Anschlag auf deutsche Botschaft Al Kaida bekennt sich
09.04.2010, 21:29 Uhr
Die Bomben richteten erhebliche Schäden an.
(Foto: dpa)
Der irakische Arm der Terrororganisation Al Kaida bekennt sich zu einem Anschlag auf die deutsche Botschaft am Ostersonntag. Zeitgleich hatten Attentäter weitere Anschläge auf Botschaften verübt, Dutzende Menschen kamen dabei ums Leben.
Zu dem Anschlag auf die deutsche Botschaft in der irakischen Hauptstadt Bagdad hat sich der irakische Arm des Terrornetzwerks Al Kaida bekannt. Die Gruppe Islamischer Staat im Irak habe auf islamistischen Internetseiten erklärt, die Anschlagsserie gegen die deutsche und weitere Botschaften sei die "fünfte Welle" ihres Mitte 2009 begonnenen Feldzugs gegen Regierungsziele im Irak, erklärte das auf die Beobachtung islamistischer Websites spezialisierte US-Unternehmen SITE. Bei der Anschlagsserie waren am Ostersonntag in Bagdad 30 Menschen getötet worden.
Selbstmordattentäter hatten innerhalb weniger Minuten drei Sprengsätze vor der ägyptischen, der iranischen und in der Nähe der deutschen, der spanischen und der syrischen Botschaft gezündet. Dabei wurden 30 Menschen, darunter ein irakischer Wachmann der deutschen Botschaft, getötet und 200 weitere verletzt.
Begründung: Afghanistan-Einsatz
Der "Spiegel" berichtete, der irakische Al-Kaida-Ableger habe den Anschlag auf die deutsche Botschaft mit dem Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan begründet. Die Bundesrepublik sei "Flaggenträgerin beim Kreuzzug gegen das islamische Emirat in Afghanistan", hieß es demnach in dem Bekennerschreiben.
Der irakische Al-Kaida-Arm erklärte laut SITE, dass alle Botschaften und internationalen Organisationen, die mit der irakischen Regierung zusammenarbeiteten, als mögliche Anschlagsziele betrachtet würden. "Die Mudschahedin werden nicht zögern zuzuschlagen, egal an welchem Ort sie sich befinden und unabhängig von ihren Befestigungsanlagen", zitierte SITE aus dem Bekennerschreiben.
Quelle: ntv.de, AFP