Politik

Neue Organisation Amerika ohne die USA

Gruppenfoto in Cancún.

Gruppenfoto in Cancún.

(Foto: AP)

Die USA und Kanada müssen draußen bleiben: 32 lateinamerikanische Staaten planen die Gründung einer eigenen Organisation. Diese soll "die regionale Integration anregen".

Mit einem neuen Zusammenschluss wollen die Staaten Lateinamerikas und der Karibik künftig den Einfluss der USA in der Region eindämmen. Kanada und die Vereinigten Staaten würden der Organisation nicht angehören, teilte der mexikanische Staatschef Felipe Calderón zum Abschluss des Lateinamerika-Gipfels in Cancún mit.

In der von ihm verlesenen Abschlusserklärung hieß es, der Zusammenschluss solle "insbesondere die regionale Integration anregen". Dies solle der nachhaltigen Entwicklung der Mitgliedsländer dienen und ihren Einfluss auf internationaler Ebene stärken. An dem Gipfel in dem mexikanischen Badeort Cancún beteiligten sich 32 Länder. Beim nächsten Gipfeltreffen in zwei Jahren soll in der venezolanischen Hauptstadt Caracas die Staatengemeinschaft formell gegründet werden.

Alternative zur OAS

Die neue Organisation ist ganz offensichtlich als Alternative zur Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) mit ihren 35 Mitgliedsstaaten gedacht. Der seit 1948 bestehende Zusammenschluss wurde lange von den USA dominiert und hat seinen Sitz in Washington. Der kubanische Staatschef Raúl Castro sprach von einer Initiative von "historischer Bedeutung". Die geplante Gründung der Länderorganisation könne aus seiner Sicht schnell umgesetzt werden. Der ebenfalls linksgerichtete Präsident von Venezuela, Hugo Chávez, hatte vorab erklärt, es gehe darum, "sich endgültig von der Vorherrschaft der USA auf dem Kontinent zu befreien".

Dass auf dem Weg zur lateinamerikanischen Einheit zahlreiche Hindernisse beseitigt werden müssen, zeigte sich während der Konferenz. Nur mit Mühe vermieden die Teilnehmer einen Eklat zwischen den miteinander verfeindeten Präsidenten von Venezuela und Kolumbien, Chávez und Álvaro Uribe. Nach einem Schlagabtausch einigten sie sich darauf, ihre Differenzen durch Gespräche beilegen. Sie akzeptierten, mit Hilfe einer "Gruppe von Freunden" aus Lateinamerika den Dialog über eine Versöhnung zwischen beiden Ländern aufzunehmen.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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