Dutzende Tote und Verletzte Anschlag in Bagdad
05.03.2007, 10:56 UhrBei einem Terroranschlag auf einer Geschäftsstraße im Zentrum von Bagdad sind am Montag 30 Iraker ums Leben gekommen. Die irakische Nachrichtenagentur Aswat al-Irak berichtete, 55 weitere Zivilisten seien durch die Explosion der Autobombe verletzt worden. Mehrere Geschäfte wurden zerstört.
Ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums entschuldigte sich am Montag im Namen des Pentagons für einen amerikanischen Luftangriff in der nordirakischen Stadt Mossul, bei dem im Februar neun Kämpfer der Patriotischen Union Kurdistans (PUK) von Staatspräsident Dschalal Talabani getötet worden waren. Bei einem Treffen mit Kommandeuren der Kurden-Miliz (Peschmerga) in der nordirakischen Stadt Suleimanija sprach er laut Augenzeugen von einem "Fehler" der Soldaten und versprach den Angehörigen der Getöteten finanzielle Entschädigung.
Das irakische Innenministerium gab unterdessen die Verhaftung des zweiten Mannes an der Spitze der sunnitischen Terrororganisation "Islamischer Staat im Irak" bekannt. Das Ministerium erklärte, Abdullah Latif al-Dschaburi sei am Sonntag in der rund 100 Kilometer nördlich von Bagdad gelegenen Ortschaft Duluija bei einer Razzia gefasst worden. Die US-Armee meldete, irakische Sicherheitskräfte und US-Soldaten hätten in der mittelirakischen Pilgerstadt Kerbela einen Angehörigen der Schiiten-Miliz Mahdi-Armee festgenommen. Nach Angaben aus Kerbela handelt es sich um ein hochrangiges Mitglied der Bewegung des radikalen Predigers Muktada al-Sadr, zu der die Miliz gehört.
Das US-Militärkommando im Westirak berichtete, amerikanische Soldaten hätten bereits am vergangenen Donnerstag in Al-Karmah, 60 Kilometer westlich von Bagdad, einen Polizisten und einen irakischen Zivilisten aus einem "Folterhaus" gerettet. Die misshandelten Männer hätten angegeben, ihre Entführer hätten sie gefoltert und dies auf Videofilm aufgenommen. Sie hätten das Haus nur verlassen, um neue Videobänder zu holen. In Arab Dschabur bei Bagdad hatten US-Soldaten nach Armeeangaben bereits am Samstag vier verletzte Geiseln befreit.
Quelle: ntv.de