Politik

Verletzter Journalist notoperiert Armbruster zurück in Deutschland

ARD-Reporter Armbruster soll einen gebrochenen Unterarm und eine Bauchverletzung haben.

ARD-Reporter Armbruster soll einen gebrochenen Unterarm und eine Bauchverletzung haben.

(Foto: dpa)

Der Bürgerkrieg in Syrien ist auch für Journalisten gefährlich: Der ARD-Fernsehkorrespondent Armbruster wird während der Dreharbeiten angeschossen und schwer verletzt. Nach zwei Operationen kommt er nun zurück in die Heimat.

Der in Syrien angeschossene ARD-Reporter Jörg Armbruster ist wieder zurück in Deutschland. Nach SWR-Angaben wurde Armbruster mit einem Flugzeug aus der Türkei nach Stuttgart geflogen, wo er nun weiter medizinisch versorgt wird. Der Reporter soll einen gebrochenen Unterarm und eine Bauchverletzung haben.

Der langjährige ARD-Fernsehkorrespondent war im nordsyrischen Aleppo während der Dreharbeiten schwer verletzt worden. Ob er in einen Schusswechsel geriet oder gezielt von Heckenschützen beschossen wurde, war zunächst unklar.

Die "Bild am Sonntag" berichtete unter Berufung auf nicht näher bezeichnete eigene Informationen, Scharfschützen der Führung von Syriens Präsident Baschar al-Assad hätten das Auto des Reporters an einem Kreisverkehr vor Aleppos Stadttor Bab Al-Hadid angegriffen. Verantwortlich sei eine in der Nähe stationierte Spezialeinheit, hieß es.

Notoperation in der Türkei

Der Journalist und sein SWR-Hörfunkkollegen Martin Durm waren etwa eine Woche lang im Gebiet der Freien Syrischen Armee unterwegs gewesen, um eine Reportage über die syrischen Aufständischen zu drehen. Durm, der mit Armbruster zurückkehrte, blieb unverletzt. Armbruster war nach einer Notoperation zunächst in einem türkischen Krankenhaus behandelt worden.

Regierungssprecher Steffen Seibert äußerte sich bestürzt über den Vorfall. "Schrecklich zu hören, dass ARD-Reporter Jörg Armbruster in Syrien schwer verwundet wurde. Ich hoffe, er kann bald wieder ganz gesund werden", schrieb Seibert auf Twitter.

Auch ZDF-Team erlebte Angriff

Der in Tübingen geborene Armbruster hatte im Januar die Leitung des Studios in Kairo abgegeben, von wo aus er mehrere Jahre lang für die ARD und den SWR über die arabische Welt berichtet hatte. Dabei erlebte er die Umwälzungen im Zuge des Arabischen Frühlings mit und berichtete aus Kairo etwa live über den Rücktritt des ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak am 11. Januar 2011.

Seit seinem Abschied aus Kairo ist Armbruster offiziell im Ruhestand, beteiligt sich aber weiter an Projekten im Bereich Auslandsberichterstattung. Die Ergebnisse seiner Dreharbeiten in Syrien sollten in eine geplante große ARD-Dokumentation "Zwischen Krieg und Frieden - Der neue Nahe Osten" einfließen, die nach der bisherigen Planung am 10. Juni gesendet werden soll.

Auch ein ZDF-Team um den Korrespondenten Dietmar Ossenberg war vor kurzem in Syrien unter Beschuss geraten. Bei Dreharbeiten vor einer Woche in Damaskus war in der Nähe eine Granate eingeschlagen. Von dem Team sei aber niemand verletzt worden, mittlerweile sei es wieder aus Syrien ausgereist.

Quelle: ntv.de, cro/dpa/AFP

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