Politik

Unruhiger Kaukasus Angriff auf russische Soldaten

In der russischen Teilrepublik Tschetschenien sind mindestens vier russische Soldaten bei einem Gefecht mit Rebellen getötet worden. Weitere zehn Angehörige der Sicherheitskräfte seien bei dem Kampf am Montag verletzt worden, teilte ein Behördensprecher nach Angaben der Agentur Itar-Tass in der tschetschenischen Hauptstadt Grosny mit. Die Soldaten seien im südlichen Bergland Tschetscheniens bei Wedeno aus einem Hinterhalt angegriffen worden.

In den islamisch geprägten Gebieten des Nordkaukasus mehren sich wieder Berichte über bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen Rebellengruppen und den Einsatzkräften von Armee und Polizei. In Tschetschenien, das seit Mitte der 1990er Jahre zwei Kriege durchlitt, galt die Lage zuletzt als verhältnismäßig ruhig. Dagegen hat in den Nachbarrepubliken Inguschetien und Dagestan nach Einschätzung von Beobachtern die Gewalt deutlich zugenommen. Die Krisenregion liegt 400 Kilometer östlich vom Schwarzmeer-Kurort Sotschi, wo Russland 2014 die Olympischen Winterspiele veranstalten wird.

Erinnerung an Politkowskaja

In Russland erinnerten indes am Sonntag rund tausend Menschen an die vor einem Jahr ermordete regierungskritische Journalistin Anna Politkowskaja. Begleitet von starkem Polizeiaufgebot legten sie vor Politkowskajas Wohnung in Moskau Blumen nieder und brachten eine Gedenktafel an. Die Journalistin, die wiederholt über Menschenrechtsverletzungen in Tschetschenien berichtet hatte, war am 7. Oktober 2006 erschossen worden. Die Tat ist bis heute nicht aufgeklärt.

Menschenrechtsorganisationen und ehemaligen Kollegen Politkowskajas äußerten die Vermutung, dass der Kreml die wahren Hintergründe und die Auftraggeber der Tat verschleiern wolle. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurde der Mord von einer tschetschenischen Verbrecherbande ausgeführt. Zu den Verdächtigen zählten auch russische Polizei- und Sicherheitsbeamte.

"Der Mord an Politkowskaja hat gezeigt, dass unser Land große Probleme hat", sagte der frühere Ministerpräsident und heutige Oppositionsführer Michail Kasjanow. Andere Teilnehmer der Gedenkveranstaltung äußerten die Befürchtung, dass der Mord nie aufgeklärt wird. "Wir leben in einem Land, das nicht frei ist", sagte Alexej Permogorow. "Und Politkowskaja hat für die Freiheit gekämpft."

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen