Terrornetzwerk gewinnt an Einfluss Al-Kaida lockt Syriens Rebellen
31.03.2013, 01:57 Uhr
Laut Bundesnachrichtendienst schließen sich syrische Rebellen zunehmend der Al-Nusra-Front an, die Al-Kaida nahesteht.
(Foto: dapd)
Die Rebellen in Syrien kämpfen gegen den Diktator Baschar al-Assad und für Demokratie in ihrem Land. Doch je länger der Konflikt andauert, desto stärker mischen sich offenbar Terroristen von Al-Kaida unter die Rebellen. Der Bundesnachrichtendienst spricht von Tausenden Kämpfern.

Sieht Al-Kaida in Syrien auf dem Vormarsch: BND-Chef Gerhard Schindler.
(Foto: dpa)
Das Terrornetzwerk Al-Kaida gewinnt nach Erkenntnissen des Bundesnachrichtendienstes (BND) unter den bewaffneten Aufständischen in Syrien immer mehr an Einfluss. "In Syrien gibt es Terrorstrukturen, die zum Netzwerk Al-Kaida gehören und die starken Zulauf haben", sagte BND-Präsident Gerhard Schindler der "Bild am Sonntag". Mittlerweile gehe es um mehrere tausend Kämpfer der islamistischen Al-Nusra-Front, die im bewaffneten Widerstand gegen die Regierung von Staatschef Baschar al-Assad eine "immer größere Rolle" spielten.
Die syrische Führung hat Schindlers Einschätzung zufolge zudem kaum eine Chance, den Kampf gegen die Aufständischen zu gewinnen. Assads Führungsapparat sei "im Rückwärtsgang" und werde am Ende verlieren. "Man kann einen Krieg gegen die eigene Bevölkerung nicht gewinnen", sagte Schindler. Die Rebellen seien inzwischen rund 100.000 Mann stark und würden immer weiter wachsen. "Das Regime hingegen hat stete Verluste und findet kaum neue Rekruten."
Sorgen bereiten dem BND allerdings die chemischen Waffen im Besitz der Regierung. Bislang gebe es "keine Anzeichen für einen Einsatz solcher Waffen", sagte Schindler. Ob die Führung "in der Phase des Zusammenbruchs" dann Chemiewaffen einsetze, wisse hingegen niemand. Der Bürgerkrieg in Syrien hatte im März 2011 mit einer Revolte gegen die Führung begonnen. Seitdem wurden nach UN-Schätzungen weit mehr als 70.000 Menschen getötet.
Quelle: ntv.de, AFP