Verletzte in Spanien Anschläge auf Hotels
22.07.2003, 12:39 UhrBei zwei Bombenanschlägen auf Hotels in den spanischen Urlaubsorten Alicante und Benidorm sind am Dienstag nach Behördenangaben 13 Menschen verletzt worden, zwei davon schwer. Unter den Verletzten ist auch ein 24-jähriger Hamburger Sprachschüler, wie die Behörden mitteilten. Er sei in Alicante von Glassplittern getroffen worden. Sein Zustand sei aber nicht ernst. Mindestens ein weiterer Ausländer wurde ebenfalls verletzt.
Die Polizei hatte beide Gebäude geräumt, nachdem zuvor eine telefonische Warnung bei einer baskischen Zeitung eingegangen war. Die Behörden machten die baskische Untergrundorganisation ETA verantwortlich.
Die Sprengsätze detonierten jeweils in einem Zimmer im ersten Stock des Hotels Residencia Bahia in Alicante und im Hotel Nadal in Benidorm. Das Hotel Residencia Bahia in Alicante liegt nur wenige hundert Meter vom örtlichen Sitz der in Spanien regierenden Volkspartei (PP) entfernt.
Drohanruf im Namen der ETA
Medienberichten zufolge hatte sich ein Anrufer, der sich als Vertreter der ETA ausgegeben habe, an die baskische Zeitung "Gara" gewandt und Anschläge für kurz nach Mittag angekündigt. Die Sprengsätze detonierten dann etwa 20 Minuten früher als angekündigt im Abstand von wenigen Minuten.
Der spanische Innenminister Angel Acebes erklärte vor Journalisten, Festnahmen von ETA-Mitgliedern in Spanien und Mexiko hätten die Untergrundorganisation in Bedrängnis gebracht. "Sie hat einige wichtige Schläge von unserer Polizei und von der internationalen Kooperation gegen den Terror hinnehmen müssen", sagte Acebes über die ETA.
ETA-Terror seit 30 Jahren
Die Untergrundorganisation kämpft seit mehr als 30 Jahren für ein unabhängiges Baskenland in Nordspanien und dem Südwesten Frankreichs. Ihr werden mehr als 800 Morde zur Last gelegt. Immer wieder werden auch Urlaubsorte zum Ziel des Terrors, weil die ETA auf diese Weise der spanischen Tourismusindustrie schaden will.
Erst vor zwei Wochen hatte die ETA mit neuem Bombenterror in spanischen Feriengebieten gedroht. Die Terroristen wollen damit den Tourismus als wichtigsten Wirtschaftszweig des Landes in die Knie zwingen. Seit 1979 hat die ETA vor allem zur Sommerzeit mehr als 100 Bombenanschläge in spanischen Urlaubsorten verübt. Dabei wurden zwar Touristen verletzt, aber noch nie getötet.
Quelle: ntv.de