Politik

Israels Regierung verhandelt Arafat verhandelt nicht

Die israelische Regierung steht nach eigenen Angaben in geheimen Verhandlungen mit der palästinensischen Führung. Der palästinensische Präsident Jassir Arafat wies entsprechende Äußerungen des israelischen Regierungschefs Ariel Scharon jedoch als "große, große Lüge" zurück.

Arafats Vermittler Sajeb Erakat erklärte, die Behauptungen seien Teil von Scharons Wahlkampagne, mit der er linksgerichtete Wähler bei der Abstimmung Ende Januar für sich gewinnen wolle.

Scharon erklärte, seine Regierung habe Geheimgespräche mit Vertretern der palästinensischen Führung unter Umgehung Arafats aufgenommen. Es gebe eindeutige Alternativen zu Arafat, sagte er, ohne Namen zu nennen.

Erakat erklärte, Scharons Äußerungen entbehrten jeder Grundlage. Wenn Scharon zu Frieden bereit sei, kenne er den richtigen Ansprechpartner in der Autonomiebehörde. "Die richtige Adresse ist Präsident Arafat."

In der Nacht zum Freitag waren bei einer israelischen Militäraktion in einem Flüchtlingslager im Gazastreifen nach palästinensischen Angaben zehn Palästinenser getötet worden.

Die israelische Armee bezeichnete das Lager El Buredsch als "Stützpunkt radikaler Terrorgruppen". Bei fünf der Toten handle es sich um Aktivisten der Hamas, sagte Brigadegeneral Israel Ziv. Die Armee war, von Kamphubschraubern unterstützt, mit rund 40 Panzern in das Lager eingerückt.

Nach Angaben des UN-Hilfswerkes für palästinensische Flüchtlinge (UNWRA) befinden sich auch zwei ihrer Mitarbeiter unter den Toten.

Bewohnern gaben an die Armee hätte zwei Häuser mit Raketen zerstört. Eines der Häuser gehörte der Familie eines Mitglieds der radikalen Organisation Islamischer Dschihad. Der Mann hatte vor der Küste von Gaza einen Selbstmordanschlag auf ein israelisches Marineboot verübt. Dabei waren vor etwa drei Wochen vier israelische Soldaten verletzt worden.

Das andere Haus habe der Familie eines Mitglieds der Intifada-Volkskomitees gehört. Dieser Palästinenser sei ebenfalls bei der Ausführung eines Anschlags ums Leben gekommen.

Quelle: ntv.de

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