Politik

Schüsse auf brennenden Mönch? Anspannung in China steigt

Angesichts des bevorstehenden 50. Jahrestags des gescheiterten Aufstands der Tibeter gegen Peking steigt die Anspannung in China. Tibet-Aktivisten und Augenzeugen berichteten, die Polizei habe in der südwestlichen Provinz Sichuan auf einen Mönch geschossen, der sich aus Protest gegen die chinesische Regierung selbst angezündet hatte. Ob der Mönch noch am Leben war, war zunächst unklar. Peking dementierte die Berichte umgehend.

Im März 2008 hatte es anlässlich des Jahrestages und mit Blick auf die Olympischen Spiele in Peking Unruhen gegeben, bei deren Niederschlagung nach tibetischen Angaben mehr als 200 Tibeter starben.

Kugeln statt Rettung?

Wie der in London ansässige Verein "Free Tibet" mitteilte, ereignete sich der Vorfall am Freitag in der Stadt Aba. Die Polizisten hätten geschossen, nachdem sich der Mönch gerade eben angezündet hatte. Laut dem New Yorker Verein "Students für a Free Tibet" geschah der Zwischenfall in der Nähe des Klosters Kirti, als die Beamten etwa tausend Mönchen den Zugang zum Gelände verwehrt hätten. Demnach folgten die meisten Mönche dem Rat ihrer Ältesten, auseinanderzugehen. Einer von ihnen, der eine tibetische Flagge mit dem Bild des Dalai Lama getragen habe, habe sich jedoch angezündet. Polizisten hätten drei Mal auf den Mönch geschossen. Auch der ebenfalls in den USA ansässige Verein "International Campaign for Tibet" berichtete von dem Vorfall.

Peking dementiert die Erschießung

Die chinesische Staatsführung in Peking dementierte die Meldungen. Zwar stimme die Meldung, dass sicher Mönch selbst angezündet habe, aber die chinesischen Soldaten hätten das Feuer gelöscht und so den Mann vor dem sicheren Tod bewahrt. Der Verletzte sei anschließend in ein chinesisches Krankenhaus gebracht worden, berichtete die Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf die örtliche Vorsitzende der Kommunistischen Partei, Shi Jun.

Augenzeugen sprachen von einer massiven Polizeipräsenz. Demnach patrouillierten bewaffnete Polizisten in den Straßen. Die örtliche Regierung und die Polizei nahmen nicht zu den Ereignissen Stellung. Der Jahrestag des Aufstands gegen die chinesische Führung ist am 10. März.

Quelle: ntv.de

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