Politik

Falsche Statistik Arbeitsämter vermitteln weniger

Nach einem Prüfbericht des Bundesrechnungshofes vermitteln die deutschen Arbeitsämter deutlich weniger Arbeitslose als in der Statistik ausgewiesen. Die Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg teilte am Montag mit, bei einer Untersuchung von fünf Arbeitsämtern habe sich nach Darstellung des Rechnungshofes ergeben, dass 70 Prozent der Vermittlungen fehlerhaft seien.

Die Bundesanstalt bestätigte damit einen Bericht der "Süddeutschen Zeitung". Der Vorstand der Bundesanstalt wurde für Mittwoch zu einer Sondersitzung einberufen.

Für das vorige Jahr hatte die Bundesanstalt für Arbeit nach Angaben eines Sprechers rund 3,8 Mio. Vermittlungen von Arbeitssuchenden verbucht. Der "Süddeutschen Zeitung" zufolge heißt es in dem Prüfbericht zudem, dass nur 20 Prozent der Arbeitslosen, die eine Stelle fänden, durch die Arbeitsämter vermittelt würden. Die Bundesanstalt für Arbeit gebe jedoch an, dass jeder zweite die Stelle durch Vermittlung gefunden habe.

Bundesarbeitsminister Walter Riester (SPD) ließ erklären, er habe großes Interesse daran, dass mögliche Fehler ausgeräumt und künftig vermieden würden. Sein Sprecher Klaus Vater sagte, Riester habe bereits in der vorigen Woche alle dem Ministerium zur Verfügung stehenden entsprechenden Daten dem Rechnungshof zur Verfügung gestellt.

Die Bundesanstalt teilte mit, alle vom Rechnungshof genannten Einzelfälle würden überprüft. Dies sei mit dem Rechnungshof abgesprochen, der über das Ergebnis informiert werde. Die Innenrevision der Behörde werde bis Mitte Februar eigene Prüfungen in zehn Arbeitsämtern vornehmen. Der Rechnungshof wolle ab April in 20 weiteren Ämtern prüfen.

Quelle: ntv.de

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