Politik

Einmal unten - immer unten Arbeit wird billiger

Der Niedriglohnsektor in Deutschland wächst immer weiter an. Innerhalb eines Jahrzehnts habe der Anteil der Geringverdiener von 15 auf 22 Prozent. zugenommen, berichtet die "Frankfurter Rundschau" unter Berufung auf Länderstudien, die heute in Amsterdam vorgestellt werden sollen. Damit habe Deutschland 2005 knapp über dem britischen und nur noch knapp unter dem US-amerikanischen Niveau gelegen. Schon heute arbeiten demnach 6,5 Millionen Beschäftigte für wenig Geld.

Einmal unten immer unten

Eigentlich sollte mit diesem Instrument gering qualifizierten Arbeitslosen der Einstieg in den Arbeitsmarkt erleichtert werden. Dazu gehört auch die Aussicht, sich später in bessere Jobs "hocharbeiten" zu können. Doch der Aufstieg aus dem Niedriglohnbereich ist schwer. Gelang es Ende der 80er Jahre noch fast jedem fünften vollzeitbeschäftigten Niedriglohnbezieher in Westdeutschland im Folgejahr einen besser bezahlten Job zu finden, war dies von 2004 auf 2005 lediglich bei 8,6 Prozent der Beschäftigten der Fall. Das hat das Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen ermittelt. Mit 68,8 Prozent blieben über zwei Drittel der Betroffenen im Niedriglohnbereich. Knapp 14 Prozent waren im nächsten Jahr arbeitslos oder nicht mehr sozialversicherungspflichtig beschäftigt, die übrigen wechselten in Teilzeit- oder Minijobs.

Die Gründe für die sinkenden Aufstiegschancen liegen unter anderem im "Outsourcing", der Ausgliederung schlecht bezahlter Tätigkeiten in auswärtige Unternehmen oder in Leiharbeit, denn innerbetrieblicher Aufstieg wird damit verhindert. Die Chancen, sich wieder nach oben zu arbeiten, stehen besonders für Ältere schlecht.

Quelle: ntv.de

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