Iranische "Provokation" scheitert Ägypten stoppt Kriegsschiffe
17.02.2011, 10:22 Uhr
Containerschiff im Suezkanal (Archivbild).
(Foto: picture alliance / dpa)
Die ägyptische Regierung verhindert offenbar die Einfahrt von iranischen Kriegsschiffen ins Mittelmeer. Hätten die Kreuzer den Suezkanal passiert, hätte es zu einer schweren Krise zwischen Israel und dem Iran kommen können. Israels Außenminister Lieberman hatte zuvor von "Provokationen" gesprochen, die sein Land nicht ewig ignorieren könne.
Iranische Kriegsschiffe haben entgegen israelischen Befürchtungen offenbar nicht den Suezkanal Richtung Mittelmeer passiert. Es stehe kein iranisches Kriegsschiff auf der Warteliste, teilte ein Vertreter der Kanalverwaltung mit. Nach einem Bericht des Nachrichtensenders Al-Arabija hatten die Schiffe zwar versucht, den Kanal zu passieren, waren aber von Ägypten daran gehindert worden.
Israel hatte der iranischen Regierung zuvor vorgeworfen, sie wolle mit der Entsendung der Schiffe ins Mittelmeer provozieren. Die israelische Armee wollte sich nicht zu möglichen Schritten äußern.

Lieberman hatte deutlich gemacht, dass sich Israels Geduld mit dem Iran dem Ende nähert.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der israelische Außenminister Avigdor Lieberman hatte bei einer Konferenz in Jerusalem gesagt, der iranische Schritt beweise, "dass Selbstüberschätzung und Dreistigkeit im Iran täglich zunehmen". Die internationale Gemeinschaft müsse "verstehen, dass Israel diese Provokationen nicht ewig ignorieren kann", warnte er. Zugleich warf Lieberman der internationalen Gemeinschaft vor, nicht bereit zu sein, mit den Provokationen Teherans umzugehen.
USA beobachten iranische Schiffe
Als Reaktion auf die Äußerungen Liebermans stiegen an den Weltmärkten die Erdölpreise auf ein 29-Monatshoch. Die US-Regierung erklärte, die Bewegungen iranischer Schiffe im Roten Meer aufmerksam zu verfolgen. Wie ein Sprecher des US-Außenministeriums sagte, gebe es Berichte über eine ganze Reihe von Schiffen. "Was sie machen, wohin sie fahren - wir verfolgen das mit einiger Neugier", teilte der Sprecher mit. "Wir passen immer auf, was der Iran tut." Auch US-Präsident Barack Obama wurde nach Angaben seines Sprecher über die Schiffe informiert.
Nach Angaben der Suezkanal-Verwaltung erhalten alle Handelsschiffe eine Passageerlaubnis, solange sich Ägypten nicht im Kriegszustand befinde. Für die Durchfahrt aller Militärschiffe sei eine Erlaubnis der Außen- und Verteidigungsministerien nötig. Diese würden oft auch sehr kurzfristig erteilt.
Quelle: ntv.de, dpa/rts