Politik

Terror in Bangladesch Anschläge auf Kinos

Bei Terroranschlägen auf vier Kinos in Bangladesch sind am Samstagabend mindestens 15 Menschen getötet und etwa 200 weitere verletzt worden. In Mymensingh, rund 150 Kilometer nördlich der Hauptstadt Dhaka, explodierten gleichzeitig in vier voll besetzten Kinos Bomben. Das teilten die Polizei und Augenzeugen mit.

Am Eid-Fest zum Ende des moslemischen Fastenmonats Ramadan hatten viele Menschen die Kinos besucht. Zunächst bekannte sich niemand zu den Anschlägen. Ob es sich um die Tat extremistischer Moslems handeln könnte, die Filme und andere weltliche Vergnügen ablehnen, war daher unklar.

Augenzeugen berichteten über laute Explosionen in Mymensingh, das als Hochburg militanter Islamisten gilt. Der Polizeichef der Stadt, Matiur Rahman, sagte, die Anzahl der Todesopfer könne noch steigen, da sich viele der Verletzten in kritischem Zustand befänden. Sicherheitskräfte riegelten das Krankenhaus ab, in das die meisten Opfer eingeliefert worden sind und hinderten auch Angehörige der Opfer daran, ins Innere des Gebäudes zu gelangen.

Kein Bekenntnis eingegangen

Nach Angaben der Regierung könnte möglicherweise die Terrorgruppe El Kaida für die Anschläge verantwortlich sein. "Die Polizei verdächtigt El Kaida oder eine andere Terrorgruppe hinter den Bombenexplosionen", sagte Innenminister Altaf Hossain Chowdhury. Er schloss allerdings nicht aus, dass oppositionelle Kräfte hinter den Taten stecken. Der Polizei zufolge bekannte sich bislang niemand zu den Anschlägen. Sie nahm fünf Verdächtige in der Umgebung der Kinos fest. Die Sicherheitskräfte des Landes wurden in Alarmzustand versetzt.

Im April vergangenen Jahres hatten Terroristen bei einer Feier zum bengalischen Neujahrsfest in einem Park in der Haupstadt Dhaka eine Bombe gezündet. Mehrere zehntausend Menschen hatten die traditionelle Feier besucht. 11 Menschen waren bei dem Anschlag ums Leben gekommen. Die Polizei hatte damals angenommen, dass die Täter zu einer extremistischen Moslemgruppe gehörten, die das Neujahrsfest als "unislamisch" ablehnten. Der Terroranschlag wurde aber nicht aufgeklärt.

Quelle: ntv.de

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