Politik

"Fraktion entscheidet nicht" Angela Merkel kämpft

CDU-Chefin Angela Merkel hat ausgeschlossen, dass bei der Führungsklausur ihrer Partei in Magdeburg am kommenden Wochenende eine Entscheidung darüber gefällt werde, wer als Kanzlerkandidat der Union antritt. "Nein. Über die K-Frage wird in Magdeburg nicht entschieden. Wir werden in der Klausur genau die Wahlkampfstrategie besprechen", sagte Merkel der "Bild"-Zeitung.

Ebenso schloss sie aus, dass die Bundestagsfraktion der Union eine Entscheidung über die Kanzlerkandidatur treffen werde. Dies hatte ihr Kontrahent Edmund Stoiber gefordert, falls er und Merkel nicht zu einer Einigung kämen. In der Fraktion gilt eine Mehrheit für den CSU-Chef als sicher.

Merkel bekräftigte, an dem vereinbarten Verfahren zur Benennung des Kanzlerkandidaten festzuhalten. Wörtlich sagte sie: "Das von uns gewählte Verfahren gibt bewusst den beiden Parteivorsitzenden von CDU und CSU eine große Verantwortung. Ich hätte mich auf dieses Verfahren nie eingelassen, wenn ich von seinem Scheitern ausgegangen wäre."

Man wisse jetzt bereits, dass die Union gegen Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) Siegeschancen habe. Die Frage des Wahlsieges sei mehr als eine Frage des Kandidaten.

Ausmaß der Unterstützung aus NRW ungewiss

Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung schwindet im mitgliederstärksten CDU-Landesverband Nordrhein-Westfalen die Unterstützung für Merkel. Danach favorisiert der Europa-Abgeordnete Elmar Brok, der Vorsitzender des 27.000 Mitglieder umfassenden CDU-Bezirks Ost-Westfalen-Lippe ist, eine Kanzlerkandidatur von Stoiber. Die Führung des NRW-Landesverbandes hatte sich erst am Mittwoch hinter Merkel gestellt.

Dagegen hatte sich die saarländische CDU für Stoiber ausgesprochen. Auch Hessens CDU ist nach Einschätzung ihres Generalsekretärs Michael Boddenberg für den CSU-Chef. Die Landesvorsitzenden der CDU in Schleswig-Holstein und Sachsen-Anhalt, Johann Wadephul und Wolfgang Böhmer, stellten sich ebenfalls hinter Stoiber.

Quelle: ntv.de

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