Politik

Wieder einmal ... Ärger um Holocaust-Mahnmal

Erneut gibt es Trubel um das in Berlin geplante Mahnmal für die Opfer des nationalsozialistischen Holocaust. Die Stiftung für die Errichtung des Denkmals wies Spekulationen zurück, der Bau des Mahnmals sei gefährdet.

Der Berliner "Tagesspiegel" hatte berichtet, der New Yorker Architekt Peter Eisenman wolle die 2.700 Stelen für das Denkmal nun nicht mehr wie ursprünglich geplant aus Beton, sondern aus Schiefer herstellen lassen. Dies könne den vorgesehenen Baubeginn im Frühjahr 2002 erheblich verzögern und die Kosten für das Projekt in die Höhe treiben.

"Der Vorschlag des Architekten über eine Ausführung der Stelen in Naturstein wird zur Zeit von seinen Mitarbeitern intensiv geprüft", bestätigte Sibylle Quack, Geschäftsführerin der Denkmal-Stiftung. Dies habe jedoch weder auf die Kosten noch auf den geplanten Baubeginn Einfluss. Bei der nächsten Kuratoriums-Sitzung der Stiftung werde man mit dem Architekten eine "einvernehmliche Lösung" finden. Eisenman habe bereits signalisiert, die Schiefer-Variante fallen zu lassen, falls ansonsten negative Effekte für den Bau des Mahnmals zu befürchten seien, erklärte Quack.

Ausschreibung noch nicht erfolgt

Gleichwohl räumte Quack ein, die für Dezember angekündigte Ausschreibung für die Bauarbeiten an dem Denkmal sei noch nicht angelaufen. Grund seien noch offene technische Fragen. Von Seiten der Berliner Senatsbauverwaltung hieß es, die Ausschreibung solle erst vier bis fünf Wochen vor Baubeginn stattfinden. Bislang sei noch nicht einmal der letzte Bauplan Eisenmans eingetroffen und es sei unklar, wann damit zu rechnen sei.

Die Baukosten für das Mahnmal, das den ermordeten Juden Europas gewidmet ist, sollen nach einem Beschluss des Bundestags 50 Mio. DM (25,56 Mio. Euro) nicht überschreiten. Das Denkmal soll am 27. Januar 2004, dem Holocaust-Gedenktag, eröffnet werden.

Quelle: ntv.de

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