Politik

Sacharow-Preis geht nach Nordafrika Arabischer Frühling wird geehrt

Buzek würdigt den Mut der Aktivisten.

Buzek würdigt den Mut der Aktivisten.

(Foto: dpa)

Der Sacharow-Preis des EU-Parlaments "für die Freiheit des Geistes" hat einen hohen Symbolwert für die Empfänger. Die Auszeichnung soll ihnen Mut machen, im Kampf für Demokratie nicht aufzugeben – trotz Verfolgung, Folter oder Unterdrückung.

Bouazizi bekam Ende Dezember Besuch von Ben Ali und wurde zur Symbolfigur der Revolution.

Bouazizi bekam Ende Dezember Besuch von Ben Ali und wurde zur Symbolfigur der Revolution.

(Foto: dpa)

Zwei Aktivisten des haben in einer bewegenden Zeremonie in Straßburg den Sacharow-Preis des EU-Parlaments entgegengenommen. Parlamentspräsident Jerzy Buzek würdigte den Mut der insgesamt fünf ausgezeichneten Aktivisten, die sich in ihren Ländern – Ägypten, Syrien, Libyen und Tunesien – für Demokratie und den politischen Wandel eingesetzt haben.

Für die posthume Ehrung des Tunesiers Mohammed Bouazizi, der sich 2010 angezündet hatte, und für alle, die nach Buzeks Worten "beim Kampf für Freiheit in der arabischen Welt ihr Leben verloren haben", legte das Parlament eine Schweigeminute ein. Zwei Preisträger aus Syrien konnten nicht nach Straßburg reisen.

Preis stiftet auch gegenseitiges Vertrauen

"Dies ist der Beginn einer neuen Ära in den Beziehungen zwischen Europa und der arabischen Welt, um ein gegenseitiges Verständnis zu erreichen", sagte die 26-jährige Bloggerin Asmaa Mahfus aus Ägypten in ihrer Dankesrede. Sie hatte über das Internet die Ägypter zum Protest auf dem Tahrir-Platz aufgerufen.

Mahfus war zusammen mit dem Libyer Ahmed al-Subair Ahmed al-Sanussi nach Straßburg gekommen. Der 77-jährige Al-Sanussi hat gegen die Diktatur gekämpft und verbrachte in Libyen mehr als 30 Jahre im Gefängnis. Heute gehört er zum Nationalen Übergangsrat.

Die Menschenrechts-Anwältin Rasan Saituneh aus Syrien lebt im Untergrund. Ihr Landsmann, der politische Karikaturist Ali Farsat, konnte aus persönlichen Gründen nicht nach Frankreich reisen.

Der mit 50.000 Euro dotierte Preis wird seit 1988 verliehen und ging im vergangenen Jahr an den kubanischen Dissidenten Guillermo Fariñas. Benannt ist der Preis nach dem sowjetischen Dissidenten und Friedensnobelpreisträger Andrej Sacharow (1921-1989).

Quelle: ntv.de, dpa

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