Politik

"Gegen alle Arten von Terror" Arafat will verhandeln

Nach monatelanger Isolierung durch Israel hat der palästinensische Präsident Jassir Arafat heute die Rückkehr zum Verhandlungstisch gefordert. In seiner mit Spannung erwarteten Rede vor dem Parlament verurteilte der 73-Jährige gleichzeitig alle Terroranschläge gegen Israelis. Es war die erste formelle Sitzung des Pälästinenserparlaments seit Beginn des blutigen Konflikts vor zwei Jahren. Einige Abgeordnete aus dem Gazastreifen konnten wegen eines Reiseverbots durch die israelischen Behörden nicht an der Versammlung teilnehmen. Sie waren per Videokonferenz zugeschaltet.

"Das palästinensische Volk stellt sich gegen alle Arten von Terrorismus, sei es staatlicher Terror oder der Terror von Einzelpersonen", sagte Arafat. Er forderte jedoch kein gesertzliches Verbot von Selbstmordanschlägen. Israel warf Arafat vor, nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA den Kampf der Palästinenser für ihre Unabhängigkeit als Terrorismus gebrandmarkt zu haben.

Auf die von der internationalen Gemeinschaft geforderten Strukturreformen in der Autonomiebehörde ging Arafat nur am Rande ein. Erwartungsgemäß kündigte er allgemeine Wahlen für Anfang nächsten Jahres an.

Flüchtlingslager im Gazastreifen umstellt

Die palästinensischen Sicherheitsbehörden erklärten in einer Stellungnahme, 60 israelische Fahrzeuge hätten drei Flüchtlingslager im Gazastreifen umstellt. Bewohner berichteten, die Soldaten seien nicht in die Lager eingedrungen. Palästinensische Sicherheitskräfte erklärten, ein israelischer Panzer habe ein palästinensisches Fahrzeug in der Nähe von Rafah im Gazastreifen angegriffen. Dabei seien zwei Palästinenser getötet worden. Aus israelischen Militärkreisen verlautete, Soldaten hätten zwei Männer entdeckt, die sich im Schutz der Dunkelheit dem Zaun zwischen israelischem und palästinensischem Gebiet genähert hätten. Sie hätten das Feuer eröffnet.

Quelle: ntv.de

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