Politik

Fünf Spanier sterben im Libanon Angriff auf UN-Soldaten

Bei einem Bombenanschlag auf eine Patrouille der UN-Truppen im Libanon sind fünf spanische Soldaten ums Leben gekommen. Drei weitere Soldaten wurden verletzt, verlautete aus Sicherheitskreisen. Insgesamt wurden im Libanon mindestens 19 Menschen getötet. Zehn Menschen, unter ihnen ein zehnjähriges Mädchen, starben nach Armeeangaben bei einer Schießerei zwischen Regierungssoldaten und palästinensischen Extremisten in einem Wohnhaus in der nördlichen Hafenstadt Tripoli.

Der Bombenanschlag auf die Patrouille des spanischen Kontingents der UN-Truppen im Libanon (UNIFIL) ereignete nahe der südlibanesischen Ortschaft Mardschajun. Der Sprengsatz war unter einem geparkten Auto platziert und detonierte in dem Augenblick, als die Spanier daran vorbeifuhren. Das Verteidigungsministerium in Madrid bestätigte zunächst den Tod von vier spanischen Soldaten. Die UNIFIL-Truppe beobachtet im Südlibanon die Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz. Sie soll auch den Schmuggel von Waffen an die Hisbollah unterbinden.

Kein Bekennerschreiben

Die Hisbollah-Bewegung verurteilte in einer ersten Stellungnahme den Angriff. Es handelte sich um den ersten Anschlag gegen UN- Soldaten, seit das Mandat der UNIFIL nach Beendigung des Kriegs zwischen Israel und der Hisbollah im vergangenen Sommer auf die Entwaffnung der Milizen im Südlibanon ausgedehnt worden war. Zu der Bluttat bekannte sich zunächst niemand. Zuletzt hatte die der El Kaida nahe stehende palästinensische Extremistenorganisation Fatah al-Islam mit Anschlägen gegen die UNIFIL im Südlibanon gedroht.

Tote nach Geiselnahme

Zu dem blutigen Zusammenstoß in Tripoli kam es, nachdem Angehörige der Fatah al-Islam das Feuer auf einen Armee-Jeep eröffnet und dabei einen Soldaten getötet hatten. Als das Militär mit Verstärkung anrückte, nahmen die Extremisten den Großvater und die zehnjährige Tochter eines Polizisten in einem nahe gelegenen Haus als Geiseln. Den Beamten erschossen die Extremisten ebenso wie im weiteren Verlauf des Gefechts ihre beiden Geiseln. Auch sechs Extremisten wurden erschossen.

Ein libanesischer Soldat starb, als Kämpfer der Fatah al-Islam nahe dem Flüchtlingslager Nahr al-Bared bei Tripoli aus dem Hinterhalt das Feuer auf eine Armeepatrouille eröffneten. Drei weitere Soldaten kamen ums Leben, als sie beim Minenräumen eine Sprengfalle auslösten.

Kämpfer der Fatah al-Islam hatten sich in dem Lager wochenlang zum Teil schwere Gefechte mit den Regierungstruppen geliefert. Die Kämpfe flauten Mitte letzter Woche ab. Insgesamt waren dabei 148 Menschen ums Leben gekommen. Die meisten Extremisten tauchten danach in anderen Teilen des Lagers sowie in der Stadt Tripoli unter.

Quelle: ntv.de

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