Bürger sollen Geld verleihen Altmaier will Schulden für Netze
29.09.2012, 23:52 Uhr
In Deutschland werden in den kommenden Jahren hunderte Kilometer Stromtrassen entstehen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Um dringend benötigte Stromautobahnen quer durch Deutschland zu bauen, braucht das Umweltministerium Geld. Dieses soll gerade von den Bürgern kommen, die durch den Netzausbau geschädigt werden. Minister Peter Altmaier glaubt, dadurch die Akzeptanz für die Leitungen zu erhöhen.
Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) will sich für den Ausbau wichtiger Stromleitungen Geld bei Bürgern leihen. "Ich schlage vor, dass wir eine Bürgerdividende beim Ausbau der Netze einführen", sagte Altmaier der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Die Bürger sollten die Möglichkeit haben, sich zu einem festen Zinssatz zu beteiligen. Investitionen sollten von 500 Euro an möglich sein und mit einer garantierten Rendite von jährlich fünf Prozent verzinst werden. Altmaier möchte damit fünf Milliarden Euro einnehmen.
Die Anteile sollten den Eigentümern von Grundstücken oder den Bewohnern von Gemeinden angeboten werden, die vom Netzausbau betroffen sind, aber auch der Allgemeinheit. So sollten die Bürger an den Gewinnen zu beteiligen: "Es geht darum, generell die Akzeptanz für die Energiewende zu schaffen", sagte Altmaier. "Dadurch, dass wir nicht nur die Kosten, sondern auch die Erträge breit streuen."
In vielen Regionen Deutschlands gibt es Widerstand gegen den geplanten Bau von insgesamt 3800 Kilometern Höchstspannungs-Trassen.
Quelle: ntv.de, che/dpa