Politik

Heftige Gefechte auf dem Sinai Ägyptens Armee jagt Angreifer

Einwohner des ägyptischen Teils von Rafah protestieren gegen ihre Regierung.

Einwohner des ägyptischen Teils von Rafah protestieren gegen ihre Regierung.

(Foto: AP)

Auf der Halbinsel Sinai greifen bewaffnete Kämpfer mehrere Kontrollpunkte von Armee und Polizei an. Die ägyptische Armee reagiert mit dem Einsatz von Kampfflugzeugen. 20 Angreifer werden getötet. Seit der Revolution befindet sich die Halbinsel in einem Zustand der Gesetzlosigkeit.

Die ägyptische Armee hat nach eigenen Angaben 20 bewaffnete Angreifer auf der Sinai-Halbinsel getötet. Diese hätten Sicherheitsposten attackiert und seien von den Streitkräften am Boden und aus der Luft beschossen worden, sagte ein Kommandant der Nachrichtenagentur Reuters.

Drei Panzerwagen der Angreifer seien zerstört worden, sagte der Kommandant am Morgen. Die Gefechte in dem Dorf Al-Tuma dauerten noch an.

Die Zeitung "Al-Ahram" berichtete auf ihrer Webseite, auf dem Sinai seien Soldaten und Polizisten unter Beschuss geraten. Die Streitkräfte hätten daraufhin Kampfflugzeuge gegen die unbekannten Angreifer eingesetzt.

Bei den Angriffen waren drei gemeinsame Kontrollpunkte der ägyptischen Armee und Polizei attackiert worden. Alle liegen an der Straße zwischen Al-Arish, der Hauptstadt der Provinz Nord-Sinai, und Rafah, der Grenzstadt zwischen Ägypten und dem Gazastreifen. Die Kontrollpunkte wurden beinahe zeitgleich aus vorbeifahrenden Autos beschossen, teilten die Sicherheitskräfte mit. Auch eine von der Armee kontrollierte Fabrik wurde angegriffen.

"Zustand der Gesetzlosigkeit"

Erst am Sonntag hatten unbekannte Bewaffnete auf der Halbinsel Sinai 16 ägyptische Soldaten in der Nähe des palästinensischen Gazastreifens getötet. Anschließend waren mehrere Angreifer mit einem erbeuteten gepanzerten Fahrzeug nach Israel eingedrungen, wo sie vom israelischen Militär getötet wurden.

Der islamistische Staatspräsident Mohammed Mursi blieb am Dienstag dem Staatsbegräbnis der getöteten ägyptischen Soldaten fern - aus Sicherheitsgründen, wie es hieß. Ministerpräsident Hischam Kandil wurde von einem aufgebrachten Mob an der Teilnahme gehindert.

Seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Husni Mubarak im vorigen Jahr klagt Israel über laxe ägyptische Sicherheitsvorkehrungen auf der seit dem Friedensvertrag entmilitarisierten Sinai-Halbinsel. Dort hat die Aktivität von islamistischen Gruppen seit dem Beginn des Volksaufstands im Januar 2011 zugenommen. Einer der drei nun attackierten Kontrollpunkte wurde laut "Al-Ahram" bereits zum 29. Mal angegriffen. Die Zeitung schreibt, der Sinai befinde sich seit dem Volksaufstand in einem "Zustand der Gesetzlosigkeit".

Quelle: ntv.de, hvo/rts/dpa

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