Politik

Sterben in Zentralafrika geht weiter Amnesty meldet Hunderte Tote

Französische Soldaten im Einsatz in Bangui.

Französische Soldaten im Einsatz in Bangui.

(Foto: imago stock&people)

In der Zentralafrikanischen Republik tobt weiter der Bürgerkrieg. Amnesty International liefert erschütternde Angaben aus dem Land. Sie spricht von Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Die mehrheitlich muslimischen Rebellen des ehemaligen Séléka-Bündnisses haben in der Zentralafrikanischen Republik nach Angaben von Amnesty International in der jüngsten Vergangenheit fast tausend Menschen getötet. Bei der Gewalt habe es sich um Racheakte gehandelt, nachdem christliche Milizen Anfang Dezember in der Hauptstadt Bangui rund 60 Muslime getötet hätten, erklärte die Menschenrechtsorganisation in einem Bericht. Bei Vergeltungsangriffen seien dann in nur zwei Tagen fast tausend Menschen umgekommen.

Die Uno hatte zuvor von rund 600 Toten bei Gewaltakten zu Beginn des Monats gesprochen, davon 450 in Bangui. Amnesty hatte nach den schweren Auseinandersetzungen am 5. Dezember drei Vertreter zu Untersuchungen in das Land geschickt.

Die Recherchen der vergangenen zwei Wochen vor Ort hätten ergeben, dass "Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit von beiden Konfliktparteien begangen werden", erklärte Amnesty. Die interreligiösen Konflikte hielten in dem Land unvermindert an.

Frankreich ist derzeit mit 1600 Soldaten in der Zentralafrikanischen Republik im Einsatz, um gemeinsam mit der afrikanischen Truppe MISCA der Gewalt in dem Krisenstaat ein Ende zu bereiten. In Zentralafrika herrscht Chaos, seit das mehrheitlich muslimische Rebellenbündnis Séléka im März Staatschef François Bozizé stürzte. Rebellenchef Michel Djotodia wurde Übergangspräsident und löste die Séléka auf, die Gewalt zwischen Muslimen und Christen hält aber an.

Quelle: ntv.de, wne/AFP

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