Politik

Kulturstätten im Westjordanland Als Israels Nationalerbe gesichert

Israel setzt die Patriarchengräber in Hebron und das Rachelsgrab bei Bethlehem auf die Liste israelischen Nationalerbes. Beide Stätten befinden sich im Westjordanland, das die Palästinenser als Teil eines künftigen eigenen Staates betrachten.

Deutsche Touristen besuchen den Abrahamspfad. Benannt ist der teils grüne, teils felsige Pfad nach dem Stammvater der drei Weltreligionen: Juden verehren ihn als Avraham, Christen als Abraham und Muslime als Ibrahim.

Deutsche Touristen besuchen den Abrahamspfad. Benannt ist der teils grüne, teils felsige Pfad nach dem Stammvater der drei Weltreligionen: Juden verehren ihn als Avraham, Christen als Abraham und Muslime als Ibrahim.

(Foto: picture alliance / dpa)

In einer umstrittenen Entscheidung hat Israel zwei wichtige Stätten im besetzten Westjordanland auf eine Liste des israelischen Nationalerbes gesetzt. Während einer Sondersitzung der israelischen Regierung in Tel Chai im Norden des Landes kündigte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (Likud) an, die Patriarchengräber in Hebron und das Rachelsgrab bei Bethlehem sollten Teil einer Liste von insgesamt etwa 150 Stätten sein, für deren Erhaltung man sich einsetzen wolle. Dies solle "unsere Verbindung mit dem Land (Israel) untermauern", sagte Netanjahu.

Im Rachelsgrab soll die Lieblingsfrau Jakobs - einer der biblischen Erzväter - beerdigt sein, in den Patriarchengräbern der Urvater Abraham, den auch Muslime als Ibrahim verehren.

Die Kosten zur Erhaltung der rund 150 Stätten sollen sich nach israelischen Medienberichten auf etwa 400 Millionen Schekel (umgerechnet gut 78 Millionen Euro) belaufen. Die Minister billigten den Plan einstimmig. Netanjahu beugte sich dem Druck rechtsorientierter Politiker sowie der Siedler-Lobby, indem er die beiden Stätten im palästinensischen Westjordanland in letzter Minute mit auf die Liste setzte.

Die Palästinenser wollen im Westjordanland, Gazastreifen sowie in Ost-Jerusalem einen künftigen eigenen Staat errichten. Die Präsenz israelischer Siedlungen in dem Gebiet gilt als ein Hindernis für eine Friedensregelung in der Region.

Quelle: ntv.de, dpa

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