Pakistan kommt nicht zur Ruhe Angreifer töten in Krankenhaus
01.06.2010, 08:59 Uhr
Die Helfer stehen entsetzt in dem Warteraum.
(Foto: dpa)
In einem Krankenhaus in Lahore betreuen Ärzte und Schwestern die Verletzen der Moscheeanschläge vom Freitag. Da überfallen Unbekannte das Hospital und schießen.
Bei einem Überfall auf ein Krankenhaus in der Stadt Lahore im Osten Pakistans haben Unbekannte wahllos das Feuer auf Patienten in der Notaufnahme und der Intensivstation eröffnet. Zudem wurde Geiseln genommen. Dabei wurden mindestens sieben Menschen getötet. Ärzte hatten zuvor von zwölf Toten gesprochen.
In dem Hospital wurden viele Menschen behandelt, die bei Angriffen auf zwei Moscheen einer islamischen Minderheit am Freitag verletzt wurden. Die Polizei umstellte nach Angaben des örtlichen Vize-Polizeichefs die Klinik. Ein Augenzeuge berichtete, die Polizei habe das Hospital gestürmt.
Die Angreifer trugen Polizeiuniformen, als sie das Krankenhaus stürmten. "Sie begannen vor der Notaufnahme und der Intensivstation wahllos um sich zu schießen", sagte der Arzt Javed Akram. Dem Mediziner zufolge wurde einer der Attentäter vom Freitag in dem Krankenhaus behandelt, der möglicherweise bei der Attacke befreit werden sollte. Es gelang dem Kommando jedoch nicht, den Häftling, dessen Name nur mit Muaz angegeben wurde, zu befreien.
Bei den Anschlägen auf die Moscheen der religiösen Minderheit der Ahmadi waren am Freitag mehr als achtzig Menschen getötet worden. Die Acht-Millionen-Stadt Lahore gilt als Kulturhauptstadt des Landes und ist zunehmend Ziel von militant-islamistischen Anschlägen. Seit März 2009 wurden bei neun Anschlägen mehr als 260 Menschen getötet.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP