"Er wollte hier bomben" Anschlag in New York vereitelt
21.11.2011, 06:56 Uhr
Die New Yorker Polizei schlägt zu: Wegen der Gefahr eines Terroranschlags nehmen US-Sicherheitskräfte einen 27-Jährigen fest. Er soll Angriffe auf Regierungseinrichtungen, Soldaten und Politiker geplant haben. "Das ist genau die Art von Gefahr, vor der das FBI immer warnt", sagte Bürgermeister Bloomberg. Es ist bereits der 14. Anschlagsversuch auf New York seit dem 11. September 2001.

Jose Pimentel war von Al-Kaida inspiriert.
(Foto: AP)
Die US-Behörden vermelden einen Erfolg: Offenbar wurde In New York erneut ein Terroranschlag verhindert. Wie Bürgermeister Michael Bloomberg mitteilte, wurde ein Mann festgenommen, der mit Rohrbomben Regierungseinrichtungen, Politiker und Soldaten angreifen wollte. Der 27-Jährige sei länger beobachtet worden. Am Samstag hätten die Fahnder zugegriffen, weil die Gefahr eines baldigen Anschlags bestanden habe. Der Mann habe allein gehandelt, aber beeinflusst vom Terrornetzwerk . Der Mann soll die Anschlagspläne im Verhör grundsätzlich gestanden haben und daher in drei Punkten angeklagt worden sein.
Der 27-jährige Jose Pimentel stammt den Angaben zufolge aus der Dominikanischen Republik, ist aber US-Bürger und hat die längste Zeit seines Lebens in Manhattan verbracht. "Das ist genau die Art von Gefahr, vor der das FBI immer warnt", sagte Bloomberg: "Ein Bürger unseres , der von Al-Kaida indoktriniert wurde."

Pimentel radikalisierte sich offenbar nach der Tötung eines Islamisten im Jemen.
(Foto: William C Lopez)
Pimentel habe als Einzelgänger gehandelt: "Er war nicht Teil einer größeren Gruppe, wurde aber von Al Kaida beeinflusst und inspiriert." Der Mann sei so von dem Terrornetz beeinflusst worden, dass er sogar seinen Namen habe ändern lassen wollen in Osama Hussein - aus Verehrung für den getöteten Terroristenführer Osama bin Laden und den hingerichteten irakischen Ex-Diktator Saddam Hussein.
Bomben-Bauanleitung aus dem Internet

Kelly zeigt auf Material zum Bombenbau.
(Foto: dpa)
Laut Polizeichef Raymond Kelly verfolgte Pimentel ein Online-Magazin Aulaqis, darunter einen Artikel mit dem Titel "Wie man in der Küche seiner Mutter eine Bombe bauen kann". Kelly zufolge hatte der Mann mit der Anleitung aus dem Internet und Teilen aus dem Baumarkt mehrere Rohrbomben gebaut. Damit habe er Regierungseinrichtungen wie Postämter und Polizeiautos angreifen wollen. Ein Hauptziel seien aus dem Ausland heimkehrende US-Soldaten gewesen.
Auf der Pressekonferenz wurde ein Video gezeigt, mit der die Polizei die Sprengwirkung der Rohrbomben demonstrieren wollte. Zu sehen war in dem wenige Sekunden langen Film ein Kleinwagen, der von einer Detonation völlig zerstört wird.
Auslöser für die mutmaßlichen Anschlagspläne des Mannes sei offenbar die Tötung des Islamisten Aulaqi gewesen, sagte Kelly. Aulaqi war Ende September bei einem mutmaßlichen US-Drohnenangriff im Jemen getötet worden. Er war nach US-Geheimdienstangaben einer der Führer des Al-Kaida-Ablegers auf der arabischen Halbinsel und für den Tod vieler Zivilisten im Jemen verantwortlich. Zudem soll er Terrorpläne gegen die USA geschmiedet haben.
14. vereitelter Anschlag
Laut Bloomberg war es der 14. vereitelte Anschlag seit den Angriffen vom . "Er wollte hier bomben, weil diese Stadt für alles steht, was die Terroristen hassen", sagte Staatsanwalt Cyrus Vance. "Aber New York bleibt die Hauptstadt der Toleranz und unserer Wirtschaft." Der Anschlagsplan sei nicht vom FBI, sondern von einer Sonderkommission der New Yorker Polizei aufgedeckt worden.
Seit den Anschlägen auf das World Trade Center 2001 hat die New Yorker Polizei die Sicherheitsvorkehrungen drastisch verschärft. Im Mai 2010 entging die Metropole allerdings nur knapp einem Anschlag, als ein US-Bürger mit pakistanischen Wurzeln sein Sportfahrzeug mit einer Bombe auf der Ladefläche an einem Samstagabend mitten auf dem belebten Times Square parkte. Der Sprengsatz zündete nicht richtig, weshalb Passanten die Bombe entdeckten.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP/rts