Politik

Attentat von Fort Hood Amokläufer zum Tode verurteilt

Nidal Hasan.

Nidal Hasan.

(Foto: Reuters)

Seine Tat hat weltweit Entsetzen ausgelöst: Vor vier Jahren läuft der Militärpsychologe Nidal Hasan in einer Kaserne Amok. Er tötet 13 Menschen. Den Prozess verfolgte er unbeteiligt, sagte den Schuldspruch voraus. Das Gericht verhängt die Höchststrafe.

Knapp vier Jahre nach seinem Amoklauf auf dem US-Militärstützpunkt Fort Hood ist der frühere Armeepsychiater Nidal Hasan zum Tode verurteilt worden. Nach vierstündigen Beratungen verhängten die Geschworenen einstimmig die Höchststrafe gegen den 42-jährigen Major, der im November 2009 auf dem Stützpunkt im Bundesstaat Texas 13 Menschen erschossen und 32 weitere verletzt hatte. Hasan nahm das Urteil äußerlich ungerührt auf.

Hasan hatte sich zu der Tat bekannt und war bereits in allen 45 Anklagepunkten schuldig gesprochen worden. Seinen Pflichtverteidigern zufolge, die er aber abgelehnt hatte, zeigte Hasan kein Interesse an einer automatisch erfolgenden Überprüfung des Urteils. Sie mutmaßten daher, dass er selbst an einer Hinrichtung interessiert ist.

Der US-Staatsbürger mit palästinensischen Wurzeln ist das erste Armeemitglied seit 2005, das zum Tode verurteilt wurde. Nach der Verkündung der Strafe durch das Militärgericht wurde Hasan zurück in das Gefängnis gebracht, in dem er seit mehr als drei Jahren einsitzt.

Keine eigenen Zeugen und kein Schlussplädoyer

"Die Beweise werden eindeutig zeigen, dass ich der Schütze bin", hatte Hasan schon zu Prozessbeginn Anfang August erklärt. Der Armeepsychiater hatte nach eigenen Angaben auf seine Kameraden geschossen, weil diese in Afghanistan in einem "illegalen Krieg" gegen Muslime kämpfen würden. Hasan verteidigte sich selbst, während der zweieinhalbwöchigen Verhandlung schwieg er aber die meiste Zeit. Der Angeklagte rief keine eigenen Zeugen auf, auch auf ein Schlussplädoyer verzichtete er.

Hasan stand wenige Wochen vor einer Entsendung nach Afghanistan, als er am frühen Nachmittag des 5. November 2009 das Feuer auf unbewaffnete Kameraden eröffnete. Das Massaker ereignete sich in einem Sanitätsgebäude von Fort Hood, in dem der Psychiater eingesetzt war. Augenzeugen sagten damals aus, der Major habe "Allahu akbar" (arabisch für "Gott ist groß") geschrien, bevor er mit einer halbautomatischen Pistole um sich geschossen habe. Polizisten erwiderten das Feuer und verletzten Hasan schwer. Er ist seitdem querschnittsgelähmt.

Der Angriff in Fort Hood gilt als bisher schlimmster Zwischenfall auf einem Militärstützpunkt in den USA. Er erschütterte die US-Streitkräfte und löste eine Debatte über Extremisten in den eigenen Reihen aus.

Hasan stand mutmaßlich mit dem inzwischen bei einem US-Drohnenangriff getöteten radikalislamischen Geistlichen Anwar al-Aulaqi in Kontakt. Die US-Regierung spricht aber offiziell nicht von einem Terrorakt, sondern stuft die Bluttat als "Gewalt am Arbeitsplatz" ein.

Quelle: ntv.de, wne/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen