Politik

Massenproteste in vielen Staaten "Arabischer Frühling" blüht noch

In Jemens Hauptstadt Sanaa.

In Jemens Hauptstadt Sanaa.

(Foto: dpa)

Noch ist der "Arabische Frühling" nicht zu einem Herbst geworden. In vielen arabischen Staaten sind die Menschen nach wie vor von - zumeist nur angekündigten - Reformen in ihren Ländern nicht überzeugt und machen weiter Druck auf die Regierungen. Sie alle wollen erreichen, dass die begonnenen Revolutionen friedlich ans Ziel geführt werden.

In mehreren arabischen Staaten haben Hunderttausende Menschen gegen ihre Regierungen demonstriert. Nicht nur in Syrien, wo auf Demonstranten scharf geschossen wird, sondern auch im Jemen, in Jordanien, im Irak und in Ägypten gingen die Regierungsgegner auf die Straße.

Proteste in Bagdad.

Proteste in Bagdad.

(Foto: dpa)

In den jemenitischen Städten Tais und Sanaa gingen Hunderttausende Gegner von Präsident Ali Abdullah Salih auf die Straße, um den Rücktritt des Staatsoberhauptes zu fordern. In der Hauptstadt Sanaa hielten auch Anhänger des Präsidenten eine Kundgebung ab. Salih hatte im Juni einen Anschlag überlebt und befindet sich seither in Saudi-Arabien, wo er medizinisch behandelt wird. Die Nachrichten-Website "News Yemen" meldete neue Kämpfe zwischen Regierungstruppen und mutmaßlichen Al-Kaida-Terroristen aus der südlichen Provinz Abijan.

Auch in Basra, Kirkuk, Bagdad, Hilla und anderen irakischen Städten gab es Proteste gegen die Misswirtschaft der Zentralregierung und der lokalen Behörden. In Bagdad hatte die Polizei am Morgen noch versucht, eine Kundgebung zu verhindern.

Wieder versammeln sich Tausende auf den Tahrir-Platz in Kairo.

Wieder versammeln sich Tausende auf den Tahrir-Platz in Kairo.

(Foto: REUTERS)

Auf dem Tahrir-Platz in der ägyptischen Hauptstadt Kairo versammelten sich nach dem Freitagsgebet mehrere tausend Menschen, um ihrer Enttäuschung über die aus ihrer Sicht "unvollendete" Revolution Luft zu machen. Sie forderten den Militärrat, der das Land seit der Entmachtung von Präsident Husni Mubarak im Februar regiert, auf, einen Zeitplan für die Wahlen bekanntzugeben. Die Parlamentswahl soll voraussichtlich im kommenden November stattfinden, die Präsidentschaftswahl im Januar oder Februar. Die Islamisten, die sich bei der Parlamentswahl gute Chancen ausrechnen, nahmen an der Kundgebung nicht teil.

In Jordanien forderten Demonstranten den Rücktritt der Regierung von Ministerpräsident Maruf Bachit. Sie warfen den Ministern vor, diese hätten nicht genug getan, um gegen Korruption zu kämpfen und Reformen durchzusetzen.

Quelle: ntv.de, dpa

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