Wahl im Iran Ahmadinedschads Rivalen
20.05.2009, 12:05 UhrDie obersten Verfassungshüter des Iran haben die Kandidaturen der aussichtsreichsten Bewerber bei der Präsidentenwahl im Juni bestätigt. Der Wächterrat habe die Bewerbungen von Amtsinhaber Mahmud Ahmadinedschad, und des früheren Chefs der Revolutionsgarden, Mohsen Resai, zugelassen, teilte das Innenministerium mit. Außerdem dürften die als gemäßigt geltenden Bewerber, der Ex-Ministerpräsident Mirhossein Mussawi und der frühere Parlamentspräsident Mehdi Karubi, antreten. Das Gremium überprüft die Verfassungstreue der Kandidaten und deren "absoluten Gehorsam" gegenüber dem religiösen Oberhaupt, Ajatollah Ali Chamenei.
Insgesamt hatten sich 450 Kandidaten für die Wahl am 12. Juni gemeldet. Unter ihnen waren 42 Frauen, von denen keine zugelassen wurde. Wahlberechtigt sind 46 Millionen Iraner über 18 Jahre. Es ist die zehnte Präsidentenwahl seit der islamischen Revolution 1979. Ahmadinedschad ist während seiner Amtszeit wiederholt auf Konfrontationskurs zum Westen gegangenen. Die anderen drei Bewerber haben sich für einen Dialog und eine Politik der Entspannung mit dem Westen ausgesprochen.
Wieder Raketentest
Der Iran hat unterdessen nach eigenen Angaben erfolgreich eine Boden-Boden-Rakete vom neuen Typ "Sedschil 2" getestet. Die Rakete habe ihr Ziel genau getroffen, teilte Ahmadinedschad bei einem Besuch in der nördlichen Provinz Semnan mit. Mit einer Reichweite von 2000 Kilometern könnte die "Sedschil 2" nahezu so weit fliegen wie die "Schahab-3"-Rakete und Ziele in Israel sowie US-Stützpunkte am Golf erreichen.
Bei einem Test der "Sedschil 2" im November hatte die iranische Regierung von einer neuen Generation von Boden-Boden-Raketen gesprochen. Die USA erklärten damals, der Test verdeutliche einmal mehr die Notwendigkeit des in Osteuropa geplanten US-Raketenabwehrschildes. Der neue Test dürfte im Westen die Bedenken über die militärischen Ambitionen des Iran verstärken. Die USA und ihre Verbündeten werfen dem Land vor, nach Atomwaffen zu streben. Die Regierung in Teheran weist dies zurück.
Quelle: ntv.de, rts