzonen" gestattet sei, hieß es weiter. Einige der Agenten seien verheiratet, zitierte das Blatt den früheren Mitarbeiter weiter.
Die "Washington Post" verwies darauf, dass es zuletzt mehrfach Vorfälle mit Obamas Sicherheitsbeamten gab: So sei ein Agent nach einem Vorfall vor dem APEC-Gipfel im November auf Hawaii wegen Totschlags angeklagt worden; ein weiterer Beamter sei bei einem Einsatz zur Vorbereitung eines Besuchs von Obama im US-Bundesstaat Iowa im August der Trunkenheit am Steuer beschuldigt worden.
Aufregung um Detonationen
Bereits am Freitagabend gab es Aufregung, als in der kolumbianischen Küstenstadt Cartagena zwei kleine Sprengsätze detoniert sind. Die Sprengsätze mit geringer Explosionskraft gingen in einem Transportterminal und nahe eines Supermarktes hoch. Verletzt wurde niemand.
Auch in der kolumbianischen Hauptstadt Bogota gingen zwei Sprengsätze hoch. Sie detonierten nach Polizeiangaben nahe der US-Botschaft, ohne dass Menschen verletzt wurden oder Sachschaden entstand. Die Sprengsätze gingen in einer Straße im Stadtzentrum hoch, in der Nähe befinden sich auch mehrere Behördengebäude.
Quelle: ntv.de, dsi/dpa/AFP