Politik

Dutzende Verletzte Anschlag auf Polizei in Istanbul

Bei einem Selbstmordanschlag in Istanbul werden mindestens 32 Menschen verletzt. Ziel des Bombenanschlags auf dem Taksim-Platz im Zentrum der türkischen Bosporus-Metropole war ein Polizei-Fahrzeug.

Der Anschlag galt einem Polizeibus.

Der Anschlag galt einem Polizeibus.

(Foto: REUTERS)

Selbstmordanschlag im Zentrum von Istanbul: Ein Attentäter hat sich vor einem Polizeiposten auf dem Taksim-Platz in der türkischen Hauptstadt Istanbul die Luft gesprengt und 32 Menschen verletzt. Darunter waren auch 17 Passanten. Der Istanbuler Polizeichef Hüseyin Capkin sagte, der Angreifer habe vergeblich versucht, mit seiner Bombe am Körper in einen Polizeibus zu gelangen. Die Hintergründe der Tat waren zunächst unklar. Am Sonntag lief aber eine von der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK einseitig erklärte und mehrfach verlängerte Waffenruhe aus.

Die Polizei stellte nach dem Anschlag nahe des Tatortes weitere Bomben sicher. Die türkische Polizei ist auf dem Taksim-Platz, der auf der europäischen Seite Istanbuls liegt, praktisch rund um die Uhr stationiert. Dazu ist ein Teil des Geländes mit Gitterzäunen abgetrennt. Der Platz ist bei Touristen ein beliebtes Ziel, wird aber auch immer wieder für politische Demonstrationen genutzt. In den Straßen rund um den Platz liegen beliebte Cafés und Restaurants.

Solidarität als Antwort auf Gewalt

Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan verurteilte die Tat scharf und machte Separatisten verantwortlich. "Unsere Einheit und Solidarität sind die beste Antwort auf diejenigen, die in der Türkei Fortschritte verhindern wollen", sagte er. Zwei Polizisten unter den Opfern waren schwerverletzt. Nach Polizeiangaben schwebte aber keiner von ihnen in Lebensgefahr. Auf dem Taksim-Platz waren bereits 1999 und 2001 Selbstmordanschläge auf die Polizei verübt worden.

In den vergangenen Monaten hat die PKK die türkische Regierung mehrfach aufgerufen, sich der einseitig erklärten Waffenruhe anzuschließen und Verhandlungen mit Beteiligung des inhaftierten PKK-Führers Abdullah Öcalan zu beginnen. Ankara hat der kurdischen Volksgruppe mehr Rechte versprochen, ist aber nicht zu Verhandlungen mit der als Terrororganisation eingestuften PKK bereit.

Quelle: ntv.de, AFP

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