Lösung für Atomkonflikt Ahmadinedschad zuversichtlich
11.12.2007, 17:04 UhrNach Ansicht des iranischen Staatspräsidenten Mahmud Ahmadinedschad könnte der Atomkonflikt zwischen dem Iran und dem Westen schnell gelöst werden. Schließlich belegten die Berichte der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) und der US-Geheimdienste, dass der Iran allein die friedliche Nutzung von Atomenergie anstrebe. "Die derzeitige Entwicklung zeigt, dass die Welt schrittweise die iranische Position akzeptiert", sagte Ahmadinedschad vor Journalisten in Teheran.
Ahmadinedschads Zuversicht liegt in zwei Entwicklungen begründet. Erstens bescheinigten ihm die letzte Woche bekanntgewordenen US-Geheimdienstberichte, dass sein Land bereits 2003 sein Atomwaffenprogramm aufgegeben und zumindest bis Sommer dieses Jahres nicht wieder aufgenommen hat. Zweitens betonte die IAEA im November Fortschritte bei der Zusammenarbeit mit dem Iran, beklagte aber, dass die iranische Regierung bei der Klärung strittiger Fragen nur wenig Eigeninitiative zeigte.
Der Nationale Iranische Widerstandsrat (NCRI) kam zu einer anderen Beurteilung der Lage als die amerikanischen Geheimdienste. In Brüssel erklärte er, der Iran baue weiter mit Hochdruck an einer Atombombe. Ahmadinedschad wies diese Beschuldigung zurück: "Das ist eine anerkannte Terroristengruppe und grundlose Informationen dieser Art waren ja auch der Grund, warum sie im Westen stets falsch lagen."
Die Resolution des Weltsicherheitsrates habe nun keine Gültigkeit mehr, sagte Ahmadinedschad. Darin wird die Einstellung des iranischen Urananreicherungsprogramms verlangt. Seiner Meinung nach wird es wohl weder eine weitere Resolution noch einen Militärschlag gegen sein Land geben. Er will die Zahl seiner Zentrifugen zur Urananreicherung wie geplant von 3.000 auf 50.000 aufstocken. Dazu würden noch vier bis fünf Jahre benötigt. Im höchsten UN-Gremium wird derzeit um verschärfte Sanktionen gegen Teheran gerungen. Insbesondere die USA verlangen eine härtere Gangart, während Russland dies verhindern will.
Ahmadinedschad erklärte außerdem, er strebe weiter eine Debatte mit US-Präsident George W. Bush über die Probleme der Welt an. Der im September von ihm unterbreitete Vorschlag liege "weiter auf dem Tisch", erklärte der iranische Präsident. Es gebe zwar auf Wunsch der irakischen Regierung Gespräche mit der US-Seite über den Irak. "Aber es gibt darüber hinaus einige ungelöste Probleme zwischen den beiden Staaten, die beigelegt werden sollten, um die notwendigen Voraussetzungen für offizielle Gespräche zu schaffen. Die Irak- Gespräche wollen Experten beider Seiten am 18. Dezember in Bagdad fortsetzen.
Quelle: ntv.de