Politik

Grüne Woche eröffnet "Agrarwende unumkehrbar"

Ein Jahr nach dem Höhepunkt der BSE-Krise sind Ökologen und Bauernverband so verfeindet wie eh und je. Landwirtschaftsministerin Renate Künast forderte am Freitag beim Eröffnungsrundgang über die Grüne Woche die Landwirte auf, an der neuen Agrarpolitik mitzuarbeiten. Bauernpräsident Gerd Sonnleitner warf der Grünen-Ministerin vor, "ideologische Politik" zu betreiben.

Künast erklärte, die Agrarwende werde in etwa zwei Jahren ihre volle Wirkung entfalten. Die Weichen seien gestellt und die Förderrichtlinien geändert worden. Den Anteil der Ökoland-Landwirtschaft will Künast bis 2010 von derzeit etwa drei Prozent auf 20 Prozent steigern.

Rückendeckung bekam Künast von EU-Agrarkommissar Franz Fischler. Dieser sagte, er begrüße es sehr, dass in Deutschland die Ökolandwirtschaft stärker gefördert werde. Doch müsse Deutschland noch mehr aufholen. So betrage in seiner Heimat Österreich der Anteil der Biolandwirtschaft bereits zehn Prozent.

Bauernpräsident Sonnleitner bekräftigte die Bereitschaft der Landwirte für eine weitere Zusammenarbeit beim Verbraucherschutz mit Künast. Zugleich forderte er Abstriche bei den Reformen. Zwischen ökologischer und herkömmlicher Landwirtschaft dürften keine Fronten aufgebaut werden.

Nach Ansicht des Bunds für Umwelt und Naturschutz, BUND, gibt es in Deutschland einen klaren Trend zur Öko-Landwirtschaft. Bei Tierhaltung und Herstellung von Nahrungsmitteln seien immer mehr Bemühungen erkennbar, zu artgerechten und umweltfreundlichen Produktionsformen überzugehen. Nach einer Studie des BUND lag der Anteil von Öko-Produkten am Gesamtumsatz der deutschen Supermärkte im vergangenen Jahr allerdings noch unter drei Prozent.

Quelle: ntv.de

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