Politik

Kairo verurteilt Gewalt in Nahost Ägypten will Waffenstillstand vermitteln

Palästinenser aus dem Gazastreifen versuchen über Rafah nach Ägypten zu gelangen.

Palästinenser aus dem Gazastreifen versuchen über Rafah nach Ägypten zu gelangen.

(Foto: AP)

Ägypten hat sich im Gazakrieg bisher zurückgehalten. Eine Positionierung fällt der Militärregierung am Nil schwer - die Hamas sei stur, Israel unverantwortlich, heißt es aus Kairo. Vielleicht ist aber genau das eine gute Ausgangslage für eine Vermittlerrolle.

Ägypten bemüht sich nach eigenen Angabe n um einen Waffenstillstand im Gaza-Konflikt. Wie das Außenministerium mitteilte, gebe es "intensive Gespräche", um die Gewalt zu beenden. Die Regierung in Kairo warf Israel eine "unverantwortliche Eskalation" vor. Indirekt kritisierte die ägyptische Regierung aber auch die radikal-islamische Hamas im Gazastreifen. Bisherige Vermittlungsbemühungen seien aufgrund von "Sturheit" gescheitert, hieß es.

Ägypten forderte die Konfliktparteien auf, nicht das ganze palästinensische Volk den Preis für die eigenen politischen Ziele bezahlen zu lassen. Auch die internationale Staatengemeinschaft rief Kairo zum raschen Handeln auf.

Im Gaza-Konflikt Ende 2012 hatte Mohammed Mursi, der damalige Präsident Ägyptens, eine Waffenruhe vermittelt. Zu der Zeit bestand eine enge Partnerschaft zwischen der Muslimbruderschaft, aus der Mursi stammt, und der Hamas. Das ist seit dem Sturz des islamistischen Staatschefs durch das Militär vor einem Jahr vorbei. Hamas gilt der neuen Führung unter Präsident Abdel Fattah al-Sisi als Faktor der Instabilität auf der Sinai-Halbinsel und als Unterstützer von Terrorgruppen, die in Ägypten operieren.

Tel Aviv stellt Luftverkehr vorübergehend ein

Dessen ungeachtet beschießen militante Palästinenser aus dem Gazastreifen heraus weiter den Großraum Tel Aviv mit Raketen. In der Stadt heulten am Vormittag die Sirenen. Über Lautsprecher wurden die Menschen aufgerufen, in Schutzräume zu eilen. Es waren mehrere dumpfe Explosionen zu hören. Die Armee teilte mit, drei Raketen seien über dem Großraum der Küstenmetropole abgefangen worden.

Der bewaffnete Hamas-Flügel teilte über Twitter mit, die Organisation habe den internationalen Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv mit vier Raketen des Typs M-75 angegriffen. Die israelische Nachrichtenseite "ynet" berichtete, der Flugverkehr sei während des Raketenalarms gestoppt worden. Ein Sprecher des Flughafens war zunächst nicht zu erreichen.

Quelle: ntv.de

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