Politik

Klima-Aktivisten, Atomgegner und Ärztin Alternative Nobelpreise vergeben

Die Ärztin Catherine Hamlin kümmert sich seit Jahrzehnten um junge Frauen in Addis Adeba.

Die Ärztin Catherine Hamlin kümmert sich seit Jahrzehnten um junge Frauen in Addis Adeba.

(Foto: dpa)

Erhält den Ehrenpreis: Zoologe und TV-Moderator David Suzuki.

Erhält den Ehrenpreis: Zoologe und TV-Moderator David Suzuki.

(Foto: dpa)

Den Ehrenpreis erhielt der 73-jährige kanadische Zoologe und TV-Moderator David Suzuki für mehr als 20 Jahre Aufklärungsarbeit über die Gefahren des Klimawandels. Suzuki leitet das in Kanada populäre Wissenschaftsmagazin "The Nature of Things" ("Die Natur der Dinge"). Die Stockholmer Stiftung "Right Livelihood Award" ("Preis für richtige Lebensführung") hob seinen Einsatz "für die soziale Verantwortung der Wissenschaft" heraus.

Der Biologe René Ngongo kämpft für den Regenwald im Kongo.

Der Biologe René Ngongo kämpft für den Regenwald im Kongo.

(Foto: dpa)

Zwei mit je 50.000 Euro dotierte Preise gingen für Leistungen beim Klimaschutz und gegen Krankheit durch Armut nach Afrika. Der 1961 geborene Biologe René Ngongo wurde für seinen Einsatz zur Bewahrung des Regenwaldes im Kongo ausgezeichnet. Stiftungs-Direktor Ole von Uexküll sagte über die Vergabe: "Dies ist ein Mann, der unter unglaublicher Gefahr für sein Leben für den zweitwichtigsten Regenwald der Welt kämpft." Ngongo habe auch in den schlimmsten Kriegswirren in seinem Land genau dokumentiert, wer für Zerstörungen verantwortlich sei.

Preise für Gynäkologin und Padagogen

Einen weiteren Preis erhielt die in Australien geborene Ärztin Catherine Hamlin. Die 85-jährige Gynäkologin hat in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba seit fünfzig Jahren an Geburtsfisteln leidende Frauen behandelt und dafür neue Operationstechniken entwickelt. Damit habe Hamlin "die Gesundheit, Hoffnung und Würde von Tausenden ärmster afrikanischer Frauen wiederhergestellt", hieß es in der Begründung. Geburtsfisteln entstehen bei sehr langen Wehen und führen zu Inkontinenz und damit zu gesellschaftlicher Ausgrenzung.

Kämpfer für eine atomwaffenfreie Welt: Alyn Ware

Kämpfer für eine atomwaffenfreie Welt: Alyn Ware

(Foto: dpa)

 

Der 1961 geborene neuseeländische Pädagoge Alyn Ware wird für seinen Einsatz für eine von Atomwaffen freie Welt ausgezeichnet. Ware hat über 25 Jahre in seiner Heimat und im Rahmen der Vereinten Nationen Erziehungsprogramme und Kampagnen zur nuklearen Abrüstung entwickelt. "Wir hoffen, dass sich auf diesem Gebiet mit der Politik von US-Präsident Barack Obama neue Fenster öffnen", meinte Ole von Uexküll. Insgesamt seien die Preise ein "Weckruf, unsere gemeinsame Zukunft zu sichern".

Die Alternativen Nobelpreise gehen auf eine Stiftung des deutsch-schwedischen Publizisten und Philatelisten Jakob von Uexküll im Jahr 1980 zurück. Sie verstehen sich auch als Kritik an den traditionellen Nobelpreisen, die ganz überwiegend an Preisträger aus der reichen westlichen Welt gehen. Im vergangenen Jahr war einer der Preise an die Münchner Gynäkologin Monika Hauser vergeben worden, die sich für Frauen als Opfer sexueller Gewalt in Kriegen einsetzt.

Quelle: ntv.de, dpa

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