Islamisten-Führer gerät in Hinterhalt Algerien tötet Mörder von Hervé Gourdel
23.12.2014, 16:51 Uhr
Bei der Trauerfeier für Hervé Gourdel am 25. September in Nizza.
(Foto: picture alliance / dpa)
Im September verschleppt ein IS-Ableger in Algerien einen französischen Bergführer. Später wird der Mann enthauptet. Jetzt lockt das algerische Militär den Verantwortlichen für den Mord in einen Hinterhalt. Der Islamisten-Führer überlebt den Einsatz nicht.
Das algerische Militär hat den Führer einer Islamisten-Gruppe getötet, die für den Tod einer französischen Geisel verantwortlich ist. Spezialkräfte hätten Abdelmalek Gouri in einem Hinterhalt etwa 50 Kilometer östlich von Algier getötet, teilte das Verteidigungsministerium in Algier mit. Ob auch das französische Militär an dem Einsatz beteiligt war, ist nicht bekannt.
Gouri, auch unter dem Kampf-Namen Chalid Abu Suleiman bekannt, führte die Extremisten-Gruppe "Soldaten des Kalifats", die sich als algerischer Arm des vor allem in Syrien und dem Irak aktiven Islamischen Staates (IS) bezeichnet hatte. Im September hatte sie einen französischen Bergführer und Fotografen verschleppt und später enthauptet.
In einem Video hatten die "Soldaten des Kalifats" damit gedroht, den in der Region Kabylei entführten Hervé Gourdel binnen 24 Stunden umzubringen, falls Frankreich seine Luftschläge gegen den IS im Irak nicht stoppe. Das Außenministerium in Paris hatte die Existenz und die Echtheit des Videos der Islamisten bestätigt.
Auf dem Video war zu sehen, wie der 55-jährige Franzose umringt von mit Kalaschnikows bewaffneten Maskierten auf dem Boden kauert. Der Fotograf und Bergführer wendete sich auf den Aufnahmen direkt an Frankreichs Präsident François Hollande und fordert ihn auf, die Luftschläge gegen den IS im Irak zu stoppen. "Diese bewaffnete Gruppe fordert mich auf, Sie von Ihrer Intervention im Irak abzuhalten. Ich beschwöre Sie, Herr Präsident, alles in Ihrer Macht stehende zu tun, mir aus dieser misslichen Lage zu helfen", zitierte die französische Zeitung "Le Monde" Gourdel.
Bereits im algerischen Bürgerkrieg zwischen 1991 und 2002, bei dem rund 200.000 Menschen getötet worden, hatte Gouri für eine islamistische Gruppierung gekämpft. Algerien gilt als wichtiger Verbündeter der USA im Kampf gegen Islamisten-Gruppen in Nordafrika.
Quelle: ntv.de, ppo/rts